DEZERNAT ZIEHT JAHRESBILANZ UND GIBT AUSBLICK

Für Geras Baudezernat und seine sechs Ämter stand das Jahr 2020 im Zeichen der Neuerung und Weichenstellung. Auf die Wahl von Michael Sonntag zum neuen Dezernatsleiter und Beigeordneten durch den Stadtrat im Sommer und seinen Amtsantritt Anfang Oktober folgten bedeutende strukturelle Veränderungen für das Dezernat, die zum Jahreswechsel in Kraft traten. Mit der Wiedergründung eines Stadtplanungsamtes, das im Wesentlichen die Themen Stadtplanung, Stadtgestaltung und Stadterneuerung in sich vereint und bündelt, vergrößert sich der Verantwortungsbereich für den neuen Dezernatsleiter und sein Team. Zudem wurden die Ämter für Verkehr und Tiefbau zusammengelegt, wobei die Verkehrsplanung nunmehr in den Verantwortungsbereich des neuen Stadtplanungsamtes fällt.

Michael Sonntag schätzt diese strukturellen Maßnahmen als zukunftsweisend und wichtig für Gera ein: „Mein Dezernat erfährt eine Umstrukturierung, die es uns ab sofort noch stärker erlaubt, städtebauliche Entwicklungen und strategische Planungen in den Mittelpunkt zu rücken. Das spiegelt sich nicht zuletzt in der neuen Dezernatsbezeichnung wider.“

Dabei kam es durch die Pandemie-Situation und entsprechende Verordnungen auch für Geras Baudezernat zu einer Reihe von empfindlichen Einschränkungen im letzten Jahr: Mitarbeiter einzelner Ämter wurden in den Krisenstab abgezogen, Arbeitsplätze mussten im Zuge der Hygieneauflagen in Heimarbeit ausgeführt werden; der Tierpark wurde über acht Wochen geschlossen – ein nie dagewesenes Ereignis in seiner Historie. Zudem wurden das Dahlien- und Tierparkfest, das zu den Höhepunkten des Sommer-Kultur-Programms in Gera gehört, und die Halloweenparty des Tierparks im Oktober abgesagt. Dass der Tierpark im Martinsgrund ausgerechnet im vergangenen Jahr und allen Widrigkeiten zum Trotz mit über 157’000 Gästen einen erneuten Besucherrekord verzeichnen konnte, zeigt, wie attraktiv er mittlerweile ist. Herausforderungen hielt die Pandemie-Situation auch für die zahlreichen Großbaustellen in Gera bereit, etwa durch Lieferengpässe und Behinderungsanzeigen aufgrund zusätzlicher Hygieneanforderungen zum Infektionsschutz. Gleichzeitig bot sich mit der Pandemie-Situation aber auch die Chance, neue Wege zu beschreiten, etwa im Bereich Service. Mit der Bürgerberatung per elektronischer Post und Telefon wurden wertvolle Erfahrungen für die Zukunft gemacht.

Zusammenfassender Rückblick der Ämter
Zu den Aufgaben des Geraer Umweltamtes unter der Leitung von Konrad Nickschick gehören der Natur-, Gewässer- und Klimaschutz. Ein Meilenstein im Klimaschutzbereich war für Gera die Ausrichtung des Klimapavillons, ein Projekt des Thüringer Umweltministeriums. Ganz bewusst entschied sich Gera für einen Standort des Pavillons mitten in der Stadt und damit im Zentrum des öffentlichen Bewusstseins – ein Novum, das es so bisher nicht gab. Von Mai bis September 2020 konnten sich Interessierte hier im Rahmen von Mitmach-Kursen, Präsentationen, Diskussionsrunden und anderen Aktionen rund um die Themen Klimaschutz, erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit informieren. Wichtige Maßnahmen, die im Bereich des Natur- und Gewässerschutzes 2020 ergriffen wurden, waren unter anderem die Einfriedung des Geländes um die Kalte Eiche, die öffentliche Auslegung zur Schutzgebietsausweisung der Lasur als Naturschutzgebiet sowie die umfangreiche Wartung aller 18 Notwasserbrunnen im Stadtgebiet. Im Rahmen der Thüringer Förderrichtlinie zu Maßnahmen der Altlastenbehandlung wurden darüber hinaus zwischen Juli und Oktober 2020 15 altlastverdächtige Flächen im Stadtgebiet einer Erkundung nach den geltenden bodenschutzrechtlichen Regelungen unterzogen. Im Zuge der Untersuchungen konnten wichtige Daten gewonnen werden, die unter anderem Auskunft über die chemische Bodenbeschaffenheit und etwaige Belastungen des jeweiligen Standortes geben und damit deutlich machen, wie es um die Flächen steht.

