
Die Gries Deco Company GmbH, bekannt als Betreiber der Handelskette Depot, ist insolvent und befindet sich in einem laufenden Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Das Amtsgericht Aschaffenburg eröffnete am 25. September 2024 das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung über das Vermögen der Gesellschaft und bestellte einen Sachwalter.
Seit der Corona-Zeit sinken die Kundenzahlen. Geplant ist eine drastische Verkleinerung und strategische Neuausrichtung, um angesichts der schwierigen Marktlage und des starken Wettbewerbs im stationären Einzelhandel überleben zu können. Die Eigentümer wollen das bisherige Unternehmen schließen und haben eine neue Gesellschaft gegründet, die nur die umsatzstärksten Standorte übernimmt. Der Fokus liegt künftig auf weniger, aber profitableren Filialen, einem stärkeren Online-Geschäft und innovativen Konzepten für den deutschen Markt.
Mindestens ein Drittel der Filialen in Deutschland werden geschlossen. Nach bereits erfolgten 45 Schließungen in den ersten Monaten des Jahres 2025, sollen im April und Mai weitere 54 Filialen folgen. Die endgültige Zahl könnte aufgrund laufender Verhandlungen mit Vermietern noch steigen. Von ehemals rund 400 Standorten werden künftig nur noch etwa 150 bis 180 Filialen erhalten bleiben. Diese Schließungen führen zu einem erheblichen Stellenabbau: Rund 2000 der derzeit etwa 3300 Beschäftigten verlieren ihren Arbeitsplatz.
Der Anbieter von Dekorationsartikeln reagiert damit auf die starke Konkurrenz durch Online-Marktplätze wie Temu und Discounter wie Action, die mit günstigen Preisen und schneller Verfügbarkeit punkten. Das Unternehmen will kreativer werden, Trends schneller erkennen und diese rascher in die Läden bringen. Ziel ist es, die Marke Depot wieder attraktiver und wettbewerbsfähiger zu machen. Ein Schwerpunkt der Neuausrichtung liegt auf dem Ausbau des E-Commerce: Viele Produkte sollen künftig früher online verfügbar sein und direkt aus Asien an die Kunden geliefert werden.
Depot wird in eine neu gegründete Gesellschaft namens GDC Deutschland überführt. Die Geschäftsführung übernehmen die Eigentümer Christian Gries und Marco De Benedetti, der frühere Deutschlandchef von Tupperware. Neben den klassischen Filialen plant Depot weiterhin, rund 165 kleinere Verkaufsstellen in Supermärkten wie Rewe und Edeka zu betreiben. Auch im Ausland schrumpft das Filialnetz: In Österreich wurden die Standorte auf 27 reduziert; in der Schweiz hat Depot alle Filialen geschlossen.
Die Eigentümer sehen in diesen radikalen Schritten die einzige Möglichkeit, das Unternehmen zu retten und wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Die Optimierung der Kostenstruktur und die Fokussierung auf innovative, schnelle Sortimentsanpassung stehen im Mittelpunkt.
Die Depot-Filiale in der Jenaer Goethe Galerie soll geschlossen werden. Bereits im Februar 2025 wurden große Ausverkaufsplakate angebracht, die auf die bevorstehende Schließung hinweisen. Für die Depot-Filiale in Gera gibt es bislang keine offizielle Entscheidung oder Ankündigung zur Schließung. Das Unternehmen hat sich auf Anfragen zu diesem Standort nicht geäußert und bittet um Verständnis, dass derzeit keine Auskunft gegeben werden kann.
Kommentar hinterlassen