BILANZ UND AUSBLICK NACH EINHUNDERT TAGEN IM AMT

Seit einhundert Tagen hat Julian Vonarb das Amt des Oberbürgermeisters inne. Zum Ende der Einarbeitungszeit teilt die Stadtverwaltung nun folgendes mit:

Geras Oberbürgermeister Julian Vonarb ist im Amt als Oberbürgermeister angekommen. Nach einhundert Tagen hat er Gespräche mit fast allen Thüringer Landesministern geführt und viele Amtsträger der Umlandgemeinden persönlich kennengelernt. Bereits kurz nach der Wahl hatte Vonarb begonnen, auf Landesebene herauszufinden, wie die Zusammenarbeit mit der Landesregierung verbessert werden kann. Unzählige Antrittsbesuche hatte der neue Geraer Oberbürgermeister auch innerhalb der Stadt bei Parteien, Fraktionen, Vereinen, Mitarbeitern der Verwaltung und anderen wichtigen städtischen Akteuren. Gegenwärtig zieht der gebürtige Bad Köstritzer mit der gesamten Familie nach Gera um.

Zu seinen Kern-Wahlkampfthemen hat der Oberbürgermeister bereits erste Aktivitäten eingeleitet.

Thema Sicherheit
Bürgermeister Kurt Dannenberg wurde beauftragt, ein Sicherheitskonzept für die Stadt zu erstellen. Oberste Prämisse ist nach dem heißen Sommer die Unterstützung der Geraer Feuerwehr. Alle Feuerwehrleute – egal ob haupt- oder ehrenamtlich – bekommen zukünftig einheitliche Uniformen. Die Feuerwehr Mitte soll demnächst verschönert werden durch ein Reparaturteam aus Japan. Anerkennung zollte Vonarb der Jugendfeuerwehr, der er Ende September Abzeichen übergab. Ein Kennenlerngespräch mit dem Polizeidirektor der Region, André Röder, stand ebenfalls bereits auf der Agenda. „Ich kenne jetzt die wichtigsten Problemstellungen von Polizei und Feuerwehr. Wichtig war mir aber auch, mich in diesen Fragen mit dem Jugendrat, dem Schulelternbeirat, dem Seniorenbeirat und den Wohnungsgenossenschaften auszutauschen“, so Vonarb. Er habe viele wertvolle Anregungen bekommen, die Schritt für Schritt umgesetzt werden sollen.

Thema Wirtschaftsförderung
Sehr intensiver Kontakt bestand in der ersten Zeit zum Thüringer Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee. Dieser hatte seine Zusage erneuert, als Schirmherr für das Stadtmarketing zur Verfügung zu stehen. Um die Wirtschaftsförderung zu verbessern, besuchte der Geraer Oberbürgermeister auch zahlreiche Geraer Unternehmen und hatte Termine mit Handwerkskammer und IHK. „Es war und ist mir wichtig, die handelnden Akteure persönlich zu kennen. Mein Ziel war es, alle auf ein gemeinsames Miteinander einzuschwören. Nur zusammen bringen wir unsere Stadt vorwärts“, erklärt Vonarb. Dabei habe er sich auch eine Meinung zu der Frage gebildet, ob die Wirtschaftsförderung zukünftig Teil der Verwaltung oder ausgegliedert werden solle. „Es läuft auf eine Kombination hinaus, bei der wir die Vorteile beider Seiten nutzen. Die Vermarktung sollte ausgegliedert werden, aber es muss trotzdem auch einen Ansprechpartner in der Stadtverwaltung geben.“

Thema Verwaltung
Das Dezernat Finanzen wurde eingegliedert in den Bereich eines Beigeordneten. Dieser hat zugesagt, noch in diesem Jahr einen Haushaltsentwurf vorzulegen. Mit dem Präsidenten des Thüringer Landesverwaltungsamtes, Herr Roßner, gab es ein Gespräch über die Finanzen der Stadt. Ergebnis war, dass Gera empfohlen wurde, den bestehenden Antrag auf Bedarfszuweisungen zurückzunehmen, um noch in diesem Jahr einen genehmigten Haushalt zu erhalten. „Gera hat natürlich keine sprudelnde Geldquelle entdeckt. Ein genehmigter Haushalt ist für uns wichtig, um manche Ausgaben einleiten zu können, auf die wir dringend warten“, erläutert Vonarb. „Ich danke den Stadtratsmitgliedern dafür, dass sie diesen schwierigen Beschluss mitgetragen haben und hoffe darauf, dass das Landesverwaltungsamt Wort hält.“ Aufgegliedert wurde der große Fachdienst Presse, Stadtmarketing, Kultur und Sport. Mit Melanie Siebelist wurde eine neue Pressesprecherin eingestellt. Den Fachdienst Kultur leitet aktuell Peter Beyer, den Fachdienst Sport René Soboll. „Durch die Unterstützung der Staatskanzlei wird es möglich, eine Kulturentwicklungsstrategie für Gera zu erstellen. Das wird dann der Handlungsleitfaden für den neuen Kulturamtsleiter.“ Der Oberbürgermeister plane eine Verwaltungsreform, jedoch keine „Schnellschüsse“.

Thema regionale Zusammenarbeit
Gera hat mit dem neuen Oberbürgermeister wieder eine aktive Rolle im Städte- und Gemeindebund als Mitglied des Landesausschusses. Julian Vonarb ist stellvertretendes Vorstandsmitglied im Kommunalen Arbeitgeberverband. Er führte persönliche Gespräche mit Landrätin Schweinsburg und mit den Bürgermeistern der Stadt Altenburg, dem Landrat des Altenburger Landes, der Stadt Ronneburg und Bad Köstritz. Gespräche führte Vonarb auch mit dem Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung und dem Jenaer Oberbürgermeister Thomas Nitzsche. Der Gesprächsfaden zum Thema Metropolregion Mitteldeutschland wurde aufgenommen. Nach über sechs Jahren hat der Geraer Oberbürgermeister den turnusmäßigen Aufsichtsratsvorsitz im Theater der TPT Thüringen wieder inne.

Thema technische Hochschule
Die Technische Hochschule, die Vonarb in Gera gründen will, war zuallererst Thema im Gespräch mit den bereits vorhandenen Hochschulen. Dabei wurde auch Interesse von bestehenden Trägern geäußert. „Die Technische Hochschule ist ein ruhiges Thema. Ich werde sie konsequent weiterverfolgen, aber es gibt andere Themen, die dringender behandelt werden müssen“, so Vonarb.

Sonstiges/Ausblick
Das Thema Stadtmarketing setzte Vonarb ganz hoch auf die Prioritätenliste. Es solle aber kein „von oben aufgesetztes neues Label“ werden. Mit der Aktion „Fettgusche“ wurde nun eine Bürgerbeteiligung eingeleitet, die bei der Identitätsfindung helfen soll.
Außerdem ist es gelungen, mit allen Stadtratsfraktionen eine gemeinsame Erklärung gegen Hetze und Intoleranz zu veröffentlichen.
Der Stadtrat unterstützt die Initiative Kulturhauptstadt 2025 und hat den Rahmenplan für Geras Neue Mitte beschlossen. Nun ist Gera offizielles IBA-Projekt.
Der Geraer Sozialplan wurde beschlossen und es gab erstmals einen Christopher-Street-Day in der Stadt, den der OB unterstützte.

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