DAS PROGRAMM „JUGEND STÄRKEN IM QUARTIER“

Das deutschlandweite Modellprogramm „Jugend stärken im Quartier“ wird am 30. Juni 2022 offiziell beendet. Gera hatte als eine von 161 Kommunen die Möglichkeit, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 14 und 27 Jahren Hilfestellung beim Übergang von der Schule in eine berufliche Ausbildung zu geben. Bei diesen handelte es sich zumeist um Jugendliche, die die Schule oder Arbeitsmarktmaßnahmen abgebrochen haben, denen eine Perspektive fehlt oder um Neuzugewanderte mit besonderem Unterstützungsbedarf. Insgesamt konnten 235 junge Menschen auf diesem Weg begleitet und soziale Integration ermöglicht werden. Mittlerweile absolvieren 59 Personen eine schulische oder berufliche Ausbildung, 25 sind erwerbstüchtig und neun erlangten über Lehrgänge eine Qualifizierung, die sie zur Ausübung bestimmter Tätigkeiten ohne Berufsschulabschluss berechtigt.

Das Programm „Jugend stärken im Quartier“ unterstützte mit verschiedenen Hilfsangeboten, um die Jugendlichen und jungen Erwachsenen aufzufangen. Die „Mikroprojekte“ schufen praxisorientiert handwerkliche, kreative und hauswirtschaftliche Angebote, damit die Teilnehmenden eigene Fähigkeiten und Interessen erproben und soziale Kompetenz erwerben konnten. So wurde zum Beispiel unter fachlicher und pädagogischer Betreuung das Beratungsbüro in der Tonhalle von den Jugendlichen farblich gestaltet und die Möbel selbst gebaut. In Bieblach-Ost wurden Bänke gestrichen, es wurde eine Slakline gebaut und zum Stadtteilfest betreut. Für das Außengelände der Kontaktstelle Straßensozialarbeit in Lusan bauten die Teilnehmenden Bänke aus Europalletten und eine Fahrradwerkstatt wurde ins Leben gerufen. Letztere bleibt wegen des großen Zulaufs als Angebot der Kontaktstelle Straßensozialarbeit des Jugendamtes auch nach Beendigung des Modellprogramms bestehen. Das zeigt, dass diese sozialpädagogischen Gruppenangebote in der Verlängerung auch einen nachhaltigen Mehrwert für das Quartier und die dort lebenden Menschen haben. Ergänzend dazu bot eine niedrigschwellige Beratungs- und Clearing- Anlaufstelle eine Erstberatung. In der „Aufsuchenden Jugendsozialarbeit“ ging es primär darum, in schwierigen Lebenslagen zu begleiten und zu unterstützen. Um die intensive sozialpädagogische Einzelfallarbeit kümmerte sich das „Case Management“.


Diejenigen, die im Rahmen des Programms nicht vermittelt werden konnten, werden in andere Maßnahmen oder Einrichtungen wie die Diakonie oder die Caritas überführt und dort weiterhin betreut.

Die Leiterin des Jugendamts, Birgit Klemm, zieht eine positive Bilanz:

„Wir sind sehr dankbar, dass wir bereits zum zweiten Mal an diesem Förderprogramm teilnehmen durften. Die niedrigschwelligen Hilfsangebote aktivieren und stärken die Persönlichkeit, setzen also ganz konkret dort an, wo Unterstützung benötigt wird.“

Das Modellprogramm „Jugend stärken im Quartier“ sei auf dreieinhalb Jahre ausgelegt gewesen, die Umsetzung inhaltlich und personell durch das Jugendamt organisiert.

„Für die qualitativ herausragende Ausgestaltung des Programms sowie die vertrauens- und respektvolle Betreuung aller Teilnehmenden möchte ich mich herzlich bei allen Beteiligten der Jugendsozialarbeit sowie beim Bildungsdienstleister Stiftung Bildung und Handwerk bedanken. Sie sind maßgeblich für die Projekterfolge verantwortlich.“

„Jugend stärken im Quartier“ ist ein gemeinsames Programm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat. Neben 1,1 Millionen Euro aus Bundesmitteln werden jährlich rund 24,8 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds investiert, um die kommunale Jugendsozialarbeit vor Ort zu stärken. Es lief von Januar 2019 bis Juni 2022.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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