ZAHLREICHE BUCHSBAUMZÜNSLER-RAUPEN AUF GERAER FRIEDHÖFEN

Die Buchsbaumzünsler fressen zunächst und verpuppen sich dann. Die Schmetterlingsweibchen leben dann acht Tage lang, in denen sie sich paaren und bis zu 150 Eier legen. Der Zyklus setzt sich in einem Sommer noch ein zweites Mal fort. (Bild: Catrin Heinrich, Stadtverwaltung)

Die Buchsbaumzünsler richten zurzeit großen Schaden auf den Geraer Friedhöfen an. Sind Buchsbäume einmal befallen, gibt es kaum eine Rettung. Das städtische Amt für Stadtgrün bittet um Mitwirkung der Besucher der Friedhöfe, die selbst ein Grab pflegen.

Ein Trauerspiel, das momentan vor allem auf dem Geraer Ostfriedhof für Ärger sorgt. Buchsbaumzünsler-Raupen brachten rund eintausend Buchsbäume auf den Grabanlagen und im öffentlichen Raum des Ostfriedhofes bereits zum Absterben. Wird nichts unternommen, breiten sich die Raupen weiter aus und kaum ein Buchsbaum wird das überleben. Da die Raupen zu Schmetterlingen werden, die dann bis zu zwei Generationen im Jahr mit jeweils 150 Eiern hervorbringen, breiten sie sich auch über die Friedhofsanlagen hinaus weiter aus. „Wir bitten jetzt alle BesucherInnen, gemeinsam mit uns als Friedhofsverwaltung die Ausbreitung der Raupen einzudämmen. Wir möchten möglichst Pflanzen retten können und die weitere Ausbreitung auch im Stadtgebiet eindämmen“, so Matthias Mittenzwey.

Der Chef des städtischen Amts für Stadtgrün, das in Gera 13 Friedhöfe bewirtschaftet, bereitet große Aushänge für die Friedhöfe vor.  Diese erklären, was Grabpflegende selbst unternehmen können und was die Friedhofsverwaltung übernimmt. „So ungern wir das tun – aber es gibt keine Alternative. Wir müssen auf den von uns betreuten Anlagen die befallenen Pflanzen entfernen. Wir bitten alle, die selbst ein Grab pflegen, dies ebenso zu leisten. Das ist die schnellste Art und Weise, Raupen und Eigelege unschädlich zu machen und weiteren Schaden zu minimieren.“ Lediglich nur wenig angegriffene Buchsbäume könnten noch mit der Folienmethode bearbeitet werden, indem diese an drei sonnigen Tagen in dicke Folie gepackt werden. Aber die Aussichten auf Erfolg seien gering, so Mittenzwey.

Auf Geras Friedhöfen sorgt Pragers Blumen und Floristik mit Friedfhofsgärtnerei für zahlreiche Grabanlagen privater Kunden. Jens Prager ist entsetzt über das Ausmaß der Raupenschäden. Er schreibt jetzt Kunden an, deren Grabanlage betroffen ist. „Alle befallenen Buchsbäume empfehle ich, zu entfernen. Und das schnellstmöglich, um die weitere Ausbreitung der Raupen zu verhindern und um schnell wieder ein schön anzuschauendes Grab herzustellen. Die abgestorbenen Bäumchen bieten einfach keinen schönen Anblick“, so Jens Prager, Inhaber des Unternehmens.

Als Ersatzpflanzungen empfehlen Prager und Mittenzwey keinesfalls Buchsbäume. „Nur wenn den Raupen die Nahrung entzogen wird, werden wir sie los. Da sie nach aktuellem Stand nur Buchs fressen und keine anderen Gewächse, bieten zum Beispiel Liguster, Eibe oder Stechpalme eine gute Alternative, ohne die Zünsler zu füttern“, so die Fachleute.

Handlungsempfehlungen an die Besucher der Friedhöfe, die eigene Anlagen pflegen:

Buchsbäume auf Befall von Eiern oder Raupen kontrollieren. Erkennungsfotos der Gelege und der Raupen hängen an den Friedhofseingängen und stehen online unter www.gera.de. Die Eier der Buchsbaumzünsler liegen in der Regel an den Blatträndern der Buchsbäume und sind gut zu sehen. Schlüpfen die Raupen, fressen sie die Blätter von außen nach innen und wandern dann weiter zu den Ästen. Sie fressen dann auch die Rinde, weshalb die Bäume austrocknen und schließlich absterben.

Bei den Buchsbäumen sind zu unterscheiden:
⦁ Buchsbäume, die noch nicht befallen sind. Diese können zunächst belassen werden, aber sollten unter ständiger Beobachtung stehen. Sobald sich Eier oder Raupen zeigen, dann die Pflanzenteile oder am besten die gesamte Pflanze entfernen und fachgerecht entsorgen wie im Folgenden beschrieben.
⦁ Buchsbäume, die mit Eiern und/oder Raupen befallen sind. Diese sollen schnellstens entsorgt werden. Meist sind die Pflanzen nicht mehr zu retten. Dafür: die Pflanzen ausgraben, in Folien packen, die Folien verschließen und in die auf den Friedhöfen extra aufgestellten Buchsbaum-Container geben. Die Container stehen ab 2. Juni auf dem Ostfriedhof: am Krematorium, in der Abteilung Vb und auf dem Plattenweg zur Urnengemeinschaft. Die Container sind als Buchsbaum-Container gekennzeichnet. Übrigens werden auch auf anderen Friedhöfen die Zünsler nicht ausbleiben. Das städtische Amt für Stadtgrün beobachtet die Lage und wird ab 2. Juni je einen Buchsbaumcontainer zum Entsorgen befallener Pflanzen aufstellen auf dem Südfriedhof sowie auf den Friedhöfen in Langenberg und Untermhaus.

Wer es noch versuchen will, nur ganz minimal geschädigte und nicht mehr als ein Meter hohe Buchsbäume zu retten, der kann die Folienmethode versuchen: an drei bevorstehenden Sonnentagen vorher die Büsche in schwarze Folie packen, unten zuschnüren und nach drei Tagen die Folie öffnen; heruntergefallene Eier und Raupen aufsammeln und in die Buchsbaum-Container zur Entsorgung geben. Falls nach zehn Tagen Raupen auftauchen, dann die Prozedur wiederholen. Sollte sich der Zustand des Buchsbaums weiter verschlechtern, dann bitte auch in Folien in die Container bringen. Hinweis noch zu Chemikalien: Der Einsatz jeglicher Art von Pflanzenschutzmitteln ist nicht zulässig auf den Friedhöfen.

Als Ersatz der Buchsbäume bitte keine Buchsbäume neu pflanzen – sondern möglichst resistente Arten wie zum Beispiel: Liguster, Eibe oder Stechpalme.

Bei Fragen und Anliegen steht die Friedhofsverwaltung zur Verfügung unter der Rufnummer 0365 83338-11 oder -40 in den Zeiten von Montag bis Donnerstag zwischen 8 Uhr und 16 Uhr sowie am Freitag von 8 Uhr bis 13 Uhr und unter „stadtgruen@gera.de“.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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