AUSSTELLUNG ÜBER DAS ZUSAMMENLEBEN IN DER TIERWELT

Am 1. August öffnet um 18 Uhr die neue Sonderausstellung des Museums für Naturkunde Gera ihre Pforten. Der Titel „Ich leb‘ nicht gern allein – tierisch sozial“ macht neugierig.
Wer lebt schon gern allein? Auch wenn die Antwort ganz beim Betrachter liegen mag, sagt sie viel über unser gesellschaftliches Wesen aus. In unserer Stammesgeschichte erscheinen wir als hochsoziale Lebewesen – und sind damit bei Weitem nicht die Einzigen! Die Sonderausstellung möchte einen Überblick über die verschiedenen Weisen des Zusammenlebens liefern.
Kurz gesagt geht es um „Staaten, Schwärme, Sippen & Sex“. Sieben thematische Schwerpunkte bringen dem Besucher die Mannigfaltigkeit und Faszination tierischen Sozialverhaltens nahe, erklären anschaulich aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse der Ethologie (Verhaltensbiologie) und schließen mit einem Exkurs in das komplizierte Mensch-Tier-Verhältnis ab.

Unter dem Schlagwort „Allein“ beginnt der Rundgang mit einer Einführung in das Thema und begründet, warum sich soziale Interaktionen für viele Lebensweisen notwendigerweise ergeben haben. Unter der Projektion eines riesigen Makrelenschwarms begegnen dem Besucher großformatige Fotografien von Schwärmen und Herden, wobei der Aspekt der „Schwarmintelligenz“ beleuchtet wird.
Es folgen Tierkolonien und Tierstaaten, die neben Präparaten aus dem Sammlungsbestand mit großen Installationen aufwarten: Das Modell eines riesigen Termitenhügels reiht sich neben brutpflegenden Fauchschaben und einer lebenden Ameisenkolonie ein.

Der folgende Abschnitt ist den sozialen Kategorien „Rudel, Rotten & Sippen“ gewidmet. Mit Hilfe eines großflächigen Memory-Rätsels können kleine und größere Besucher Mimik und Gestik von Wolf, Hund und Mensch spielerisch erfahren und mit ihren eigenen Gefühlsäußerungen vergleichen.
Es werden Matriarchat, Patriarchat, Mono- und Polygamie sowie die hormonelle Steuerung der Zuneigung beleuchtet. Viele der aktuellen Erkenntnisse dazu stammen aus Experimenten mit Wühlmäusen, die in der Ausstellung als possierliche Sympathieträger im Familienverband lebend gezeigt werden.

Der Symbiose als artübergreifendem Zusammenleben ist ein weiterer Abschnitt gewidmet. Kleine Bilderepisoden veranschaulichen Stück für Stück die Beziehungen zum gegenseitigen Vorteil. Artübergreifend sind auch die vielfachen Beziehungen zwischen Mensch und Tier: Ziertierhaltung, Vermenschlichung, Tiertherapie und Anthropozän spannen den Bogen über kulturelle, psychologische und ökologische Aspekte, geben auch im Nachgang zu denken und runden so die Ausstellung ab.

Die Museumsmitarbeiter haben in den letzten Wochen intensiv am Neuaufbau des Sonderausstellungsbereichs gearbeitet und freuen sich nun auf neugierige Besucher.
Die Ausstellung kann bis zum 18. April 2020 mittwochs bis sonntags und feiertags von jeweils von 12 Uhr bis 17 Uhr besichtigt werden. Gruppen können sich selbstverständlich auch außerhalb der Öffnungszeiten anmelden.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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