Zu den Kernaufgaben der Unteren Immissionsschutzbehörde in Gera gehören die Genehmigung neuer oder wesentlich zu verändernder gewerblicher, energietechnischer und landwirtschaftlicher Anlagen, ihre regelmäßige Überprüfung und das Vorgehen gegen ungenehmigte Anlagen bzw. rechtswidrige Handlungen. Auch 2020 wurde die Arbeit der Behörde durch eine Vielzahl an Neu- und Änderungsgenehmigungen von Vorhaben mit hohem und breit gefächertem technischen Anspruch geprägt, so etwa die Stilllegung und den damit verbundenen Rückbau des Heizkraftwerks Nord sowie des Heizwerkes Süd.

Die Untere Abfallbehörde verzeichnete auch für das Jahr 2020 eine steigende Anzahl illegaler Abfallablagerungen im Stadtgebiet, ein Trend, der bereits mehrere Jahre zu beobachten ist, dessen Wachstumsdynamik sich jedoch zusehends abschwächt. Demnach wurden bis Jahresende rund 500 Fälle bearbeitet. In diesem Zusammenhang konnten 85 Ordnungswidrigkeiten eingeleitet werden. Die Aufklärungsquote von 17 % entspricht einem neuen Höchstwert. Die Arbeit des Amtes für Hochbau und Liegenschaften unter der Leitung von Sven Gunnar Diener war 2020 im Wesentlichen geprägt von umfangreichen Schulbauprojekten. So wurde im Juni mit der baulichen Erweiterung des Karl-Theodor-Liebe-Gymnasiums begonnen. Ziel dieser vom Land Thüringen mit 4,8 Millionen Euro geförderten Maßnahme ist es, die Kapazität des Gymnasiums auf 600 Schülerplätze zu erhöhen. 2020 sind auch die Sanierungs- und Bauarbeiten an der Ostschule ein großes Stück vorangekommen. Neben der Ausführung wichtiger Maßnahmen am Bestandsbau wie etwa dem Abbruch des alten Putzes, der neuen Abdichtung des Bauwerks und des Einsatzes neuer Deckenschüttungen konnte mit dem Bau der neuen Sporthalle begonnen werden, die zukünftig auch der Öffentlichkeit zur Nutzung zur Verfügung stehen wird. Das Bauprojekt umfasst ein Finanzvolumen von über 20 Millionen Euro. Im Zuge der geplanten Fertigstellung im September 2022 soll aus der Regelschule eine staatliche dreizügige Thüringer Gemeinschaftsschule (TGS) der Klassenstufen eins bis zehn entstehen.

Die Bauarbeiten am Campus Rutheneum wurden 2020 ebenfalls erfolgreich weitergeführt. Das Großprojekt mitten in Geras Zentrum umfasst neben dem Schulneubau und der Sanierung des Reußischen Regierungsgebäudes auch die Gestaltung der Freiflächen und begann im März 2017. Im Bereich Freiflächen wurden die Arbeiten am Südtor und in der Florian-Geyer-Straße fertiggestellt. Zudem konnte der Ballfangzaun am außen gelegenen Sportfeld bis auf wenige Restleistungen errichtet und mit dem Bau der Campusterrassen begonnen werden. Darüber hinaus wurden erste Bäume gepflanzt. Im letzten Jahr erfolgte zudem der Bau des neuen Schulgebäudes inklusive Fassade und Sonnenschutz. Die Innengewerke wie Trockenbau- Maler- und Bodenbelagsarbeiten, Fliesenarbeiten, Elektroinstallationen sowie Heizungs- und Sanitärarbeiten zuzüglich aller Restleistungen sind bereits abgeschlossen. Die Sanierung des Reußischen Regierungsgebäudes steht mittlerweile kurz vor Vollendung. Auch hier konnten 2020 wichtige Gewerke, so etwa Außentüren, Metallbau Fassade, Rohbau Verbinder, Aufarbeitung von Putz und Stuck, Estrich und Hohlraumboden sowie das Dach, fertiggestellt werden. Der Abschluss der Innenausbaugewerke erfolgt 2021.

