GRAVIERENDE FOLGEN FÜR DIE KULTURELLE VIELFALT UND DEN ARBEITSMARKT

Zu sehen ist das Kultur- und Kongresszentrum. (Bild: Stadtverwaltung/David Hoffmann)

Mehr als 5200 Lokale, Spielstätten und ausgewählte Bauwerke wurden in der Nacht vom 22. zum 23. Juni 2020 in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz mit rotem Licht angestrahlt, und zwar von 5041 Firmen aus der Veranstaltungsbranche. Die Firma „MGEE Sound & Light“ aus Gera beleuchtete für diese Aktion unter anderem das Kultur- und Kongresszentrum, das Comma und das Theater. Die Farbe Rot wird verwendet, um in der Öffentlichkeit auf die dramatische Lage der Veranstaltungsbranche hinzuweisen, denn ein Milliardenmarkt und hunderttausende Arbeitsplätze sind in Gefahr.

Allein die Stadt Gera verzeichnete im Bereich Veranstaltungen einen Einnahmenverlust von über 311’000 Euro, ohne die Einberechnung der Veranstaltungen Höhlerfest und Herbstvolksfest. Davon fehlen der Kommune rund 15’650 Euro für das abgesagte Frühlingsfest, sowie Mieteinnahmen im KUK in Höhe von 101’115 Euro, so der Stand vom 18. Juni 2020.

„Die gravierenden Folgen, die sich daraus entwickeln, sind sowohl für den Arbeitsmarkt als auch für die kulturelle Vielfalt nicht absehbar“, so Kulturamtsleiterin Frau Dr. Tittel. „Das KUK und Comma unterstützt diese Aktion und steht geschlossen hinter den Kooperationspartnern und dem gesamten Veranstaltungsnetzwerk. Beide Spielstätten werden mit Planen oder Tafeln an den Gebäuden die Botschaft bekräftigen und appellieren in Richtung Politik, sicher zu stellen, dass ein baldiger, verantwortungsvoller und nachhaltiger Weg aus der Krise gefunden wird“, betont sie weiter.

Der Veranstaltungsbereich ruht seit dem 10. März 2020. Die Branche geriet als erste in die Krise und wird als letzte wieder aus der Krise herauskommen. Seit mehr als drei Monaten ist jedwede Art von Großveranstaltungen aufgrund der Corona-Regeln untersagt. Davon betroffen sind Geras Veranstaltungshäuser sowie zahlreiche Bereiche in der Eventbranche wie Veranstaltungstechnik, Bühnen- und Messebau, Event-Agenturen, Künstler, Catering-Firmen, Ausstatter und andere. Jeder für sich leidet darunter, dass, wie in Gera im KUK oder Comma, keine Konzerte, Aufführungen oder Messen stattfinden dürfen. Gemeinsam mit den Veranstaltern setzte die Stadt Gera daher ein Zeichen.

Der Initiator Tom Koperek sieht die gesamte Veranstaltungswirtschaft auf der Liste der aussterbenden Branchen. Durch die Aktion soll ein Dialog mit der Politik entstehen, um Lösungen und Wege aus der dramatischen Lage zu entwickeln, so der Kern der Aussage auf der Webseite www.night-of-light.de. Ziel sei es, mit der Politik im Rahmen eines Branchendialogs ins Gespräch darüber zu kommen, wie die milliardenschwere, extrem heterogene Branche der Veranstaltungswirtschaft vor einer massiven Insolvenzwelle gerettet werden und der Erhalt von deutschlandweit mehreren hunderttausend Arbeitsplätzen gesichert werden kann.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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