VERBALE AUFRÜSTUNG GEGEN MASKENVERWEIGERER

Das Paderborner Verkehrsunternehmen „Padersprinter” kündigt über Facebook ein strengeres Vorgehen an. Weitere Unternehmen dürften bald folgen. (Bild: Facebook/Padersprinter)

Masken sollen in bestimmten Bereichen solange verpflichtend bleiben, bis die Mehrheit der Menschen geimpft ist. So jedenfalls wurde es schon mehrmals angedeutet oder gesagt. Weil die postulierte Gefahr abseits der Medien kaum wahrnehmbar ist, wird die Bedeckung zunehmend vergessen, in Frage gestellt oder gar abgelehnt. Dabei soll sie doch zumindest als Symbol dienen, sodass die Pandemie nicht in Vergessenheit gerät, wie es zuletzt von Österreichs Kanzler Sebastian Kurz zu hören war.

Mittlerweile nehmen die Warnungen vor einer zweiten Welle zu, die ab Herbst kommen könnte, wodurch man es als notwendig erachtet, in einzelnen Fällen wieder strenger zu werden. Die Konditionierung erfolgt über die Medien mittels fortwährender, hervorhebender Dramatisierung. Während die Covid-Todefälle gern einzeln per Eilmeldung präsentiert werden, geraten andere in den Hintergrund: Jedes Jahr sterben laut WHO weltweit acht Millionen Menschen allein an den Folgen des Tabak-Konsumes.

In besonderem Maße wird die Aufmerksamkeit nun auf sogenannte Maskenverweigerer gerichtet. Nachdem in Berlin strengere Kontrollen angekündigt wurden, will man in Paderborn Fahrgäste ohne Maske von der Beförderung ausschließen. Von mangelnder Eigenverantwortung und fehlendem Respekt gegenüber der Gesellschaft ist die Rede. Das verärgere auch zunehmend die Fahrgäste, die sich vorbildlich an das verpflichtende Tragen eines Mund-Nase-Schutzes halten. Die Mehrheit der Kommentatoren in dem Facebook-Beitrag begrüßt das Vorgehen und bezeichnet Menschen ohne Maske zum Teil als Gefahr für die öffentliche Sicherheit.

Auch das Nachrichtenmagazin Spiegel rüstet verbal auf, nennt Maskenverweigerer „aerosole Rüpel”. Es sei respektlos allen atmenden Menschen gegenüber, keine Maske zu tragen, und grob unhöflich, andere Menschen umbringen zu wollen, heißt es in einer Kolumne.

https://www.spiegel.de/kultur/corona-pandemie-brief-an-die-schutzmaskenverweigerer-a-5069f101-74aa-4dae-89a6-9aea9e5331da

Die WHO hält einen Impfstoff schon ab Mitte 2021 für möglich. Dann könnte das Motto lauten: „Tausche deine Maske gegen eine Impfung.” Diese Strategie ist naheliegend, weil so ein Anreiz gegeben wird, und ohne weiteres Zutun sozialer Druck ausgeübt werden kann. Für Impfwillige gäbe es dann weniger Auflagen und Beschränkungen. Voraussetzung für diesen „Tausch“ ist aber, dass Lockerungen vorher wieder zurückgenommen, und Kontrollen verstärkt werden. Sogar eine Art Impf-Abonnement wäre denkbar. So kann man das Geschäftsmodell aus der Computerwelt, wo Nutzer ja ständig der Virengefahr ausgesetzt seien, auch auf Menschen anwenden, sobald dies technisch möglich ist. Zugleich lässt die Drucksache 19/20932 des Deutschen Bundestages erahnen, dass im September in Sachen Immunitätsausweis ein neuer Vorstoß unternommen wird.

https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/209/1920932.pdf

Ist das Serum verfügbar, dürfte die Maske schließlich einen Bedeutungswandel erfahren, das heißt, sie wird zum Stigma der verbliebenen Minderheit, die eine Impfung ablehnt. Auf diese Menschen käme dann nicht nur eine tiefe gesellschaftliche Verachtung zu — sie wären auch gesellschaftlich ausgegrenzt und könnten ihre wirtschaftliche Grundlage verlieren. Mit den Corona-Maßnahmen wird also im Wesentlichen das Projekt „ID2020” vorangetrieben.

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