DER BITCOIN IM DIENSTE DER GROSSBANKEN

Bitcoin-Eigentümer freuen sich derzeit über den rasanten Wertzuwachs der virtuellen Zahlungseinheit. In immer kürzeren Abständen werden neue Höchststände erreicht. Erstmals mehr als 15 000 US-Dollar war er am 7. Dezember 2017 wert. Mit dem Bitcoin als freies Zahlungsmittel werde das Monopol der Zentralbanken fallen, so der Glaube. Im Gegensatz zu den sogenannten Fiat-Währungen wie Dollar und Euro können vom Bitcoin nicht beliebig viele Einheiten in Umlauf gebracht werden, sondern maximal 21 Millionen. Der Wert aller im Umlauf befindlichen Bitcoins beläuft sich derzeit auf etwa 250 Milliarden Dollar.

Überzeugt vom Bitcoin und dessen Blockchain-Technologie sind insbesondere Personen mit Programmierkenntnissen und Währungskritiker, die meinen, Banken würden dereinst nicht mehr benötigt. Und das Finanzwesen reagiert mit Produkten und Strategien, die der gegenüberliegenden Seite zumeist unbekannt sind.

Unter den Befürwortern des Bitcoins mehren sich nun Zweifel. Wegen der hohen Volatilität bei vergleichsweise teuren und langsamen Transaktionen wird die Eignung als Zahlungsmittel in Frage gestellt. Außerdem benötigt das System als Ganzes enorm viel Energie. Mit seinen starken Schwankungen kann der Bitcoin nicht einmal die Funktion der Wertaufbewahrung erfüllen. Längst ist er zu einem Spekulationsobjekt geworden. Sein Chart zeigt mittlerweile den für eine Blase charakteristischen Fahnenmast. Von der Gier nach schnellem Geld getrieben, springen insbesondere unerfahrene Marktteilnehmer schnell noch auf den sprichwörtlich fahrenden Zug auf, während die ersten der wenigen Früheinsteiger ihre Gewinne bereits mitnehmen.

Inzwischen bahnt sich etwas Großes an, das den Bitcoin in arge Bedrängnis bringen könnte. Es sollen Terminkontrakte auf die virtuelle Währung handelbar werden, was nichts anderes bedeutet, als dass die traditionelle Finanzwirtschaft ihren Nutzen aus ihr ziehen will. Ab Sonntag, den 10. Dezember 2017, wird die US-Börse CBOE Bitcoin-Termingeschäfte anbieten, eine Woche später der weltweit größte Börsenbetreiber für Terminkontrakte, die CME aus Chicago. Weitere werden im kommenden Jahr folgen. Die Investmentbank Goldman Sachs kündigte derweil an, den Handel für ausgewählte Kunden ausführen zu wollen. Sie selbst erwartet hohe Erträge aus den Handelsaktivitäten. Marktbeobachter rechnen dann mit dem Aufbau großer Short-Positionen, demgemäß der Tauschkurs zum US-Dollar niedriger ausfallen soll.

Seit der Ankündigung vom 1. Dezember 2017, Bitcoin-Termingeschäfte zuzulassen, steigt der Kurs der Kryptowährung besonders stark an. Getrieben auf ein hohes Niveau, können professionelle Investoren nun ihre Finanzinstrumente anwenden und mit Hilfe des virtuellen Geldes unbedarften Käufern das klassische Geld einfach und bequem abnehmen.

Damit wird die Kryptowährung für viele zum Gegenteil des ursprünglich Erhofften. Im Jahre 2009 in Umlauf gebracht, weiß bis heute niemand, wer ihr Urheber ist. Es gibt das Pseudonym Satoshi Nakamoto und wilde Spekulationen. So soll beispielsweise der Bitcoin ein Instrument der FED und weiterer Institutionen sein, um die in den Markt eingebrachte und stetig steigende Geldmenge wieder zu reduzieren. Anders als bei einer Inflation würde es, sollte dies wahr sein, keine Schuldigen beim Beseitigen der pyramidalen Struktur geben. Das Geld ist verschwunden und niemand würde zur Verantwortung gezogen. Auch könnte die Struktur unter dem Vorwand, gegen Terrorismus, Schwarzarbeit und Geldwäsche vorgehen zu wollen, zerstört werden. Beides setzt allerdings voraus, dass alles nur zu diesem Zwecke kreiert und jahrelang bewusst auf diese Wertsteigerung hingearbeitet wurde.

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