Die zentrale Verwaltung des luxemburgischen Medienkonzerns RTL wird mehrheitlich nach Köln wechseln. Das wurde am Mittwoch, den 28. August 2019, in Luxemburg bekannt. In Köln befinden sich bereits seit 1988 die Studios für das deutschsprachige TV-Programm, und RTL Deutschland ist mittlerweile die größte Tochtergesellschaft. Luxemburg bleibt aber weiterhin der offizielle Sitz des Konzerns. In den Gebäuden am Boulevard Pierre Frieden werden auch die Radio- und TV-Programme für das eigene Land produziert, außerdem Teile des deutschsprachigen Hörfunkprogrammes RTL.
Drei Pressemeldungen gab der Konzern am 28. August 2019 aus: Die RTL-Group erzielte im ersten Halbjahr 2019 den höchsten Umsatz aller Zeiten. Eine neue Führungsstruktur wird in der zweiten angekündigt, und man schafft laut der dritten Meldung Europas führende Ad-Tech-Entwicklungsabteilung. Hier übernimmt die Mediengruppe RTL Deutschland als größter Geschäftsbereich der RTL-Group die Verantwortung für das unter der Marke Smartclip gebündelte Ad-Tech-Geschäft des Konzerns in allen europäischen Märkten außer Großbritannien.
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Offiziell heißt es, was den Ortswechsel anbetrifft, der Verwaltungsrat habe dem Vorstand das Mandat erteil, die Rolle und Größe des Corporate Centre der RTL Group in Luxemburg zu überprüfen. Als Teil dieses Mandates werde der Vorstand auch prüfen, ob bestimmte Positionen des Corporate Centre nach Köln übertragen werden können. Die Überprüfung solle bis Ende September 2019 abgeschlossen sein. Die Zeitung „Luxemburger Wort“ meldet, im Corporate Centre, der Zentralverwaltung des Konzernes, seien derzeit einhundert Mitarbeiter tätig und für Recht, Controlling, Kommunikation und Personal zuständig. Die Anzahl soll laut vorläufiger Planung, um die Kosten zu senken, auf 50 reduziert werden. Davon müssten 35 nach Köln wechseln; die übrigen 15 verbleiben am Hauptsitz. Für die landeseigenen Radio- und TV-Programme sind in Luxemburg 600 Personen tätig. Diese Stellen bleiben erhalten.
Der Konzernumsatz stieg im ersten Halbjahr 2019 um 4,2 % auf 3,2 Milliarden Euro und auf vergleichbarer Basis um 4,6 %. Hauptgrund war das gute Produktions- und Digitalgeschäft. Das Betriebsergebnis (Ebita) blieb trotz höherer Programm- und Video-on-Demand-Investitionen (VOD) mit 538 Millionen Euro weitgehend stabil. Es ist nur ein leichter Rückgang um zehn Millionen Euro zu verzeichnen. Für das laufende Jahr wird ein Rückgang um 2,5 % bis 5 % erwartet. Als Grund werden Investitionen in Programminhalte und Videoplattformen angegeben. Der Nettogewinn im ersten Halbjahr stieg um 21 % auf 443 Millionen Euro. Positiv wirkten sich hier besonders die Veräußerungen von Unternehmensanteilen aus, insbesondere der Verkauf des Münchner Rechteinhabers Universum-Film für 63 Millionen Euro netto an den Investor KKR. Die Zahl der zahlenden Abonnenten der VOD-Plattformen der RTL-Group in Deutschland und den Niederlanden stieg, bezogen auf den Vorjahresmonat, um 46,2 % auf 1,2 Millionen Ende Juni 2019. Der Ausblick für das Gesamtjahr 2019 wird bestätigt. Außerdem wurde eine neue Dividendenpolitik beschlossen, die eine Ausschüttungsquote von mindestens 80 % des nach der Hauptversammlung zu zahlenden bereinigten Reingewinns vorsieht.
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