Über seinen zweiten Youtube-Kanal „Rezo ja lol ey” veröffentlichte der Kanalbetreiber „Rezo” wenige Tage vor der EU-Parlamentswahl, am 18. Mai 2019, ein knapp einstündiges Video mit dem Titel „Die Zerstörung der CDU”. Darin hadert er mit den Parteien CDU/CSU, SPD, AFD und ruft zum Wählen auf, denn sonst würden Rentner über die Zukunft entscheiden. Am 30. Mai um 18.30 Uhr zählte dieses Video bereits 13’745’274 Aufrufe. Die betreffendenden Parteien suchen noch immer nach einer angemessenen Antwort. Gegenüber der SPD zeigt sich „Rezo” gesprächsbereit; das Gesprächsangebot der CDU auf Augenhöhe wies er zurück und führte Bedingungen an. Auch lehnt er öffentliche Auftritte ab. Er gab an, zu stottern und nicht als Hauptbeteiligter an einer Diskussion teilnehmen zu wollen. Im Übrigen sei es ihm wichtiger, dass sich die Partei mit den Themen beschäftigt, die er in seinem Video angesprochen hat, wie dem Klimawandel.
Unter dem Pseudonym „Rezo” veröffentlicht Yannick Frickenschmidt aus Aachen verschiedene Videos, zumeist mit künstlerischen musikalischen Inhalten. Er hat einen Master of Science in Informatik, wird von der Influencer-Agentur „Tube one Networks GmbH“ mit Sitz in Köln, Ströer Allee 1, geleitet und hat einen festen Kreis von Mitwirkenden für seine Produktionen. Das Unternehmen erscheint im Impressum seines Youtube-Kanals. Zudem ist er Inhaber der Domain https://www.rezo.de/. Die Agentur „Tube one Networks GmbH“ wiederum wird von der „Ströer Digital Media GmbH” vermarktet, welche zur „Ströer SE & Co. KGaA” gehört. Das börsennotierte Unternehmen hat seinen Sitz ebenfalls in Köln, ist international tätig, erzielte im Jahre 2018 laut Wikipedia einen Umsatz von 1,583 Milliarden Euro und zählt rund 12’000 Beschäftigte. Es besteht eine Verbindung zu George Soros, welcher Bündnis ’90/Die Grünen als „einzige konsequent pro-europäische Partei“ lobte. Sogenannte Influenzer werden genutzt, um bestimmte Produkte oder Ideen in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen zu verbreiten.
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