HWK-PRÄSIDENT WARNT VOR VERLUST HANDWERKLICHER STRUKTUREN

Am 16. November erhielten im Kultur- und Kongresszentrum 127 Jungmeister aus zwölf Gewerken ihre Meisterbriefe, und 17 Betriebswirte ihre Prüfungszeugnisse. Den Goldenen Meisterbrief nahmen 27 Altmeister zu ihrem 50. Meisterjubiläum entgegen. 30 Altmeister erhielten zum 60. Meisterjahr eine Jubiläumsurkunde. (Bild: Handwerkskammer)

Einen Verlust handwerklicher Strukturen in besorgniserregendem Ausmaß befürchtet der Präsident der Handwerkskammer Ostthüringen, Klaus Nützel, für seinen Kammerbezirk. Entsprechend äußerte er sich am 16. November 2019 im Kultur- und Kongresszentrum zur Meisterfeier. Als Grund nannte er die verhältnismäßig hohe Zahl altersbedingt ausscheidender Firmeninhaber im Vergleich zum Nachwuchs. 1100 bis 1200 Lehrlinge würden jährlich in Ostthüringen gebraucht, um die Handwerksbetriebe erhalten zu können, doch seit zehn Jahren seien es im Schnitt nur 720 pro Jahr. Abitur und Studium würden als erstrebenswerter erachtet als eine Lehre im Handwerk. Nützel sprach vor rund 500 Gästen von einem Akademisierungswahn und zunehmender Bürokratie. Eine Lösung sieht er unter anderem darin, die in der Automobilindustrie freiwerdenden Beschäftigten mit staatlicher Unterstützung für das Handwerk umzuschulen. In den Schulen müssten bei der Berufsorientierung die Perspektiven im Handwerk besser aufgezeigt werden. Positiv hob er hervor, dass im kommenden Jahr die Meisterpflicht in zwölf Gewerken wieder eingeführt wird.

Bei der Veranstaltung im Kultur- und Kongresszentrum erhielten 127 Jungmeister aus zwölf Gewerken ihre Meisterbriefe, und 17 Betriebswirte ihre Prüfungszeugnisse. Die Augenoptiker-Meister bildeten die größte Gruppe, die Meister aus dem Gewerk der Maler und Lackierer die kleinste. Den Goldenen Meisterbrief nahmen 27 Altmeister zum 50. Meisterjubiläum entgegen. 30 Altmeister erhielten zum 60. Meisterjahr eine Jubiläumsurkunde.

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