Vollbiologische Kleinkläranlagen

Der Zweckverband Wasser/Abwasser Mittleres Elstertal fordert 48 Grundstückseigentümer im Geraer Ort Steinbrücken dazu auf, bis zum Jahre 2018 vollbiologische Kleinkläranlagen zu errichten. Die betroffenen Eigentümer wurden hierzu per Brief benachrichtigt. Eine gleiche Aufforderung erhielten Grundstückseigentümer in Seligenstädt, Weida und Schöne. In einem Bericht der Ostthüringer Zeitung, Ausgabe vom 29. März 2017, heißt es, die Sanierungsanordnung existiere seit dem Jahre 2004. Ende des Jahres 2016 sei die Frist für den Bau der Anlagen abgelaufen. Weiter schreibt das Blatt:
„Da es im Land derzeit Überlegungen gebe, die Abwasserentsorgung anders zu organisieren, der Gesetzesentwurf aber umstritten sei, habe man bislang keinen Druck gemacht. Als die Frist ablief, musste gehandelt werden – sie wurde nun bis 2018 verlängert.”
Ein Vier-Personen-Haushalt müsse mit Baukosten in Höhe von etwa 6000 Euro rechnen, zzgl. Kosten für Elektrizität und Wartung.

Am Freitag, einen Tag nach den Einzelgesprächen der Einwohner in Sachen Kleinkläranlage, sprachen wir mit einem Steinbrücker zum Thema. Er sagte, die Ortsteilbürgermeisterin habe lange Zeit von Kleinkläranlagen abgeraten, da der Ort an das Abwassernetz des ZVME angeschlossen würde. Das Geld sei dann umsonst ausgegeben. Als es später hieß, Steinbrücken soll in absehbarer Zeit doch nicht an das Abwassernetz angeschlossen werden, kam Unsicherheit auf. Bei der OTWA habe er vor vier Jahren den Preis für eine Kleinkläranlage veranschlagen lassen; sie sollte mehr als 8000 Euro kosten. Die Fördergelder hätten sich auf etwa 1500 Euro belaufen.

Die Untere Wasserbehörde habe unlängst eine Grundwasserprobe genommen und darin zuviel Nitrat festgestellt, berichtet der Einwohner. Anschließend sei der Brief mit der Aufforderung zur Errichtung vollbiologischer Kleinkläranlagen eingegangen. Den Bewohnern wolle man aber nicht verraten, an welcher Stelle diese Probe genommen wurde.

Entgegen einem Zeitungsbericht zahle das Land für vollbiologische Kleinkläranlagen nunmehr keine Fördergelder, denn das betreffende Gesetz sei im Jahre 2015 geändert worden. Viele im Dorf glauben, dass der Ort in ein paar Jahren, wenn die Kleinkläranlagen in Benutzung sind, doch an das Abwasernetz angeschlossen wird und sie erneut zur Kasse gebeten werden.

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