WISSENSCHAFTLER RECHNEN MIT ZUNEHMENDEN SONNENSTÜRMEN

Nach dem solaren Minimum im Dezember 2019 befindet sich die Sonne nun im Zyklus Nummer 25. Erwartet wird in den kommenden Monaten eine Zunahme der Aktivität. Erkennbar ist diese an einer Häufung von Sonnenflecken. Auch ist die Sonne in der aktiveren Phase ein wenig heller. Auf der Erde führt das nach derzeitigem Erkenntnisstand zu einem Temperaturanstieg von etwa 0,1 Kelvin. Vorhersagen über die Ausprägung der Aktivität sind jedoch nicht möglich; in der Vergangenheit trafen die meisten Prognosen zum Verlauf der Sonnenaktivität nicht ein.

Der Grund für die Veränderungen ist der magnetische Zyklus der Sonne. Das Magnetfeld wird stärker und nach einiger Zeit wieder schwächer. Ursache ist der ungleichmäßige Umlauf der Gase, aus denen das Gestirn besteht. Diese Bewirken die Entstehung magnetischer Bänder, die sich unterschiedlich schnell bewegen und nach einiger Zeit gegenseitig auslöschen. Neben dem dominanten Elf-Jahres-Zyklus gibt es weitere Zyklen.

Die magnetischen Bänder wurden nun erstmals für eine Prognose herangezogen. Wissenschaftler vom „High Altitude Observatory“ in Colorado erwarten eine unruhige Zeit mit zahlreichen Materieausbrüchen, Partikelstürmen und Polarlichtern. Sie rechnen in etwa fünf Jahren mit dem stärksten Maxima, das jemals beobachtet wurde, ebenso in der Folge mit Satellitenstörungen.

Anfang Februar 2022 waren mehrere Satelliten des Starlink-Netzes von einem Sonnensturm betroffen. Ein einzelner dieser Geräte wiegt etwa 250 Kilogramm. Ausgesetzt werden sie auf einer Höhe von etwa 220 Kilometern; anschließend steuern sie mit ihrem Ionen-Triebwerk die Zielhöhe von 500 Kilometern an. Durch eine Sonneneruption wurde Plasma in Richtung Erde geschleudert. In der Folge verdichtete sich die äußere Atmosphäre der Erde ein wenig. Die höhere Reibung wiederum bremste die Satelliten ab, als sie auf dem Weg zu ihrer berechneten Position waren. Sie waren nicht mehr zu retten.

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