Mit einem jährlichen Finanzvolumen von rund neun Millionen Euro verantwortet das Geraer Tiefbauamt primär den Bau, die Unterhaltung und den Betrieb aller Straßen und Wege im kommunalen Bereich. Es ist als Straßenbaulastträger für circa 700 Kilometer Straße und rund 350 Kilometer Gehweg im Stadtgebiet verantwortlich. Zu den damit verbundenen Aufgaben gehören auch die Ampelanlagen und alle Ingenieurbauwerke wie etwa Brücken und Tunnel. In den Zuständigkeitsbereich des Tiefbauamtes fallen weiterhin der Bauhof und das Geraer Tierheim.

Zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit wurden 2020 auf rund einhundert Straßen im Geraer Stadtgebiet provisorische Schlaglochflickungen durchgeführt. Hierzu verbauten die Mitarbeitenden des Bauhofs zwischen April und Dezember etwa 850 Tonnen Heißmischgut. Rund dreißig Straßenzüge in verschiedenen Ortsteilen Geras und einige innerstädtische Straßen wie die Liebestraße wurden zudem durch Fremdfirmen in Stand gesetzt. Für zusätzliche partielle Deckensanierungsarbeiten mit Asphalt standen dem Tiefbauamt im letzten Jahr Haushaltsmittel in Höhe von rund 450’000 Euro zur Verfügung. Damit konnten unter anderem die Kurt-Keicher-Straße, die Straße des Bergmanns, die Steinbeckstraße in Langenberg und die Scheubengrobsdorfer Straße erneuert werden. Hinzu kamen im Asphalthochbau Sanierungen der Verbindungsstraßen von Vorspanneberg nach Rusitz, zwischen Rusitz und Roben sowie von Roben nach Steinbrücken. Zur Bilanz des Bauhofes gehören neben den angesprochenen Straßenarbeiten die Beseitigung von rund 280 Unfallgefahrenstellen, der Einbau von siebzig Tonnen Asphaltgranulat auf unbefestigten Wegen und die Instandsetzung von 62 Straßeneinläufen. 2020 verantwortete das Tiefbauamt auch die Erneuerung und Instandsetzung zahlreicher Ingenieurbauwerke in der Stadt Gera, was zum Teil über Fördermittel finanziert werden konnte. Hierzu gehören unter anderem die Stützwände entlang der B 92 Vogtlandstraße in Gera-Lusan, die Rad- und Gehwegbrücke „Zwötzener Steg“ sowie die Stützmauer am Mohrenplatz im Stadtteil Untermhaus. Auch im Bereich Straßenbau wurden 2020 zahlreiche Projekte erfolgreich umgesetzt und fortgeführt. So konnte nach einer Bauzeit von rund zehn Monaten am 18. Dezember 2020 die Clara-Zetkin-Straße wieder für den Verkehr freigegeben werden. Im Zuge der grundhaften Sanierung dieser wichtigen Verkehrsachse im Zentrum Geras, die am 30. März 2020 im ersten Abschnitt zwischen Puschkinplatz und Amthorstraße begann und durch Mittel der Städtebauförderung möglich war, wurden auch 25 Felsenbirnen gepflanzt, die der ehemaligen Adelheidstraße ihren historischen Charakter als Allee zurückgeben. Die Fahrbahnerneuerungen in der Leumnitzer Straße/ Quellenstraße und der Plauenschen Straße (vierter Bauabschnitt) wurden über das Kommunalinvestitionsfördergesetz finanziert und dienen jeweils der Lärmminderung. Für die Sanierung der Gehwege, Borden und Straßenentwässerung setzte die Stadt Gera jeweils Eigenmittel ein.

Das Großprojekt Wiesestraße ist eine Gemeinschaftsbaumaßnahme des GVB, der Stadt Gera, des Zweckverbands Wasser/Abwasser „Mittleres Elstertal“, der Energieversorgung Gera (EGG) und der Deutschen Telekom. Es ist in drei große Abschnitte unterteilt, wobei die Sanierungs- und Umbaumaßnahmen auf der Ost- und Westseite der Straße jeweils abwechselnd erfolgen, um die Anbindung an den Nahverkehr aufrechterhalten zu können. Bisher konnten in den Abschnitten 1 und 3 die Gleise auf der Ostseite, das heißt in Fahrtrichtung Stadtzentrum, fertiggestellt werden. Zudem wurde 2020 die Sanierung der Gebäudehülle für das Unterwerk Hainbergstraße beendet. Mit Abschluss aller Arbeiten ist der komplette öffentliche Straßenraum grundlegend erneuert und auf dem neuesten technischen Stand. Dabei kam es 2020 zu zeitlichen Verzögerungen, die im Wesentlichen auf zusätzliche, in der ursprünglichen Planung nicht vorgesehene Arbeiten zurückzuführen sind. Trotz einer Reihe von ergriffenen Maßnahmen zur nachträglichen Beschleunigung des Baufortschritts kann der zeitliche Rückstand nicht aufgeholt werden. Die ursprünglich geplante Fertigstellung im Sommer 2021 wird sich um circa ein Jahr verzögern.

