ZEITZEUGENGESPRÄCH MIT NAFTALI FÜRST — ÜBERLEBENDER DER SHOA

Der Holocaustüberlebende Naftali Fürst spricht am 18. April 2023 um 14 Uhr im Theater Gera von seinen Erfahrungen als Überlebender der Shoa.

Im Januar 1945 wurde Naftali Fürst auf den „Todesmarsch” von Auschwitz nach Buchenwald geschickt. Naftali Fürst ist 13 Jahre alt, sein Bruder Shmuel nur ein Jahr älter. Tagelang sind die beiden bei Minusgraden unterwegs, zunächst zu Fuß, dann in einem offenen Güterwaggon. Die Brüder stammen aus einer jüdischen Familie, die seit 1942 in einem Arbeitslager leben muss. Anfang November 1944 werden sie mit ihren Eltern nach Auschwitz deportiert, wo die Familie getrennt wird. In Buchenwald kommen die Brüder in den Kinderblock. Schwer krank erlebt Naftali im April die Befreiung des Lagers. Shmuel treibt die SS auf einen wochenlangen Todesmarsch. Erst Anfang Mai wird er befreit. Im Sommer 1945 finden sich die Brüder und Eltern in Bratislava wieder und emigrieren schließlich nach Israel. Dort war Naftali Fürst als Fotograf, Fahrlehrer und Werksleiter tätig. Heute lebt er in Haifa, ist Vater der Künstlerin Ronit Fürst und hat vier Enkelkinder. In seinem 2008 erschienenen Buch „Wie Kohlestücke in den Flammen des Schreckens — Eine Familie überlebt den Holocaust“ beschreibt Naftali Fürst die Geschichte seiner Familie.

Das Gespräch führt Martin Kranz, Leiter der Achava-Festspiele Thüringen, Jüdisch-Interkulturelles Festival für Musik, Theater, Bildende Kunst und Diskurs. Die Veranstaltung ist kostenfrei und für alle Interessierten offen. Interessierte Lehrer können mit ihren Schülern, ab Klasse 9, außerdem das Zeitzeugengespräch besuchen. In Verbindung mit diesem empfiehlt Theaterpädagogin Anne-Christin Martz den Besuch der Oper „Die Passagierin“ von Mieczysław Weinberg im Theater Gera. Hier werden die Gräueltaten des Nationalsozialismus aus der Perspektive einer Täterin beleuchtet. Auf Anfrage bietet das Theater Altenburg Gera Vor- bzw. Nachgespräche zum Opernbesuch sowie vertiefende Workshops im Rahmen des Unterrichts an. Bei Rückfragen und Anmeldungen für das Zeitzeugengespräch können sich Lehrkräfte gern an Theaterpädagogin Anne-Christin Martz wenden. die über „anne-christin.martz@theater-altenburg-gera.de“ erreichbar ist.

QUELLE: THEATER ALTENBURG GERA GGMBH

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