JUBILÄUMSKONZERT DES REUSSISCHEN KAMMERORCHESTERS

Das Jubiläumskonzert des Reussischen Kammerorchsters wird im Hörfunkprogramm Deutschlandfunk Kultur zu hören sein. (Bild: Ronny Ristok, Theaterfotograf)

Aufgrund der verlängerten Corona-Restriktionen kann das vierte Philharmonische Konzert zum 60-jährigen Bestehen des Reussischen Kammerorchesters am Theater Altenburg Gera nicht wie angekündigt stattfinden. Das Publikum muss jedoch nicht komplett verzichten, denn es gibt die Möglichkeit, das Konzert zuhause zu hören.
Die Aufführung wird unter der Leitung des renommierten Dirigenten Werner Ehrhardt im Konzertsaal Gera ohne Publikum aufgezeichnet und am Donnerstag, 3. Dezember ab 20.03 Uhr über Deutschlandfunk Kultur gesendet. Außerdem entsteht aus dem Mitschnitt eine CD, die voraussichtlich im Frühjahr 2021 bei Rondeau erscheint.

Zentraler Anlass des Konzertes ist das Jubiläum des Reussischen Kammerorchesters sowie zwei weitere Jubilare: Vor 250 Jahren wurde nicht nur Ludwig van Beethoven geboren, sondern auch sein Zeitgenosse, der aus Thüringen stammende Johann Christian Heinrich Rinck. Viele seiner Werke wurden jedoch nicht ediert, weshalb sein 1808 entstandenes Konzert für Fagott seit damals nie wieder aufgeführt wurde. Nun bringt es Roland Schulenburg, Solofagottist des Philharmonischen Orchesters Altenburg Gera, in der extra für dieses Konzert neu entstandenen Edition von Michael Pauser erstmals wieder zum Erklingen. Umrahmt wird dieses Werk von Beethovens I. Sinfonie sowie weiteren Werken zeitgenössischer Komponisten, die seinerzeit die Thüringer Musiklandschaft prägten und heute auf ihre Wiederentdeckung warten: Einer Ouvertüre von Franz Seraph Destouches, ab 1799 Hofkapellmeister in Weimar, sowie die Ouvertüre zur in Thüringen vielgespielten Oper „Fanisca“ von Luigi Cherubini, den Beethoven für den größten Komponisten seiner Zeit hielt.
Gastdirigent Werner Ehrhardt ist als renommierter Vertreter seines Fachs Spezialist für musikalische Wiederentdeckungen und prädestiniert für dieses außergewöhnliche Programm.
Das Editionsprojekt ist eine Kooperation mit dem Institut für Musikwissenschaften der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar.

Das Reussische Kammerorchester
1960 gründete der damalige 1. Konzertmeister Herbert Voigt das „Kammerorchester der Bühnen der Stadt Gera“ aus Mitgliedern des Philharmonischen Orchesters Gera. Die Umbenennung 1989 in „Reussisches Kammerorchester e. V.“ wurde vollzogen in Würdigung der Verdienste des Fürstenhauses Reuss jüngere Linie beim Bau und bei der künstlerischen Leitung des Reussischen Theaters in Gera.
Konzertreisen führten das Kammerorchester durch ganz Deutschland, nach Bulgarien und Österreich. Höhepunkte waren Konzerte mit dem Thomanerchor Leipzig und dem Dresdner Kreuzchor. Namhafte Solisten wie z.B. Gerhard Bosse, Michael Sanderling, Andreas Hartmann oder Ludwig Güttler arbeiteten und musizierten bereits mit dem Ensemble. Mit Georg Fritzsch als Dirigent und Felix Friedrich (Orgel) wurde eine CD mit Werken von Dvořák und Respighi eingespielt.
Herausragend in der Geschichte des Reussischen Kammerorchesters war die musikalische Begleitung der ersten beiden Gottesdienste zum Fest der Weihe der Dresdner Frauenkirche. Seitdem besteht eine intensive Zusammenarbeit mit dem Frauenkirchenkantor Matthias Grünert, die sich in vielen gemeinsamen Konzerten und mehreren CD Produktionen widerspiegelt. Im Herbst 2016 ist eine CD des Reussischen Kammerorchesters und des Kammerchors der Frauenkirche Dresden mit der Harmoniemesse von Joseph Haydn veröffentlicht worden. Im Gedenken an den Thüringer Komponisten J. M. Molter übertrug im Jahre 2015 MDR Kultur das Philharmonische Konzert unter der Leitung des renommierten Dirigenten Werner Ehrhardt. 2017 erschien die aktuelle CD als Weltersteinspielung mit Werken von J. M. Molter beim Klassik-Label CPO.

QUELLE: THEATER ALTENBURG GERA GGMBH

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