KAMMEROPER „IN DER STRAFKOLONIE”

Komponist Philip Glass hat Franz Kafkas Erzählung kongenial vertont. Die Kammeroper für zwei Sänger und ein Instrumentalensemble von fünf Streichern schafft mit den für ihn charakteristischen Repetitionen und minimalistischen Klängen eine ganz eigene musikalische Atmosphäre.

Das Theater Altenburg Gera bringt das Werk in einer Inszenierung von Angelika Zacek am Sonntag, den 8. März 2020 um 18 Uhr in der Bühne am Park Gera zur Premiere. Die Musikalische Leitung hat Kapellmeister Yury Ilinov. Bühne und Kostüme gestaltet Peter Lehmann.

Die Rolle des Offiziers singt Kai Wefer und als Reisender tritt Florian Neubauer auf.

Zur Handlung: Ein Verurteilter soll getötet werden. Ausführendes Organ ist ein Offizier, der die traditionelle Hinrichtungspraxis nicht infrage stellt. Der neue Kommandeur der Strafkolonie hat angeordnet, dass ein Besucher der Exekution als Zeuge beiwohnt. Der Offizier beschreibt dem Besucher die Funktionsweise des Hinrichtungsapparats minutiös – Idee, Konstruktion und schließlich die Methode. Diese Methode ist die grausamste und inhumanste, die man sich vorstellen kann. Gleichermaßen leidenschaftlich wie sachlich erläutert der Offizier sämtliche Details. Er ist überzeugt davon, dass die Maschine den Verurteilten verwandelt; wenn er die Verwerflichkeit seines Vergehens einsieht, bereut er dieses. Während er seine Hinrichtung erwartet, kennt der Delinquent jedoch weder sein Urteil, noch die Art der Bestrafung. Der Besucher ist zunehmend entsetzt über das, was er sieht, jedoch nicht imstande, einzugreifen.

1914 geschrieben, fasziniert Franz Kafkas (1883-1924) Erzählung bis heute durch ihre enorme Deutungsvielfalt – historisch, biografisch, literarisch, juristisch, philosophisch, religiös.

Weitere Vorstellung in Gera gibt es an folgenden Tagen:

Samstag, 14. März 2020, 19.30 Uhr
Donnerstag, 2. April 2020, 19.30 Uhr
Donnerstag, 16. April 2020, 19.30 Uhr
Samstag, 23. Mai 2020, 19.30 Uhr

Eine halbe Stunde vor jeder Vorstellung findet eine Einführung mit Dramaturgin Jannike Schulte statt.

QUELLE: THEATER ALTENBURG GERA GGMBH

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