TREFFEN DER GLEICHSTELLUNGS-BEAUFTRAGTEN AUS OSTTHÜRINGEN

Der Oberbürgermeister begrüßt die Teilnehmer am Treffen der Ostthüringer Arbeitsgemeinschaft der Gleichstellungsbeauftragten. Zu sehen sind Dr. Kerstin Haupt aus Jena, Diana Kopp aus dem Landkreis Greiz, Gabriele Hertzsch aus der Gemeinde Nobitz, Carina Michalsky aus dem Altenburger Land, Nicole Heider aus der Stadt Eisenberg, Silva Fricke aus dem Saale-Holzland-Kreis hier zusammen mit Catrin Heinrich aus Gera. (Bild: Stadtverwaltung)

Sieben Gleichstellungsbeauftragte aus Ostthüringen trafen sich in Gera zum Austausch. Sie gehören zur Ostthüringer Gruppe der Thüringer Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) der kommunalen Gleichstellungs­beauftragten. Sie vertreten zwischen Altenburger Land und Saale-Holzland-Kreis vier Landkreise, neun Städte und Gemeindeverbände.

Eingeladen nach Gera hatte die Geraer Beauftragte Catrin Heinrich. Zu Gast in Gera waren mit Dr. Kerstin Haupt aus Jena die Sprecherin der Ostthüringer Gruppe sowie die GBA aus dem Altenburger Land mit Carina Michalsky, aus der Eisenberger Stadtverwaltung mit Nicole Heider, aus dem Landkreis Greiz mit Diana Kopp, aus Nobitz mit Gabriele Hertzsch und aus dem Saale-Holzland- Kreis mit Silva Fricke.

Während des Treffens begrüßte Geras Oberbürgermeister Julian Vonarb die Gleichstellungsbeauftragten:

„Sie sollen die Welt ein Stück besser, fairer und gleicher machen – aber erfahren nicht immer breite Unterstützung. Ich möchte Sie bestärken in Ihrer Arbeit für Toleranz und Diversität.“

Für Julian Vonarb spiele Gleichbehandlung eine wichtige Rolle auch für die Wirtschaft, die ein Umfeld braucht, in dem sich Fachkräfte wohl fühlen, weil verschiedene Lebensformen und Identitäten als selbstverständlich gelten.

Die Gleichstellungsbeauftragten (GBA) besuchten in Gera auch die Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt. Das Team mit Kathrin Engel, Kathrin Nordhaus und Peggy Bergmann betreut in weiten Teilen das Gebiet der Gleichstellungsbeauftragten und darüber hinaus bis nach Südthüringen mit jährlich über 200 Fällen von häuslicher Gewalt. Kathrin Nordhaus schilderte:

„Wir nehmen nach einem Polizeieinsatz Kontakt mit Opfern auf und ermitteln, was fallspezifisch getan werden sollte. Entscheidend ist der schnelle Kontakt. Denn es gibt Notsituationen, bei dem das Opfer weiter  in großer Gefahr ist“.

Die Interventionsstelle vermittelt in ein umfangreiches Netzwerk beispielsweise zu ärztlicher, juristischer und auch finanzieller Hilfe. Unter den bekannten Fällen sind 80 % der Opfer Frauen. Oft sind auch Kinder indirekt und direkt betroffen.

Dem Thema Gewaltprävention und Hilfe für Betroffene von Gewalt widmeten sich die GBA auch nach dem Besuch der Interventionsstelle. Dr. Kerstin Haupt stellte die Ergebnisse einer Untersuchung zu den vorhandenen Hilfestrukturen bei häuslicher Gewalt in Jena vor und leitete Handlungsempfehlungen ab. Jena griff damit bereits auf, was zahlreiche Städte aktuell hinterfragen: Wie gut sind wir aufgestellt, um häusliche Gewalt zu verhindern und wenn sie auftritt, Betroffenen zu helfen?

Mit der Ratifizierung der Istanbul-Konvention im Februar 2018 hat sich Deutschland verpflichtet, auf allen staatlichen Ebenen Opfern häuslicher Gewalt und anderer Gewaltformen Schutz und Hilfe zu gewähren. Catrin Heinrich informierte, dass in Gera das Netzwerk gegen häusliche Gewalt zusammen mit dem Dezernat Jugend und Soziales eine Fachtagung zur Umsetzung dieser Konvention in Gera vorbereitet.

Die Gleichstellungsbeauftragten beraten sich erneut im Herbst, um eventuell auch mit gemeinsamen Aktivitäten ihre teilweise geringen Ressourcen thematisch zu bündeln und regional größere Effekte zu erreichen, als wenn jede für sich allein agieren würde.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*