
In den vergangenen Jahren gab es nacheinander mehrere Temperaturrekorde. Klimaaktivisten warnen vor einer Überhitzung der Erde sowie dem Aussterben vieler Pflanzen- und Tierarten. Doch erdgeschichtlich betrachtet befindet sich die Erde nach wie vor in einem Eiszeitalter. Momentan durchläuft sie lediglich eine Warmzeitphase. Wenngleich der Mensch diese verstärkt, haben die natürlichen Faktoren für die langfristige Tendenz weiterhin eine große Bedeutung.
Eiszeiten sind das Ergebnis eines Zusammenspiels von astronomischen, geologischen und atmosphärischen Prozessen. Besonders entscheidend sind dabei die periodischen Veränderungen der Erdumlaufbahn und deren Wechselwirkungen mit Rückkopplungen im Klimasystem sowie der Zusammensetzung der Atmosphäre. Außerhalb der Eiszeitalter gab es auf der Erde ein deutlich wärmeres Durchschnittsklima als heute. In diesen „normalen“ Zeiten waren beide Polkappen nicht nur eisfrei, sondern auch bewaldet. Der Meeresspiegel erreichte nach dem Abschmelzen der Polkappen wieder seine normale Höhe, die deutlich über der heutigen lag. Eiszeiten, in denen die Pole von Eismassen bedeckt waren, stellen geologisch gesehen die Ausnahme dar und machen nur etwa 10 % bis 20 % der Erdgeschichte aus.
Insgesamt gab es mindestens sechs bedeutende Eiszeitalter, die jeweils mehrere Millionen Jahre andauerten.
- huronisches Eiszeitalter vor etwa 2,4 bis 2,1 Milliarden Jahren
- paläoproterozoische Vereisung vor etwa 2,4 Milliarden Jahren mit einer Dauer von rund 300 Millionen Jahren
- sturtische Eiszeit vor etwa 717 Millionen Jahren
- marinoische Eiszeit vor etwa 650 Millionen Jahren
- ordovizisches Eiszeitalter (auch hirnantische Eiszeit) vor etwa 460 Millionen Jahren
- permokarbonisches Eiszeitalter (auch Karoo-Eiszeit) vor etwa 355 bis 250 Millionen Jahren
- känozoisches Eiszeitalter (auch quartäres Eiszeitalter) seit etwa 34 Millionen Jahren, bis heute andauernd
Die Aktivitäten der Sonne scheinen ebenfalls Einfluss auf die Erde zu haben und können zumindest kleinere Klimaschwankungen auslösen. Auch vermehrte Vulkanausbrüche, hervorgerufen durch eine erhöhte die Dynamik im Erdinneren, verändern das Klima. Es kommt zu Ausgasungen und Partikelemissionen. Die Wahrscheinlichkeit für eine Abkühlung nimmt zu.
Derzeit gibt es in mehreren Regionen der Erde Anzeichen für eine erhöhte vulkanische Aktivität. Allein im Juni 2025 kam es zu Ausbrüchen in Guatemala, auf Sizilien und in Japan. Einen Zusammenhang zwischen der hohen Sonnenaktivität und der zunehmenden Unruhe im Erdinnern sieht die Wissenschaft trotz der zeitlichen Korrelation aber nicht. Eine andere auffällige Abfolge steht umso mehr im Fokus: Großen gesellschaftlichen Umbrüchen gehen häufig Kältephasen voraus, die wiederum ihre Ursache in einen erhöhten Vulkanismus haben.
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