NACH DER LANDTAGSWAHL IN NIEDERSACHSEN

In Niedersachsen waren am 9. Oktober 2022 rund 6,1 Millionen wahlberechtigte Bürger zur Abgabe ihrer Stimme aufgerufen. Die Wahlbeteiligung lag bei 60,3 %. Von 21 Parteien haben es vier ins Landesparlament geschafft. Die FDP ist künftig nicht mehr darin vertreten; die Linkspartei hat den Einzug wieder nicht geschafft. Der Wahlkampf war überlagert von bundespolitischen Themen.

Stephan Weil bleibt Ministerpräsident in Niedersachsen; ausgegangen wird nun von einem Regierungsbündnis mit den Grünen. Diese drängen auf baldige Koalitionsverhandlungen.

SPD 33,4 % (minus 3,5 %)
CDU 28,1 % (minus 5,5 %)
Grüne 14,5 % (plus 5,8 %)
AFD 10,9 % (plus 4,7 %)
FDP 4,7 % (minus 2,8 %)
Linke 2,7 % (minus 1,9 %)

Die großen Parteien SPD und CDU mussten deutliche Verluste hinnehmen, liegen aber dennoch mit erkennbarem Abstand vor allen anderen. Die meisten Stimmen entfielen auf die SPD. Die stärksten Zuwächse haben die Grünen. Die AFD konnte ihr Ergebnis ebenfalls deutlich steigern. Beides könnte auf ein Auseinanderdriften der Gesellschaft im Zuge der Energiekrise hindeuten. Die AFD wurde vielfach aus Protest gegen die Regierungskoalition in Berlin gewählt, auch aus Ablehnung, Existenzangst und Wut, die Grünen häufig von Menschen, die sich wirtschaftlich in einer besseren Lage befinden, ebenso von Studenten. Die FDP hat viele Wähler an die AFD verloren und will nun ihr Profil schärfen. Ihr schlechtes Ergebnis ist vermutlich auch eine Folge der Koalition mit der SPD und den Grünen auf Bundesebene. Der Linkspartei droht ein Absinken in die Bedeutungslosigkeit. Ihr fehlt ein Alleinstellungsmerkmal. Trotz zunehmender sozialer Probleme und Existenzsorgen fühlen sich immer weniger Menschen von ihr angesprochen.

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