GERAER TIERHEIM MIT NEUEM GEBÄUDE UND NEUEN ANLAGEN

Bärbel Zimmer, die Leiterin des Geraer Tierheims, nahm im Beisein von OB Julian Vonarb eine Spende in Höhe von 100 Euro von Christian Herold von der Thüringer Landgesellschaft entgegen. (Bild: Monique Hubka)

Nach mehr als eineinhalb-jähriger Bauzeit wurde am 27. September 2018 das Geraer Tierheim offiziell wieder eröffnet.

„Endlich ist es geschafft: Gera hat wieder ein modernes Tierheim“, freut sich der Oberbürgermeister Julian Vonarb. „So hat sich aus der Hochwasserkatastrophe in der Rückschau noch etwas Positives entwickelt.“ Vonarb dankte allen haupt- und ehrenamtlichen Helfern, die diese schwierige Übergangszeit für die Tiere mit viel Einsatz überbrückt haben.

Insgesamt 1149 Quadratmeter stehen nun für die aktuell 89 Vierbeiner und die acht Mitarbeiter des Tierheimes im zweigeschossigen Haus zur Verfügung. Die Baukosten belaufen sich auf rund 2,5 Millionen Euro. Das Geld stammt aus den Fördermitteln des Landes zur Beseitigung der Hochwasserschäden. Doch das Tierheim wurde nicht einfach wieder neu errichtet. Der Bau wurde in eine hochwassersichere Zone, wenige Meter vom alten Standort, verlagert und auf einer Plattform errichtet. „Die Tiere und auch die Mitarbeiter finden hier sehr gute Bedingungen vor“, lobt die Leiterin des Tierheimes, Bärbel Zimmer. Damit sind die Tiere künftig vor weiteren Hochwasserkatastrophen geschützt.

Der Neubau lässt die Strapazen des Hochwassers 2013 mit der nächtlichen Evakuierung vergessen. Modern, hell, freundlich und großzügig erstrahlt das neue Tierheim. 47 Räume zur Unterbringung der Vierbeiner mit 27 Außenzwingern, zwölf Räume zur Lagerung des Futters sowie anderer Utensilien und zur Pflege der Tiere, elf Räume für die verwaltungstechnische Arbeit. Neben den vielen Tieren, die zu Fuß, in Behältnissen, in Netzen oder Käfigen umzogen, mussten auch per Umzugswagen Unmengen anderer Dinge, wie Decken, Arzneimittel, Futter oder Büromaterial transportiert werden. Und für alles war es notwendig, den richtigen Platz zu finden. Eine gewaltige logistische Aufgabe für die Mitarbeiter.

Der Auslauf für die Tiere umfasst knapp 4000 Quadratmeter. Davon sind 1160 Quadratmeter als Quarantänegehege ausgelegt. Gegenwärtig gehören 35 Katzen aus dem Katzenhaus, 25 Freigänger, 27 Hunde und zwei Waschbären zu den Pfleglingen des Teams. Sie haben den Umzug reibungslos überstanden und fühlen sich in ihrem neuen Domizil wohl. In den Innenzwingern gibt es eine Fußbodenheizung, sodass es die Heimbewohner an kalten Tagen kuschelig warm haben. Von innen führt ein Ausgang nach außen, um sich dort richtig auszutoben. Der alte Bau soll in den nächsten Wochen abgerissen werden. Dort werden noch zwei Freianlagen entstehen. Die Tiere werden nun noch besser versorgt und betreut. Anliegen der Tierheimmitarbeiter ist es aber auch, dass sie bald ein neues Zuhause finden.

Sanierungsumfang
– Abbruch des eingeschossigen Gebäudebestandes und Entsiegelung der Fläche
– Ersatzneubau östlich verschoben; verlagert an die Bahntrasse heran
– Anhebung des Geländes bis über den HQ 100 Wert (Plattform ca. 40 m mal 65 m)
– Ersatz-Kompaktbau zweigeschossig mit Aufnahme aller Funktionen
– Raumprogramm: Flächenbedarf analog Bestand
– Bau: Kadaverhaus, Unterkunft Katzen-Freigänger und Waschbär-Zwinger
– Neuanlage Freigehege und der Außenanlagen/Grünflächen
– Schaffung von Stellflächen und Zuwegung
– Tierheimnutzung im Altbestand war während der Bauphase vollständig gegeben
– somit keine Interimslösungen und Einschränkungen erforderlich
– 2018 Fertigstellung Ersatzneubau und Übergabe in die Nutzung
– ab 27. August 2018 Umzug ins neue Tierheim
– im September 2018 Abbruch des Bestandsgebäudes
– bis Dezember 2018 Fertigstellung der Freianlagen und restlicher Außenzwinger (wetterabhängig)

Kosten
– bewilligte Fördermittel TLBV: ca. 2’340’000 Euro
– bewilligte Fördermittel ThLG: ca. 206’000 Euro
– Spenden: ca. 106’000 Euro
– Soforthilfe (Hochwasser 2013): ca. 14’000 Euro
– Aufbauhilfeprogramm zur Wiederherstellung der Infrastruktur in den Gemeinden infolge des Hochwassers vom 18. Mai bis zum 4. Juli 2013 in Thüringen (Bewilligungsstelle Freistaat Thüringen, endvertreten durch das Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr)
– EFRE-Programm zur Umsetzung von Hochwasserschutzkonzepten
(Bewilligungsstelle Freistaat Thüringen, endvertreten durch die Thüringer Landgesellschaft mbH – kurz ThLG)

Seit 1987 gibt es ein Tierheim der Stadt Gera. Anlass für den Neubau war das Hochwasser im Jahre 2013. Mehrere Tage lang waren das Tierheim inkl. aller Nebenanlagen und Freianlagen überflutet. Die Tiere mussten in Ausweichlager gebracht werden.

Seit Neujahr 2018 wurden 168 herrenlose Fundtiere, 18 Abgabetiere (Übereignung durch Besitzer), 56 Sicherstellungen (kein Fundtier/Besitzer sind bekannt), 32 Pensionstiere und zwei im Tierheim geborene Tiere versorgt.

Zum Stichtag 25. September 2018 befinden sich im Tierheim 24 Hunde, 63 Katzen (davon 25 Freigängerkatzen), ein Kaninchen, eine Schildkröte und zwei Waschbären. Die Tierheimmitarbeiter sind im 24-Stunden-Dienst für die Bürger unserer Stadt erreichbar. Tagsüber und nachts ist Tierrettung in Bereitschaft; im Tagesgeschäft werden Tierpflege, Vermittlung, Tierschutzberatung und Betreuung der Gassigänger gewährleistet.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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