Der Aufgabenbereich des Amtes für Stadtgrün unter der Leitung von Matthias Mittenzwey unterteilt sich in vier große Aufgabengebiete: Kommunalwald, Grünpflege, Spielplätze und Friedhöfe. Zu den primären Aufgaben gehörte 2020 die Aufarbeitung – das heißt Einschnitt, Fällung und umgehende Beseitigung – des hohen Schadholzanteils im Geraer Stadtwald. Wesentliche Ursache für den deutlichen Rückgang des Baumbestandes im letzten Jahr ist die anhaltende Trockenheit seit 2017. Dabei ist der Verlust des Anteils der Fichten am größten. Andere Baumarten wie Kiefer, Lärche und Buche sind mittlerweile jedoch ebenfalls betroffen und drohen in Größenordnungen abzusterben. Die zur Holzbeseitigung notwendigen umfangreichen Nutzungen der Waldwege bis in den Spätherbst hinein erforderten die anschließende grundhafte Instandsetzung von rund vier Kilometern Weg. Hierzu konnten Mittel aus einer Soforthilfe des Freistaates Thüringer in Höhe von 86’000 Euro eingesetzt werden. Zudem wurde dem Vegetationsverlust mit einer Reihe an Neupflanzungen begegnet, wobei jedoch Gemeinschaftsaktionen mit Faktionen, Vereinen und Schulen wegen der Corona-Beschränkungen nicht stattfinden konnten.

Auch im Bereich der Grünpflege war das vergangene Jahr durch extreme Trockenheit geprägt. Eine besondere Herausforderung stellte die Wässerung des kommunalen Baumbestandes dar. Hier galt es, insbesondere Jungbäume sowie Bäume auf Extremstandorten ausreichend mit dem lebensnotwendigem Nass zu versorgen. Da etwa 50 % des Straßenbegleitgrüns nicht auf gewachsenem Boden stehen, erreichten die Wassergaben bisher nicht gekannte Ausmaße.

Die größte Baumaßnahme im Verantwortungsbereich des Amtes für Stadtgrün war 2020 die vollständige Neukonstruktion der Anlage des Spielplatzes „Am Schleifenacker“ in Kleinaga. Ende September und nach einer Bauzeit von drei Monaten wurde das neugestaltete Areal mit einer Fläche von rund 2900 Quadratmetern für die öffentliche Nutzung freigegeben. Der Spielplatz ist mit seiner umfangreichen Ausstattung an neuen Spielgeräten, ergänzt um zusätzliche Sitzelemente und eine Sitzmauer aus Naturstein, als Treffpunkt für Familien und als zentraler Ort der Begegnung für die gesamte Gemeinde gedacht. Eine größere Umbaumaßnahme erfolgte 2020 auch auf dem Spielplatz in Rusitz. Hier wurden Unterstand und Basketballbereich erneuert.

Im bisherigen Amt für Bauvorhaben und Stadtplanung unter der Leitung von Daniela Hoffmann-Weber wurden bis Anfang Dezember 2020 737 Verfahren registriert. Neben Anträgen auf Erteilung einer Baugenehmigung bzw. eines Vorbescheids ging auch eine Vielzahl von Anfragen ein. Im Bereich Gewerbebau wurden unter anderem der Neubau eines dreigeschossigen Logistikzentrums mit eingeschossigem Büro- und Sozialtrakt im Ortsteil Cretzschwitz geprüft und bewilligt. Genehmigungen erhielten 2020 zudem eine Reihe von Sanierungsarbeiten im Stadtzentrum sowie der Neubau eines Mehrfamilienhauses mit Seniorengemeinschaftswohnungen im Stadtteil Lusan. Im Bereich Stadtplanung wurden zahlreiche Bebauungsplanverfahren bearbeitet, die im Jahr 2021 zur Beschlussfassung in den Stadtrat gebracht werden sollen, so etwa der Wohnpark Mozartstraße und das Wohngebiet Baumgarten Leumnitz. Für die Brache auf dem ehemaligen Modedruckgelände konnte ein Aufstellungsbeschluss für Wohnbebauung gefasst werden. Über die Planverfahren hinaus wurde an der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes gearbeitet sowie die Entwicklungskonzeption Wohnen (EKW) nahezu fertiggestellt. Auch das integrierte ISEK Gera 2030 wurde evaluiert. Die Sanierungsbehörde erteilte auch 2020 zahlreiche sanierungsrechtliche Genehmigungen. Darüber hinaus wurden neue Städtebauförderprogramme eingeführt. Als großer Erfolg und wichtiger Meilenstein für die weitere Innenstadtentwicklung Geras kann die Akquirierung von Fördermitteln aus dem Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ für das Tietz-Quartier bewertet werden. Weiterhin wurde ein Gesamtkonzept für das Schloss Osterstein mit den Eigentümern und dem Ausschuss für Bau, Umwelt, Verkehr und Liegenschaften
abgestimmt.

