GERA GEDENKT DER VERSTORBENEN ZEITZEUGIN ESTHER BEJARANO

Frau Sandra Wanzar spricht auf der öffentlichen Gedenkveranstaltung anlässlich des Todes von Esther Bejarano. (Bild: Stadtverwaltung/Sirko Matz)

Die Stadt Gera würdigte das Lebenswerk von Frau Esther Bejarano. Anlässlich ihres Todes am 10. Juli 2021 erinnerte Oberbürgermeister Julian Vonarb in der Stadtratssitzung am Mittwoch, den 14. Juli 2021, an Frau Bejarano: „Sie hatte es sich als einer der letzten Zeitzeugen zu ihrer Lebensaufgabe gemacht, von ihren schmerzhaften Erfahrungen zu berichten, immer und immer wieder wachzurufen und sich für Solidarität, Frieden und Menschlichkeit zu engagieren. Frau Esther Bejarano war eine außergewöhnliche Frau und verdient unseren Respekt und unsere Anerkennung.“

Die ursprünglich für Freitag, den 16. Juli 2021, geplante Veranstaltung „Gegen das Vergessen“ wurde aufgrund ihres Lebensendes kurzfristig zu einer öffentlichen Gedenkveranstaltung. Frau Esther Bejarano wollte eigentlich gemeinsam mit der Band „Microphone Mafia“ im Hofwiesenpark vor Schülern und Interessierten auftreten und über ihre Erlebnisse als Jüdin in den Konzentrationslagern Auschwitz und Ravensbrück berichten. Initiator war der „Thüringer Verband der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten“, Basisgruppe Gera, in Zusammenarbeit mit der Initiativgruppe Esther Bejarano der Arbeitsgemeinschaft Cuba Si Gera.

Frau Sandra Wanzar, Dezernentin für Jugend und Soziales, gedachte in Vertretung der Stadt Gera der Verstorbenen, trug sich ins Kondolenzbuch ein und würdigte insbesondere ihre unermüdliche Aufklärungsarbeit: „Es wäre eine besondere Ehre gewesen, Esther Bejarano in Gera begrüßen zu dürfen. Die Welt verliert eine weitere, engagierte Zeitzeugin.“

Seit 2007 machte die Hamburgerin mit den Hiphop-Musikern von „Microphone Mafia“ Musik und Gesang in verschiedenen Sprachen. Dazu las und erzählte sie aus ihren Erinnerungen und setzte damit ein Zeichen für ein Miteinander in Frieden, gegen Rassismus und Hass. Auf mehr als 600 Veranstaltungen im In- und Ausland vermittelte sie vor allem den jüngeren Generationen die Ereignisse von damals auf ihre ganz eigene Art. Bis zu ihrem Lebensende war sie aktiv als Vorsitzende des Auschwitzkomitees und als Ehrenvorsitzende des Bundes der Antifaschisten tätig. Für ihre Aufklärungsarbeit und für die Aktivitäten gegen Faschismus, Krieg, Rassismus, Hetze und Hass wurde Frau Bejarano unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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