BÜRGERAKTION IM LIEBSCHWITZER WALD

Auf dem Teichplatz in Liebschwitz kamen zunächst alle Helfer zusammen. Dann rückten sie in mehreren Gruppen den Gelegen der Schwammspinner-Raupen in zu Leibe. Oberbürgermeister, Ortsteilbürgermeister sowie der Leiter des Umweltamtes dankten zu Beginn allen Helfern für das Engagement. (Bild: C. Heinrich, Stadtverwaltung)

Rund 500 Geraer und Auswärtige durchforsteten am Samstag, den 1. Februar 2020, den Liebschwitzer Wald nach Raupengelegen. Lesen Sie hierzu die Mitteilung der Stadtverwaltung!

Am Hang des Liebschwitzer Waldes macht sich unter rund 500 Beteiligten eine Frau mit Eimer und Drahtbürste in der Hand zu schaffen. Gefragt, ob sie Liebschwitzerin sei, sagt sie: „Nein, aber Geraerin.“

Dieser Geist lebte am Samstag, den 1. Februar 2020, in Liebschwitz, und Oberbürgermeister Julian Vonarb beschrieb den Einsatz mit: „Gera hat heute Gera geholfen. Dafür herzlichen Dank an alle für das Absammeln und für diesen Geist der Hilfsbereitschaft in der Stadt.“

Er blicke zuversichtlich auch in die nächsten Monate, in denen weiter mit vereinten Kräften Maßnahmen geplant werden, um die Raupen weiter zu dezimieren. Er kündigte für die Stadtverwaltung an, die Liebschwitzer in diesem Jahr 2020 bei Auftritt der Raupen unterstützen zu können durch Kehrmaschinen, Staubsauger mit speziellen Filtern, Trockeneisstrahler und Klebezäune. Der Thüringenforst bereite eine chemische Bekämpfung vor, so diese im April noch notwendig sein sollte.

Konkrete Hilfe kam am 1. Februar auch aus Sachsen und Nordrhein-Westfalen. Konrad Nickschick, Leiter des Amtes für Umwelt der Stadt Gera und maßgeblich an der Organisation der Raupeneier-Absammelaktion beteiligt, hatte mit Auswärtigen gesprochen die ihm sagten: „Ihr habt uns beim Hochwasser geholfen, jetzt helfen wir euch bei den Raupen.“

Während einer kurzen Einweisung informierten der Leiter des Umweltamtes, Konrad Nickschick, Oberbürgermeister Julian Vonarb und der Liebschwitzer Ortsteilbürgermeister Christian Hollandmoritz über Ablauf der Absammelaktion. Christian Hollandmoritz zeigte anhand eines Astes ein Gelege. (Bild: C. Heinrich)

Konrad Nickschick möchte weitere Hilfe von außen nutzen. Mit der Universität Jena werde es Untersuchungen geben zur noch genaueren Vorhersage, wie viele Raupen in diesem Jahr ihren Weg ins Leben finden könnten. Daraus sollen präziser die Maßnahmen zur weiteren Raupendezimierung abgeleitet werden. Für die Gesamtentwicklung sei der natürliche Regulierungsmechanismus der Natur erwünscht, so Nickschick weiter. Die Raupenvermehrung können eingedämmt werden, wenn es mehr natürliche Feinde der Raupen gibt. Diese würden sich im Normalfall jetzt verstärken, weil sie ein üppiges Fressangebot vorfinden. Auf diese Weise hätten sich Massenvermehrungen von Schwammspinnern in der Vergangenheit häufig entwickelt, womit nach zwei bis drei Jahren ein Massenaufkommen natürlicherweise zusammenbrach.

Inwieweit der heutige Raupeneinsatz spürbare Effekte im Frühjahr bringt, ist nicht genau auszumachen. Konrad Nickschick und viele andere Teilnehmer an der Aktion sagten dazu: „Wir haben heute Tausende Gelege zerstört. Das ist besser, als es nicht getan zu haben.“ Andere Teilnehmer hegten Zweifel, ob eine wirklich spürbare Linderung damit erreicht worden sei, weil vor allem in den oberen Bereichen der Bäume in hoher Zahl noch Eier abgelegt sind. Zur gemeinsamen Mittagszeit als Abschluss der Absammelaktion tauschten sich darüber in Liebschwitz viele noch angeregt aus. Einig waren sich alle, weiterzumachen, um die Raupenplage in den Griff zu bekommen.

Der Oberbürgermeister unterstützte die Aktion auch mit eigenem Einsatz im Wald. (Bild: C. Heinrich, Stadtverwaltung)

Oerbürgermeister Julian Vonarb, der mit seiner Frau Jana auch im Wald mit der Drahtbürste Gelege abgekratzt hatte, dankte zum Abschluss nochmal ausdrücklich allen, die die Aktion organisiert und gemeinsam veranstaltet hatten: dem Ortsteilrat Liebschwitz und Ortsteilbürgermeister Christian Hollandmoritz, der Freiwilligen Feuerwehr Liebschwitz, der Otegau GmbH, dem Arbeiter-Samariter-Bund Ostthüringen, dem Forstamt Weida und den Bediensteten der Stadtverwaltung.

Zum Abschluss wurde Suppe ausgereicht. (Bild: C. Heinrich, Stadtverwaltung)

Nach dem Absammeln wurde allen Teilnehmer zum Dank Suppe angeboten. An der „Essenausgabe“ und anderweitig unterstützend mit dabei waren hier eine Gruppe des ASB Gera, erkennbar an den rot-orangen Jacken, zusammen mit Jana Vonarb, sowie Matthias Mittenzwey, Leiter des Amtes Stadtgrün, und Sascha Neudert, Projektleiter der Otegau GmbH.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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