KOMMENTAR ZUR STADTRATSWAHL AM 26. MAI 2019

Die Ergebnisse der Wahl vom 26. Mai 2019 veröffentlichte das Thüringer Landesamt für Statistik.

Überraschend war dieses Wahlergebnis keinesfalls. Dass die AFD im Geraer Stadtrat die Mehrheit stellen wird, lag sehr nahe. Dennoch rieben sich viele nach Bekanntgabe der Zahlen verdutzt die Augen: Damit hatten sie nicht gerechnet!

Waren sie etwa davon ausgegangen, dass die initiierte Klimabewegung auch Gera mitreißt, und so viele Jungwähler in die Wahllokale treibt, dass der AFD-Anteil im Stadtrat geschmälert wird? Dafür ist diese Gruppe trotz Senkung des Wahlalters nicht mehr groß genug — sie wäre es aber vor über 25 Jahren noch gewesen! Glaubten sie, Großeltern, welche meinen, dass es ihren Kindern später einmal nicht mehr besser gehen wird als ihnen selbst, die Linke, CDU oder SPD wählen? Das taten viele bereits — seit mehr als 25 Jahren! Waren sie davon ausgegangen, dass Systemverlierer, Zurückgebliebene oder gar Leiharbeiter und Geringverdiener, welche gerade einmal soviel verdienen, dass sie neben der Wohnung noch ein Auto halten können, um den neuen Mobilitätsanforderungen gerecht zu werden, sich obendrein noch für offene Grenzen, Zuwanderung und das europäische Großprojekt begeistern lassen? Darauf hatten sie ihre Hoffnungen bereits vor mehr als 25 Jahren gesetzt!

Doch Optimismus und Vertrauen sind unter vielen der hiesigen Wähler verloren gegangen. Wer ihnen nun vorwirft, rechten Demagogen nachzulaufen und nichts aus der Vergangenheit lernen zu wollen, muss sich selbst fragen, warum ihm das Geschichtsbuch erst ab Seite 1930 einen Blick Wert ist.

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