HERZENSWALD FÜR VERWAISTE ELTERN EINGEWEIHT

An der Wildbirne wurden Bäumchen gepflanzt und eine Plastik enthüllt. Herzluftballons stiegen als Gruß für die verstorbenen Kinder in den Himmel.

Einen sogenannten Herzenswald für verwaiste Eltern weihte der Oberbürgermeister am 10. November 2018 gemeinsam mit Betroffenen An der Wildbirne ein. Zugegen waren viele Eltern, Vertreter der Geschäftsstelle für Verwaiste Eltern Ostthüringen und des Bundesverbandes für Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister Deutschland e. V., Sponsoren sowie weitere Gäste.

„Es ist eine wunderbare Idee, diesen Herzenswald für viel zu früh von uns gegangene Kinder anzulegen Vielen Dank an das Ehepaar Cornelia und Holger Günther für die Organisation. Beide sind seit über zehn Jahren für die Stadt Gera ehrenamtlich tätig, haben 2007 die Regionalstelle für verwaiste Eltern und trauernde Geschwister Ostthüringen gegründet. Im Jahre 2010 erhielten sie dafür den Thüringer Familienpreis – herzlichen Dank“, so Oberbürgermeister Julian Vonarb. Ihre Arbeit und die des Vereins sind wichtig für die Hinterbliebenen, für die Trauerarbeit und für die Eltern und Geschwister, die ihr Leben neu finden müssen und die die Liebe zu dem verstorbenen Kind bewahren.

Höhepunkt der Veranstaltung war die Enthüllung einer Skulptur durch ein Geschwisterkind gemeinsam mit dem Künstler Marcus Malik. An der Pflanzstelle kleiner Bäumchen, die schon vorher in die Erde gebracht worden waren, ließen die betroffenen Eltern und Geschwister Herzluftballons mit Musik als Gruß für die verstorbenen Kinder in den Himmel steigen. Die Bäumchen wurden von den Eltern und Geschwistern mit Bändern und selbstgemachten Täfelchen geschmückt.

Wenn ein Kind stirbt, bleiben Väter, Mütter, Geschwister, Großeltern und Freunde zurück. Das gewohnte Leben ist in seinen Grundfesten erschüttert, die Persönlichkeit und Familienstruktur gerät aus dem Gleichgewicht und muss neu gefunden werden. Der Tod eines Kindes bedeutet Familienkrise und zwar langfristig. Männer trauern anders als Frauen, Erwachsene anders als Kinder und Jugendliche. Diese Unterschiede erzeugen Enttäuschung und Unverständnis, nicht selten zerbrechen Partnerschaften. Trauernde Geschwister leiden neben ihrem eigenen Verlust, vor allem unter der Trauer der Eltern. Für Außenstehende geht das „normale Leben“ weiter, während die betroffenen Eltern jeden Tag aufs Neue versuchen müssen mit der Endgültigkeit, die der Tod des Kindes gebracht hat, zu leben.

Die Betroffenen können sich der Selbsthilfegruppe anschließen. Im schützenden Raum kann über das verstorbene Kind gesprochen werden, können Trauer, Verzweiflung und Hilflosigkeit zugelassen und gezeigt werden. Jeden ersten Mittwoch im Monat stellt die Diakonie in Altenburg und jeden dritten Mittwoch im Monat der Hospizverein Gera seine Räumlichkeiten zur Verfügung. Diese Zeit wird für das Treffen verwaister Eltern und trauernder Geschwister genutzt.
Weitere Informationen finden Sie unter „www.verwaiste-eltern-ostthueringen.de“.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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