INTEGRIERTES RADVERKEHRSKONZEPT FÜR GERA IN ARBEIT

Im Auftrag des Dezernats für Stadtentwicklung, Bau und Umwelt der Stadt Gera, erarbeitet die PGV-Alrutz GbR aus Hannover zurzeit ein integriertes Radverkehrskonzept zur Förderung und Stärkung des Radverkehrs in der Kommune. Dazu wird das bestehende Radverkehrsnetz auf den Prüfstand gestellt, wo notwendig weiterentwickelt und für die Anforderungen der Zukunft fit gemacht. In diesem Zusammenhang spielt auch die Erhöhung der Verkehrssicherheit eine wichtige Rolle. Dezernatsleiter Michael Sonntag erklärte:

„Bei der künftigen Aufteilung des Straßenraums in Gera soll dem Radverkehr ein wichtiger Stellenwert beigemessen werden. Da geht es beispielsweise um Fahrrad-Abstellanlagen und kurze, attraktive Anbindungen an die überörtlichen und touristischen Radwege, Freizeitangebote und an wichtige Verkehrsknotenpunkte wie die zentrale Umsteigestelle in der Heinrichstraße oder die Bahnhöfe.“

Weiterhin führte Michael Sonntag aus:

„Unser Ziel ist es, dass es für Geraerinnen und Geraer noch attraktiver wird, mit dem Rad in der Stadt unterwegs zu sein. Nur wenn schnelle und vor allem sichere Verbindungen und Angebote für den Radverkehr geschaffen werden, sind auch mehr Menschen dazu bereit, auf das Fahrrad umzusteigen.“

Im Rahmen der Konzepterstellung wird die Wegeinfrastruktur im bestehenden Radverkehrsnetz Geras exemplarisch bewertet, Mängel aufgezeigt und Lösungsansätze entwickelt, die nach Möglichkeit auch auf andere Örtlichkeiten übertragbar sind. Im Sinne einer ganzheitlichen Förderung des Radverkehrs befasst sich das Konzept außerdem mit verwandten Themen und zeigt Wege zur Qualitäts- und Kapazitätsverbesserung auf. Dazu gehören neben dem Fahrradparken etwa auch die Errichtung von Mobilitätsstationen sowie das Bike Sharing.

Geras Radverkehrsbeauftragter und Klimamanager Thomas Krauße fasst die Pläne der Stadt wie folgt zusammen:

„Radfahrende mit beispielweise E-Bikes, Lastenrädern und Rädern mit Anhänger sollen sich im Stadtgebiet zukünftig sicher, bequem und schnell fortbewegen können. Zum Abstellen von Fahrrädern muss Platz vorhanden sein. Darüber hinaus wird in Zukunft die Kombination verschiedener Verkehrsmittel eine größere Bedeutung bekommen. In diesem Zusammenhang sind Mobilitätsinseln zu sehen, durch die bequem zwischen unterschiedlichen Verkehrsmitteln wie etwa Bahn und E-Roller oder Fahrrad gewechselt werden kann. Damit ist das Ziel verbunden, dass die Bürgerinnen und Bürger stärker nachhaltige und klimaschonendere Mobilitätsformen zur Fortbewegung innerhalb der Stadt nutzen.“

Die Notwendigkeit neuer Mobilitätsformen ergibt sich nach Kraußes Worten auch aufgrund der Preissteigerungen:

„Gerade die aktuell massiven Energie- und Kragstoffpreissteigerungen zeigen, dass es ein ‚Weiter so!‘ im Mobilitätssektor nicht geben kann. Vor diesem Hintergrund erwarte ich vom neuen Konzept aussagekräftige Empfehlungen und schnell umsetzbare Vorschläge für eine deutliche Verbesserung des Radinfrastruktur-Angebots der Stadt.“

Durch das neue Radverkehrskonzept können zukünftige Maßnahmen für den Radverkehr in den Gesamtrahmen der verkehrsplanerischen Aktivitäten eingeordnet, Haushaltsmittel effizient gesteuert und Fördermittel akquiriert werden. Bei der Erarbeitung werden bereits bestehende Konzepte und Netzideen, etwa der Verkehrsentwicklungsplan für den Radverkehr (2005), das Landesnetz und touristische Radwege sowie die Anregungen aus der Onlinebeteiligung der Bürger vom März 2020 berücksichtigt.

Die Arbeiten am Radverkehrskonzept begannen im ersten Quartal 2022 und werden voraussichtlich zum Jahresende abgeschlossen sein. Ein erster fachlicher Austausch mit den Fachplanern innerhalb der Bauverwaltung, der Arbeitsgruppe Radverkehr sowie des Bauausschusses der Stadt erfolgte bereits. Außerdem ist eine Bürgerbeteiligung in Form eines Kursus und einer erweiterten Internet-Beteiligung im Sommerhalbjahr geplant.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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