Bevor Mark Zuckerberg am 4. Februar 2004 „The Facebook“ offiziell in Betrieb nahm, gab es bereits an anderer Stelle mehrere Versuche zum Aufbau einer Datenbank, die alle Angaben einer Person enthält. Über das letzte Projekt erfuhr die Öffentlichkeit im Mai 2003. Es trug den Namen „Lifelog“ und war eine Initiative der „Defense Advanced Research Projects Agency“. Diese ist eine Behörde des Verteidigungsministeriums der USA und beschäftigt sich mit Forschungs-Projekten für die Streitkräfte. Am 2. April 2004, also kurz vor dem offiziellen Betriebsbeginn von „The Facebook“, wurde das Projekt Lifelog beendet.
Ziel war die Bereitstellung eines allumfassenden Tagebuches, in das Menschen sämtliche persönliche Dinge eintragen. Alle Angaben wie Aufenthaltsorte, Telefonate, gesehene Fernsehsendungen, Zeitschriften, private Nachrichten, sollten in einer Datenbank gesammelt, Beziehungen, Erinnerungen, Ereignisse und Erfahrungen kartiert und ausgewertet werden. Geschaffen werden sollte das digitale Ebenbild eines Individuums und die Möglichkeit, dessen Existenz zu verfolgen. Herleiten ließen sich dadurch markante Routen und Prognosen – nicht nur für eine Einzelperson, sondern auch für ganze Gruppen.
Bevor das Projekt eingestellt wurde, hatte die „Defense Advanced Research Projects Agency“ nach Mitwirkenden gesucht. Ausgewählt wurden talentierte Studenten, Akademiker und Unternehmer, die das System selbst testen und optimieren sollten. Per Satelliten-Lokalisation wurde jeder Schritt verfolgt. Alle ein- und ausgehenden Nachrichten, alle gelesenen Artikel, alle Kreditkartenzahlungen wurden indexiert und durchsuchbar gemacht.
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