TREFFEN ZUR ENTWICKLUNG DER GERAER INNENSTADT

Teilnehmer des öffentlichen Jahrestreffens der bürgerschaftlich-wirtschaftlichen Initiative „Ja - für Gera e. V.“ warten auf den Beginn der Vorträge zum Thema Stadtentwicklung unter dem Motto „Zukunft Innenstadt – Gersche Meile 2030“. (Bild: Stadtverwaltung/Janina Hänsel)

Die Entwicklung der Innenstadt muss weiter vorangetrieben werden, damit Gera auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleibt. Beim öffentlichen Jahrestreffen der bürgerschaftlich-wirtschaftlichen Initiative „Ja – für Gera e. V.“ im Kultur- und Kongresszentrum wurde intensiv beleuchtet, wie für Geras Innenstadt, unter den Bedingungen des demografischen und technologischen Wandels, das historisch Wertvolle aufgenommen, neues formuliert und in die Zukunft getragen werden kann.

Zu Beginn der Veranstaltung konnten die knapp 100 Teilnehmer im Foyer des KUK einen musikalische Darbietung der Schüler der Musikspezialklassen des Rutheneums genießen und bei lockeren Gesprächen den Abend beginnen. Weiter ging es im Großen Saal mit dem inhaltlichen Teil unter dem Motto „Zukunft Innenstadt – Gersche Meile 2030“, der durch Volker Tauchert, Vorsitzender von „Ja – für Gera“ eröffnet und moderiert wurde.

Dr. Tanja Korzer, geschäftsführende akademische Assistentin des Institutes für Stadtentwicklung und Bauwirtschaft an der Universität Leipzig, trug Ideen und Konzepte zu Innenstädten im Umbruch vor. Urbanität und Leben in der Stadt hob sie als wesentliche Faktoren für eine Innenstadt hervor. Tendenziell verlöre der Einzelhandel immer mehr an seiner Leitfunktion für die Innenstadt, im Gegenzug würden Gastronomie, Dienstleistungen und Tourismus immer wichtiger werden und auch der öffentliche Raum gewänne als Erlebnis- und Begegnungsraum immer mehr an Bedeutung. Um eine Innenstadt attraktiver zu machen, müssten neue Allianzen eingegangen werden, neue Nutzungen seien notwendig, ebenso wie neue Vernetzungen und neue Verantwortung.

Als nächstes beleuchtete Gunnar Hoffmann, Geschäftsführer der Dresdner Lüning Ladenbau GmbH, zukünftige Stadt- und Handelsstrukturen. Er stellte Trends für den stationären Einzelhandel vor, wie zum Beispiel virtuelle Einkaufswelten, Augmented Reality, Showrooming, Nachhaltigkeit, Fairtrade und Robotik. Für eine attraktive Innenstadt müsse man sich vor allem den innerstädtischen Handelsflächen widmen. Dabei sollte die Stadtverwaltung zum Dienstleister werden. Außerdem müsse man den Freizeitwert erhöhen, Barrieren abbauen und Stadträume schaffen. Wenn eine Stadt schön ist, so würde sie von innen nach außen glänzen. Dabei sollten Stadtmarketing, Citymanager und Wirtschaftsförderung an einem Strang ziehen.

Daran anschließend präsentierte Volker Tauchert mit eindrucksvollen Bildern die Schokoladenseite von Gera zwischen Osterstein und Theater, Heinrichsgrün und Naumannplatz und zeigte so die Vielfalt der „Gerschen Meile“. Danach sprach Herr Tauchert über die City von Gera. Der Bereich zwischen Bahnhof und Kornmarkt, Zschochern und Gera-Arcaden habe bereits eine hohe Qualität, allerdings gibt es aber hier auch noch viel Entwicklungspotential. Die Innenstadt müsse Angebote bereithalten, um die Leute in die City zu ziehen und auch zu halten. Gera fehle es manchmal noch an der inneren Kraft und diese solle mit dem Projekt „Geras Neue Mitte“ und neuen Aufgaben an Sorge, Zschochernplatz und Humboldtstraße wieder zurückgebracht werden. Angereichert wurden die Ausführungen Taucherts von Projektträgern, Ideengebern und Machern zu gegenwärtigen Bedingungen, Entwicklungserfordernissen und nächsten Schritten. Herr Tauchert konnte mit seinen Ausführungen zeigen, was Gera für eine tolle Stadt ist, aber auch, was noch getan werden müsse, um die Erwartungen an eine Innenstadt zu erfüllen.

Konrad Steinbrecht vom Fachgebiet Stadtplanung der Stadtverwaltung Gera zeigte anschließend die Sicht des Dezernats Bau und Umwelt auf und stimmte Herrn Tauchert zu, dass Gera eine schöne Innenstadt habe, die es weiter zu entwickeln und geschickt zu vermarkten gilt. Mit dem Projekt „Geras Neue Mitte“ solle dies erreicht werden und „aus der Lücke eine Brücke gemacht werden“. Zum Abschluss des inhaltlichen Teils dieser Veranstaltung informierte Thomas Leidel, Verantwortlicher des Projektes „Geras Neue Mitte“ aus der Stadtverwaltung, zum Projektstand und berichtete aktuell darüber, dass es seit Anfang Mai den Rahmenplan „plus“ Geras Neue Mitte gibt, über den der Stadtrat demnächst abstimmen werde.

Julian Vonarb, der seit vielen Jahren die Initiative unterstützt, zu Beginn im Rahmen seiner Tätigkeit bei der Commerzbank und später in der Rolle als privater Förderer als Sprecher der Arbeitsgruppe Investition „Geras Neue Mitte“, hob hervor, dass für die Entwicklung der Innenstadt sowohl Geras Neue Mitte als auch der Bereich Zschochern/Sorge untrennbar zusammengehören und gemeinsam angegangen werden müssen.

Nach den Beiträgen konnten alle Anwesenden den einen oder anderen Punkt im Foyer des KUK beim „get-together“ vertiefen. So fand der Abend einen runden Abschluss.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*