SORGE VOR ERNEUTER RAUPENPLAGE UNBEGRÜNDET

Die Pfaffenhütchen-Gespinstmotte ist eine ungefährliche, weiße Schmetterlingsraupenart. (Bild: Stadtverwaltung/MichaelGaida/Pixabay, Gespinstmotte: Capri23auto/Pixabay, Falter: Hans Braxmeier/Pixabay)

Die warmen Frühlings- und Frühsommertemperaturen haben zu guten Bedingungen für die Entwicklung einiger Insekten geführt. Derzeit erhält die Stadtverwaltung vermehrt sorgenvolle Bürgeranfragen, ob der Eichenprozessionsspinner oder andere gefährliche Arten in unserer Stadt aktiv sind. Die Befürchtungen sind unbegründet, wie Konrad Nickschick, Leiter des Geraer Umweltamtes, weiß:

„Bei den regelmäßigen Kontrollen stellte sich bisher wiederholt heraus, dass es sich bei den entdeckten Tieren um die Pfaffenhütchen-Gespinstmotte handelt. Diese ungefährliche, weiße Schmetterlingsraupenart mit schwarzen Punkten findet sich an der namensgebenden Pflanze und spinnt die Äste und Blätter großflächig ein. Sie ist weder für Pflanzen, Tiere oder den Menschen gefährlich.“

Diese und andere häufig vorkommenden Insektenarten in Gera werden für interessierte Bürger in einer Zusammenstellung auf der städtischen Webseite beschrieben:

https://www.gera.de/sixcms/detail.php?id=239211 

Gleichzeitig weist Nickschick daraufhin, dass langfristig mit einer häufigeren und stärkeren Vermehrung einzelner Insektenarten und Schädlingen wie zum Beispiel dem Schwammspinner zu rechnen ist. „Gerade der Klimawandel bietet leider gute Voraussetzungen, dass sich der Schädling je nach jährlichem Witterungsverlauf immer mal wieder massenhaft vermehren wird“, so Nickschick. Insbesondere nach milden Wintern gefolgt von warm-trockenen Frühjahrs- und Sommermonaten ist ein erneutes massenhaftes Auftreten der Schwammspinner-Raupe zu erwarten. Daher beobachtet die Stadt Gera gemeinsam mit dem Forstamt Weida das Populationsaufkommen fortlaufend und unter wissenschaftlicher Begleitung. Nur so kann frühzeitig auf entsprechende Entwicklungen reagiert werden.

Für weitere Fragen stehen die Mitarbeiter des Geraer Umweltamtes zur Verfügung. Erreichbar sind sie über „umwelt@gera.de“.

Hintergrundinformation

Im Frühjahr 2019 erlebten einige Ortsteile Geras ein hohes Raupenaufkommen: Der Schwammspinner, ein in Deutschland natürlich vorkommender Schmetterling, vermehrte sich massenweise. Tausende der haarigen Raupen fraßen sich durch die Wälder und Privatgärten in Liebschwitz, Taubenpreskeln, Lietzsch, Naulitz, Zwötzen, Kaimberg und Poris-Lengefeld und hinterließen in Teilen kahle Bäume und Gewächse. Auch der Raum Heldburg in Südthüringen, Finsterbergen in Mittelthüringen und Sondershausen in Nordthüringen sowie Bereiche in Bayern und Sachsen waren betroffen. Im Folgejahr konnten Bevölkerung und Wald vor einer erneuten Plage durch das gemeinschaftliche Absammeln der Schwammspinner-Gelege in Liebschwitz mit rund 500 Freiwilligen und durch den gezielten Einsatz des Pflanzenschutzmittels „Mimic“ in Liebschwitz und Naulitz geschützt werden. Vorsorglich hatte die Stadt zudem Spezialsauger angeschafft und eine Kampagne zur umfassenden Aufklärung der Bürger durchgeführt.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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