STEIGT DER MEERESSPIEGEL SCHNELLER ALS ERWARTET?

Der Meeresspiegel wird vermutlich sehr viel schneller steigen als bislang angenommen. Die norddeutschen Küstenländer gehen aber bislang von höchstens 98 Zentimetern bis zum Ende des Jahrhunderts aus, schreibt der Norddeutsche Rundfunk in seinem Bericht „Bundesamt warnt vor steigendem Meeresspiegel”.

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) habe im März 2017 dem Bundesverkehrsministerium ein internes Schreiben mit dem Titel „Aktualisierung von Informationen zum Meeresspiegelanstieg” überbracht. Darin heißt es, ein maximaler Anstieg von bis zu 1,7 Metern sei nicht mehr ausgeschlossen. Das BSH stützt seine Einschätzung auf mehrere aktuelle Klimastudien und warnt davor, dass ein weiter steigender Meeresspiegel an den Küsten von Nord- und Ostsee zu Problemen führen könnte, so der NDR. Die heutigen Maßnahmen zur Sicherung der Küsten, Küstenbauwerke und Küstenbesiedlungen böten zumindest bis zum Jahre 2050 einen ausreichenden Schutz vor Überflutung.

Bislang haben Klimaforscher nur schlecht abschätzen können, wie stark die schmelzenden Eisschilde der Antarktis und Grönlands zum Meeresspiegelanstieg beitragen. Dies gelinge in neuen Forschungsarbeiten, auf die sich das BSH bezieht, offenbar besser. Die Frage, wie hoch der Meeresspiegel in den kommenden Jahrzehnten steigen wird, sei aber wissenschaftlich nicht abschließend geklärt.

Kommentiert wurde der Beitrag zumeist von Lesern, wohl aus der Küstenregion, die einen Anstieg des Meeresspiegels in Zweifel ziehen. Sie vermuten die Bewilligung von Forschungs- und Projektgeldern als Grund der Dramatisierung. An der Nordseeküste sei kein starker Anstieg zu beobachten, heißt es beispielsweise. Der Norderneyer Pegel zeige das nicht an. Stattdessen wird angemerkt, dass der Nordseespiegel bereits seit Ende der letzten Weichsel-Kaltzeit steigt, damals 120 Meter tiefer als heute lag, und der Meeresspiegel global gesehen sowieso nicht auf gleicher Höhe liegt.

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