DIE NEUESTEN IDEEN ZU WOHNRAUM UND GRUNDBESITZ

Wieder einmal sorgen neue skurrile Ideen für reichlich Aufregung: Das Wohnungsproblem in Deutschland soll durch Umverteilungen gelöst werden, schlagen Immobilienwissenschaftler der Universität Regensburg vor. Weil alte Menschen nicht selten in für sie zu großen Wohnungen leben, und dazu noch preisgünstige Altverträge besitzen, sollten sie durch höhere Mieten dazu motiviert werden, Platz zu machen. Bestandsmieten könnten an die ortsüblichen Marktpreise angeglichen werden. Die höheren Einnahmen müssten die Vermieter dann durch eine höhere Besteuerung, den sogenannten Vermieter-Solidaritätszuschlag, abführen, damit das Geld bedürftigen Mietern schließlich als Wohngeld-Förderung zukommen kann. So kämen junge Familien zu größeren und für sie erschwinglichen Wohnflächen. Unter anderem berichten darüber das Handelsblatt und die Zeitungen der Funke-Gruppe.

https://www.tlz.de/politik/forscher-fordern-hoehere-mieten-mieter-und-vermieter-in-thueringen-sind-empoert-id238003983.html

Unterdessen wird in der österreichischen Zeitung „Der Standard“ erklärt, dass auch ein Leben ohne Grundbesitz möglich ist. Denn es sei nicht gottgegeben, dass jeder auf der Welt Grund und Boden besitze. Die Zeitung will einen Anstoß für eine neue Denkweise geben und fragt: „Wie wäre es, wenn wir Besitz loslassen und stattdessen Nutzungsrechte für alle Grundstücke einführen?“

https://www.derstandard.at/story/2000144613211/ein-leben-ohne-grundbesitz-ist-moeglich

„Dichte ist Teil der Lösung in Sachen Klimaschutz“, heißt es in dem Artikel. Vorgegeben wird, den Flächenverbrauch einzuschränken und Böden vor Versiegelung zu bewahren. Doch immer mehr Eigentümer haben das Gefühl, der Klimaschutz dient als Vorwand für bevorstehende großangelegte Besitzüberführungen.

Die Klimaneutralität lasse sich nur erreichen, wenn die Menschen in den Städten verdichtet würden, heißt es. Doch was geschieht mit den vielen freiwerdenden Flächen, wenn sich sämtliche Bürger am Ende der langen Transformationsphase schließlich in so etwas wie eingehegten Zonen wiederfinden?

Könnten jene, die jetzt ihre Häuser sanieren, weil sie glauben, dann die neuen Anforderungen zu erfüllen, in eine Falle tappen? Denn wer die nächsthöhere Energieeffizienzklasse für sein Gebäude erreicht hat, muss damit rechnen, dass die Skala einige Jahre später auf ein höheres Niveau gesetzt wird, und er dadurch wieder ganz unten landet. Dann wäre wieder eine Investition nötig, die in der Zukunft aber kaum mehr zu stemmen sein dürfte. Also werden Haus und Grundstück zum Verkauf angeboten.

https://www.nyse.com/introducing-natural-asset-companies

Große Kapitalsammler haben derweil eine Möglichkeit gefunden, finanziell von der später nicht mehr frei verfügbaren Natur zu profitieren. Hierzu wurde bereits im September 2022 eine neue Anlageklasse geschaffen. Die „Natural Asset Company“ soll es ermöglichen, natürliche Vermögenswerte in finanzielles Kapital umzuwandeln. Es können dann Gesellschaften gegründet werden, in welche Anleger über die Börse ihr Geld investieren, wenn sie sogenannte Natur-Aktien kaufen. Mit dem zugeflossenem Geld erwerben die Gesellschaften wiederum Grundstücke mitsamt den dort befindlichen Bodenschätzen, zu denen künftig auch das Wasser zählen wird. In den USA hat der große Landkauf bereits begonnen. Die Rendite kommt dann durch die Einnahmen aus den vergebenen Nutzungsrechten zustande. Nutzer können beispielsweise die Kommunen sein, und später, nach der Bevölkerungsverdichtung, die Betreiber der jeweiligen Zonen.

https://www.intrinsicexchange.com/

Alle natürlichen Ressourcen, die heute noch unentgeltlich nutzbar sind, werden in Rechnung gestellt, wodurch sich enorme Gewinne generieren lassen. Mit der bisherigen traditionellen Wirschaft wird weltweit und jährlich ein Umsatz von „nur“ 90 Billionen US-Dollar erzielt. Den möglichen Umsatz in der Naturökonomie gibt die „Intrinsic Exchange Group“ mit 125 Billionen US-Dollar an.

Damit lässt der große Transformationsprozess immer deutlicher die Tendenz erkennen, den normalen Bürger vom Besitzer zum Nutzer umzuwandeln — nicht nur, was die größeren Sachwerte anbetrifft, sondern auch Elektrogeräte und viele andere Dinge des Alltags. Das wird letztendlich zu einer folgenschweren Abhängigkeit führen, wenn tatsächlich eintreten sollte, was die Ideengeber bereits schriftlich ausformuliert haben.

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