NEUE VERSION ZUR SABOTAGE AN DEN OSTSEE-GASLEITUNGEN

Über Twitter veröffentlichte die schwedische Zeitung „Expressen“ erste Bewegtbilder von der zerstörten Gasleitung. Trond Larsen von der Firma Blueeye Robotics hatte die Unterwasser-Situation für die Zeitung aufgenommen.

Durch die neueste Version zum Tathergang in der Ostsee werden die USA nach den jüngsten Verdächtigungen wieder aus dem Fokus genommen. Die Aufmerksamkeit konzentriert sich nun auf eine nicht näher definierbare Gruppe.

Sechs Personen, konkret zwei Taucher, zwei Tauchassistenten eine Ärztin und ein Kapitän, sollen mit einer angemieteten Jacht vor die Insel Bornholm gefahren sein und an den Gasleitungen insgesamt zwei Tonnen C4-Sprenstoff angebracht haben, welche am 26. September 2022 detonierten. Beim dem Schiff handelt es sich um ein etwa 15 Meter langes Segelboot mit Dieselmotor. Es soll bei einer polnischen Firma, die zwei Ukrainern gehört, angemietet worden und von Rostock aus losgefahren sein. Die Täter handelten allein und ließen ihre gefälschten, auf die Ukraine ausgestellten Reisepässe zurück. Weder der ukrainische Präsident noch eine andere Regierungsbehörde oder gar das Militär sollen an der Tat beteiligt gewesen sein. Darin scheint man sich trotz der dürftigen Faktenlage sicher. Möglicherweise könne es sich auch um eine Operation unter falscher Flagge handeln, mit dem Ziel, die Ukraine zu beschuldigen.

Das ist die neueste Version, welche nun über die Medien verbreitet wird. Zunächst hatte die „New York Times“ in dem Artikel „Intelligence Suggests Pro-Ukrainian Group Sabotaged Pipelines, U. S. Officials Say“ berichtet, Geheimdienste aus den USA gingen davon aus, dass eine pro-ukrainische Gruppe für die Anschläge verantwortlich sei. Die Verfasser berufen sich auf US-Geheimdienstinformationen, die angeblich von US-Beamten geprüft wurden. Näheres wird über die Beamten nicht genannt. Dann bestätigte die Bundesanwaltschaft gegenüber einer ARD-Recherchegruppe, in die auch „Die Zeit“ eingebunden war, die Durchsuchung eines Schiffes im Januar 2023. Auf dem Tisch in der Kabine des Bootes hätten die Ermittler Sprengstoff nachgewiesen. Es folgte eine eine Darbietung der Geschichte in allen Medien.

Als der Journalist Hersh am 8. Februar 2023 die USA für die Anschläge verantwortlich gemacht hatte, wurde ihm vorgeworfen, keine Beweise hierfür zu haben. Allerdings beschrieb er konkrete technische Details und konnte ein schlüssiges Gesamtszenario vorlegen. Vereinfacht zusammengefasst brachten Kampfschwimmer einer US-Marineeinheit die Sprengstoffe im Juni 2022 während einer Nato-Übung an den Rohren an. Die Zündung erfolgte drei Monate später mittels Signalboje. Drei der insgesamt vier Stränge wurden durch die Explosionen zerstört.

Die nun verbreitete Version enthält jedoch sehr viel weniger Details und wirkt, als wolle man die USA aus den Fokus nehmen und die Angelegenheit im Nebel verschwinden lassen. Eine nicht näher definierbare Gruppe, die eigenverantwortlich und ohne Hintermänner handelte, könnte dies durchaus leisten. Damit wäre dann alles wesentliche gesagt und der Fall erledigt.

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