WEF WEIST AUF JAHRESTREFFEN 2023 HIN

Das Weltwirtschaftsforum stellt auf seinen Seiten umfangreiche Pläne zur Umgestaltung der Wirtschaft und Gesellschaft vor. (Grafik: WEF-Webseite, Bildschirmfotografie)

In der Zeit vom 16. bis 20. Januar 2023 findet in Davos das nächste Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums statt. Das geplante Motto lautet „Zusammenarbeit in einer fragmentierten Welt“. Wie immer wird vor der Jahrestagung der „Global Risks Report“ veröffentlicht. Er zeigt die bevorstehenden kurz- und längerfristigen kritischen globalen Risiken auf und soll die Teilnehmer empfänglicher für die globale Transformationsagenda machen. Hierzu erklärt der Veranstalter:

„Die Welt befindet sich heute an einem kritischen Wendepunkt. Die schiere Anzahl andauernder Krisen erfordert mutiges gemeinsames Handeln. Das Jahrestreffen wird Führungskräfte aus Regierung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammenbringen, um über den Zustand der Welt zu sprechen und die Prioritäten für das kommende Jahr zu diskutieren.“

Auch hochrangige Politiker aus Deutschland werden daran teilnehmen. Das Weltwirtschaftsforum sieht in Krisen eigenen Angaben zufolge die Möglichkeit, Transformationsprozesse zu beschleunigen. Es schlägt einen Systemwechsel zum „Stakeholder-Kapitalismus“ vor, bei dem privatrechtliche Unternehmen als Treuhänder der Gesellschaft fungieren. Dies sei „eindeutig die beste Antwort auf die heutigen sozialen und ökologischen Herausforderungen“, heißt es in einer Mitteilung.

https://www.weforum.org/agenda/2022/12/davos-annual-meeting-everything-you-need-to-know/

Ein Fokus liegt auf öffentlich-private Partnerschaften (Public Private Partnership, PPP). Beabsichtigt sind Allianzen aus Staaten und Monopolkonzernen, wobei man sich laut Weltwirtschaftsforum auf ein stärkeres Eingreifen des Staates gewöhnen müsse. Künftig werde es nämlich darum gehen, Risiken zu minimieren, was auch die Bedeutung des „Global Risks Report“ erklärt. Unternehmen sollen für soziale Probleme und Umweltverschmutzung zur Rechenschaft gezogen werden, und man erwartet, dass sie Teil der Lösung sind, indem sie stärker bei der Abschwächung globaler Risiken mitwirken.

Dadurch soll sich die Agenda schließlich verwirklichen: Immer mehr Menschen werden in Städten leben und sich für neue Technologien öffnen. Digitale Technologien nehmen so mit wachsender Geschwindigkeit viele weitere Lebensbereiche ein. Die Arbeitswelt verändert sich, wird räumlich und zeitlich flexibler; es entstehen neue Geschäftsfelder. Dynamische Geschlechterrollen bilden sich heraus, ebenso neue Formen der Individualität. Die bisherigen identitätsstiftenden Dinge verlieren damit an Bedeutung.

Behandelt wird zudem das „Impact Investing“. Es soll eine größere Bedeutung erlangen, denn immer mehr Anleger würden nach Möglichkeiten suchen, ökologische und gesellschaftliche Vorteile mit finanziellen Renditen zu verknüpfen.

Zum Kuratorium gehören unter anderem:

  • Al Gore, Vizepräsident der Vereinigten Staaten von 1993 bis 2001, und Vorsitzender sowie Mitbegründer von Generation Investment Management LLP
  • Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank
  • Jim Hagemann Snabe, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Siemens AG und des Verwaltungsrats der A.P. Møller – Mærsk A/S
  • Joe Kaeser, Vorsitzender des Aufsichtsrats von Siemens Energy
  • Ngozi Okonjo-Iweala, Generaldirektor der Welthandelsorganisation (WTO)
  • Kristalina Georgiewa, Geschäftsführender Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF)
  • Laurence D. Fink, Vorsitzender und Chief Executive Officer beim Vermögensverwalter Blackrock
  • Markus Schneider, Chief Executive Officer beim Konzern Nestlé

Schließlich stellt das Weltwirtschaftsforum nochmals klar, es wurde „ins Leben gerufen, um Führungskräften aus Wirtschaft und Politik bei der Umsetzung zu helfen“. Sich selbst bezeichnet es als „Treffpunkt der Eliten“.

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