UNANGEMESSENE UND SENSATIONELLE BERICHTERSTATTUNG

„Dramatische Szene in einer Deutschen Klinik: Ärzte und Sanitäter versorgen in Frankfurt eine Patientin — sie hat Schweinegrippe, schwebt in Lebensgefahr! Die Lage in Deutschland, das Chaos um die Massenimpfungen, wie Tennis-Star Tommy Haas die Grippe erlebte — S 10“

Zu lesen waren diese Zeilen am 4. November 2009 auf der Titelseite der Bild-Zeitung. Im gleichen Jahr veröffentlichte Arte eine Dokumentation mit dem Titel „Profiteure der Angst“. Der Tenor ist folgender: Die Schweinegrippe ist harmloser als dargestellt, doch Politik und WHO stehen unter dem Einfluss von Lobbyisten der Pharmaindustrie. Die Angst sorgt dafür, dass sich die Produkte der Konzerne besser absetzen lassen.

Heute, elfeinhalb Jahre später, sehen Kritiker Parallelen. Die Berichterstattung sei ähnlich und es liege derselbe Verdacht vor. Verwiesen wird auch auf den Pressekodex, welcher die Richtlinien für die journalistische Arbeit festlegt:

„Bei medizinischen Themen ist eine unangemessene sensationelle Darstellung zu vermeiden, die Hoffnungen oder Befürchtungen beim Leser erwecken könnten.“

Derweil teilt der Beirat des Bundesgesundheitsministeriums mit, dass die Krankenhäuser zu keinem Zeitpunkt während der Pandemie an die Grenze ihrer Belastungen gestoßen sind.

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/presse/pressemitteilungen/2021/2-quartal/corona-gutachten-beirat-bmg.html

Wie wird Panik erzeugt? Wer das Verhalten der Menschen ändern will, muss ihnen Angst machen, denn starke Gefühle sind als motivierender Faktor der Einsicht einfach überlegen, schreibt das Magazin „Spektrum der Wissenschaft“ in einem Artikel vom 28. Oktober 2015. Weiter heißt es dort: „Ebenfalls helfen ausführliche Zusatzinformationen über die Dramatik der Lage und darüber, wie wirksam Gegenmaßnahmen sind.“ Die Gefahr werde in allen Details geschildert und als besonders wahrscheinlich dargestellt, schreibt der Autor des Artikels.

Ihre Wortwahl dürften sich Politiker, Wissenschaftler und Journalisten also wohl überlegt haben. Es ist es daher nicht auszuschließen, dass auch diesmal die Angst bewusst eingesetzt wird. Panikthemen erhöhen nicht nur die Verkaufszahlen der Zeitungen. Sie können auch Teil einer Strategie für einen Ausnahmezustand sein, dem ein Wandlungsprozess folgen soll. Wenn eine Bedrohungsgeschichte ihren Schrecken verliert, folgt die nächste. Vor der Corona-Zeit waren die Begriffe „Klimakrise“ und „Klimanotstand“ besonders häufig in den Medien zu finden.

In den Jahren zuvor war noch von einer „globalen Erderwärmung“ die Rede. Dieser Begriff befindet sich nun auf dem Rückzug. Mit dem Wort „Klimawandel“ kommen weitere Schreckensszenarien in Betracht, ohne dass es einer wahrnehmbaren Hitze bedarf. Die Angst kann also auch erhalten bleiben, wenn es kühler wird. Einige Beobachter behaupten sogar, das Virus-Thema trete immer dann in den Vordergrund, wenn mit dem Klima-Thema nicht die gewünschte Panik erreicht werden konnte. Lasse aber die Angst vor beiden nach, bliebe als Notlösung nur noch das UFO-Thema, um ein Bedrohungsszenario zu generieren. Denn geimpfte Menschen in einem kühlen Sommer würden sich weder vor dem einen noch dem anderen fürchten und zur alten Normalität zurückkehren wollen, die aber wegen mehrerer Faktoren nicht mehr möglich sei.

Eine Internet-Suchanfrage mit dem Begriff „UFO“ zeigt, dass es hier in der Tat zu einer Häufung von Ergebnissen kommt. Mit dabei sind immer mehr als seriös eingestufte Zeitungen und Rundfunkanstalten. Der Suchdienstleister „Google“ zeigte am 6. Juni 2021 um 14 Uhr in der Rubrik „News“ 42’300’000 Ergebnisse an. An vorderer Stelle zu finden war die Frankfurter Rundschau mit einem Artikel vom 5. Juni 2021, unter dem Titel „Ufo-Bericht: US-Geheimdienst will außerirdische Technologie nicht ausschließen“.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*