PRIVATE VERMÖGEN ZUNEHMEND IM BLICKFELD DER EU

Die EU beabsichtigt eine zentrale Registrierung aller Vermögen. Das geht aus einer Auftragsbekanntmachung hervor. Konkret wird eine „Machbarkeitsstudie für ein Europäisches Vermögensregister in Hinblick auf die Bekämpfung von Geldwäsche und Steuerhinterziehung“ ausgeschrieben. Gesucht werden Ideen, wie das gesamte Vermögen aller EU-Bürger zentral erfasst werden kann. „Die Möglichkeit, Daten über das Eigentum an anderen Vermögenswerten wie Kryptowährungen, Kunstwerken, Immobilien und Gold in das Register aufzunehmen, ist ebenfalls zu berücksichtigen“, heißt es im Ausschreibungstext.

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Mit Blick auf die Staatsschulden und die Situation in der Finanzwirtschaft rechnen Marktbeobachter im weiteren Verlauf mit einer europäischen Vermögensabgabe und dem Aufbau neuer Strukturen, welche zum Abfluss von Vermögenswerten aus der Allgemeinheit führen. Wichtige Bausteine seien neben dem Vermögensregister das virtuelle Geld und die Maßnahmen zur CO₂-Reduktion.

Virtuelles Geld ermöglicht nicht nur den Verfall aufbewahrter Guthaben. Die neuen Zahlungseinheiten können auch mit Zweckbestimmungen und Gültigkeitsfristen versehen werden. Ein Rücktransfer von Vermögenswerten in Zahlungseinheiten wird den Einschätzungen zufolge nicht oder nur eingeschränkt möglich sein. Die Registrierung und Nachvollziehbarkeit der Herkunft könnten aber bis zur Einführung des neuen Geldes Voraussetzung für den legalen Transfer von Vermögen werden.

Weil die Maßnahmen zur CO₂-Reduktion voraussichtlich ab dem kommenden Jahr deutliche Preissteigerungen zur Folge haben, werden sich zunehmend sogenannte Mietmodelle durchsetzen: Zunächst auf elektronische Waren beschränkt, können später immer mehr Gegenstände angemietet werden. Auch Möbel und Kleidungsstücke dürften im Preis derart steigen, dass immer mehr Bürger auf die Option des Anmietens zurückgreifen müssen. Der neue Service soll als Dienstleistung verstanden werden.

Letztendlich werde man gemäß den Einschätzungen zum weiteren Verlauf kaum mehr etwas direkt besitzen. Denn die nachhaltige, ressourcenschonende Wirtschaft lebe von Mehrfachnutzungen der zur Verfügung gestellten Artikel bei fortlaufenden Zahlungen, etwa in Form einer Monatsrate. Begleitend, so wird befürchtet, könnten neue Definitionen und Schwellenwerte dazu führen, dass nahezu jeder privat gehaltene Gegenstand ab einem bestimmten Wert als Vermögen angesehen wird und unter bestimmten Umständen finanzieller Abhängigkeit zu Nachteilen führt.

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