Die Sanierung des historischen Sandsteinportals, der plastischen Formsteine sowie der Figuren am Eingang des Schreiberschen Hauses, dem ältesten noch erhaltenen Gebäude in Gera, war ein besonderes Projekt der Unteren Denkmalschutzbehörde im letzten Jahr. Nun begrüßen Merkur und die Göttin des Fleißes wieder fest verankert und stabil die Besucher des Museums für Naturkunde.

Der jährliche stattfindende Tag des offenen Denkmals, an dem in Gera jedes Jahr zahlreiche Kulturdenkmale für Interessierte zugänglich sind, fand 2020 in einer deutlich reduzierteren Form ausschließlich online statt. Unter dem Motto „Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten. Neu denken“ stellten die Mitarbeiter der Denkmalschutzbehörde allen interessierten Bürgern Broschüren zum Herunterladen zur Verfügung, die über eine Vielzahl denkmalgeschützter Gebäude der Stadt informierten, darunter der vom Geraer Thilo Schoder entworfene Industriebau Golde in der Wiesestraße 202, das Gebäude der ehemaligen Amthorschen Handelsschule in der Humboldtstraße 25 sowie die Salvatorkirche, die letztes Jahr ihren 300. Jahrestag feierte.

Schwerpunktthemen 2021
Zu den strategisch entscheidenden Aufgaben des Geraer Dezernates für
Stadtentwicklung, Bau und Umwelt gehören 2021 unter anderem die Erarbeitung und Weiterentwicklung von konkreten Lösungsansätzen und Zukunftsperspektiven zur Belebung von Geras Innenstadt mit den öffentlichen Gebäuden und Verkehrs- sowie Freiflächen. Das betrifft neben der Sorge und dem Tietz-Quartier auch Geras „Neue Mitte“. Die Freifläche vor dem Kultur- und Kongresszentrum bietet ein hohes Aufwertungspotenzial und erfordert besondere Qualität in der Planung und
Durchführung. Die Entwicklung der innerstädtischen Plätze wie Zschochernplatz, der für die obere Sorge einen wichtigen Endpunkt bildet, Kornmarkt und Gustav-Hennig-Platz haben für Dezernatsleiter ebenfalls eine hohe Priorität. Daneben ist die zukünftige personelle Aufstellung des Dezernates eine der vordringlichsten Aufgaben für Michael Sonntag. Offene Führungsstellen sollen schnellstmöglich mit erfahrenen Fachkräften besetzt werden. Aber auch die Gewinnung von passenden, qualifizierten und motivierten Mitarbeitern auf der Sacharbeiterebene ist entscheidend, um die ambitionierten Ziele für 2021 und darüber hinaus zu erreichen. Im Geraer Umweltamt sind unter anderem im Bereich Gewässerschutz für 2021 eine Reihe wichtiger Projekte vorgesehen. Dazu gehören die Verlegung des Schoßbachs, die Rekultivierung des Reuterbaches zur Hochwasservorsorge, die Instandsetzung des Löschwasserteiches in Steinbrücken sowie die Wiederherrichtung von vier weiteren Tiefbrunnen im Stadtgebiet Gera für die Trinkwasserversorgung im Katastrophenfall.

Ein Höhepunkt ist darüber hinaus gleich zu Jahresbeginn geplant: Ende Februar sollen die drei jungen weißen Löwen Sari, Mali und Mufassa das aktuell leerstehende Raubtierareal des Geraer Tierparks beziehen. Die Vorbereitungen laufen bereits seit Ende vergangenen Jahres auf Hochtouren. Unter anderem wird das Gehege derzeit mit kratzfesten Wärmeplatten aus Holz, einem neuen Kratzbaum sowie Felsbrocken und Sandsteinen ausgestattet, so dass sich die Tiere aus dem Magdeburger Zoo in ihrem neuen Zuhause gut einleben und wohlfühlen können.

Ein besonderes Ereignis ist in diesem Jahr die Baufertigstellung und Inbetriebnahme des Campus Rutheneum. Die offizielle Übergabe des vom städtischen Amt für Hochbau und Liegenschaften verantworteten Projektes ist zum Beginn des Schuljahres 2021/2022 vorgesehen. Dann werden hier etwa 600 Schüler lernen sowie 60 Lehrer unterrichten. Die Gesamtkosten der Bau- und Sanierungsmaßnahmen belaufen sich auf rund 21,2 Millionen Euro, wobei 90 % aus Fördermitteln des Landes und Bundes finanziert werden. Weitere Schulbaumaßnahmen, die für dieses Jahr vorgesehen sind, betreffen die Geraer Volkshochschule, die einen Personenaufzug erhält, und die Musikschule Heinrich Schütz, die mit einem Sonnenschutz ausgestattet werden soll. Beide Projekte werden aus Fördermitteln finanziert.

Im Verantwortungsbereich des Tiefbauamtes werden 2021 ebenfalls einige wichtige Investitionsprojekte fertiggestellt. Dazu gehören die Brücken B 92 Zoitzbergstraße sowie am Eichberg 1 und 2. Geplant sind darüber hinaus Neubaumaßnahmen in der Salzstraße, die Fortführung des Projektes Wiesestraße sowie die Errichtung barrierefreier Haltestellen. Im Bereich Unterhaltung sollen auch 2021 Deckensanierungen im Umfang des Vorjahres im Stadtgebiet Gera durchgeführt werden. Zudem sind Erneuerungs- und Sanierungsarbeiten für Gehwege, das Brückengeländer entlang der B 92 Elsterdamm und die Brücke Collis vorgesehen. Darüber hinaus wird die Prüfung von Brücken, die wie die Eselsbrücke zu den Großbauwerken zählen, mit einem Umfang von 100’000 Euro in Auftrag gegeben.

Zu den wichtigsten Aufgaben des Amtes für Stadtgrün gehören auch in diesem Jahr die Aufarbeitung des hohen Schadholzanteils im Geraer Stadtwald, die Wiederbewaldung großer Flächen durch gezielte Pflanzungen und Naturverjüngung sowie der Wegebau. Darüber hinaus sollen in enger Zusammenarbeit mit dem Buga-Förderverein Gera die Wasserspiele vor dem Theatergebäude wieder in Betrieb genommen werden. Weiterhin sind Sanierungsarbeiten für eine Reihe städtischer Spielplätze vorgesehen. So soll der Spielplatz in der Lobensteiner Straße einen neuen Rutschturm und das Areal an der Lutherlinde einen neuen Kletterturm erhalten. Mit Blick auf das Friedhofswesen plant das Amt für Stadtgrün den Bau einer neuen Urnenreihenanlage ab Mitte des Jahres auf dem Ostfriedhof sowie die kurzfristige Reaktivierung der Urnenreihenanlage auf dem Südfriedhof. Der Grund ist ein anhaltend großes Interesse der Menschen an dieser Bestattungsform. Im Bereich der Grünpflege werden zukünftige Arbeiten durch die Anschaffung eines neuen Kettenbaggers erleichtert.

Auch 2021 beteiligt sich Gera am Tag des offenen Denkmals, diesmal unter dem Motto: „Sein und Schein – in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege“. Vorbereitung, Organisation und Durchführung des Aktionstages, der dieses Jahr am 12. September stattfinden wird, liegt im Verantwortungsbereich der Unteren Denkmalschutzbehörde. Zu den in enger Zusammenarbeit mit dem Amt für Stadtgrün wichtigen und langfristigen Projekten der Behörde gehört darüber hinaus auch die Sanierung des Südfriedhofs, insbesondere der historischen Feierhalle, der den Friedhof umgebenden Mauer sowie des Wärterhauses. In einem ersten Schritt sollen 2021 die Fördermittelanträge zur Beauftragung einer externen Planungsdienstleistung vorbereitet werden, die das Gesamtkonzept der Friedhofssanierung erstellen wird.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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