
Was das ZDF am 26. Juni 2025 um 22.13 Uhr als Wetterbericht präsentierte, erinnerte eher an ein reißerisches Youtube-Video, mit dem möglichst viele Klicks generiert werden sollen. Gleich zu Beginn wurde eine Karte gezeigt, die die Angst vor dem menschengemachten Klimawandel noch einmal stark befeuern soll. Darauf war das Mittelmeer dargestellt wie ein Flammeninferno. Während das Wetter früher eher ruhig und sachlich präsentiert wurde, setzt man heute auf stark emotionalisierende Inhalte, wobei Wörter wie „extrem“ möglichst häufig genannt und auch besonders stark betont werden.
Eine Welt der Extreme soll vermittelt werden — um sich hinterher über extreme Reaktionen einer emotional aufgewühlten Gesellschaft beschweren zu können. Wetterberichte dieser Art zeigen, wie unterschiedlich mit dem Schüren von Ängsten umgegangen wird. Die Frage ist nur, wer es tut und wofür. Geht es um das Klima, sind Stilmittel erlaubt, für die andere an den medialen Pranger gestellt werden. Möglicherweise präsentieren Umfrageinstitute wie Yougov schon in wenigen Tagen Zahlen, wonach die Angst vor dem Klimawandel deutlich zugenommen hat. Dann hat der Wetterbericht sein Ziel erreicht. Die Politik wird die Umfrageergebnisse sicherlich dankend entgegennehmen.
https://www.youtube.com/watch?v=jgzOpcxWhto
Die Dramaturgie scheint sich das ZDF bei Dominik Jung abgeschaut zu haben. Dieser veröffentlicht regelmäßig Panikmeldungen und nutzt dafür jede Wetterlage. Inzwischen warnt er auch vor Klimaleugnern. „Das gab’s doch schon immer“ ist ein Satz, den er nicht mehr hören möchte. Verharmlosungen dieser Art bezeichnet der Meinungsmacher in seiner jüngsten Kolumne als unerträglich. Hitze sei weltweit das tödlichste Wetterphänomen, so Jung. Viele würden die Realität des Klimawandels sehenden Auges ignorieren. Geschickt führt er einige vulnerable Gruppen auf und überträgt deren Risiken auf die große Allgemeinheit.
Den Verdacht, dass in Deutschland besonders intensiv an der Angst vor dem Klimawandel gearbeitet wird, haben auch viele Reisende. Nirgendwo schrille das Smartphone so oft wegen des Wetters, wie in der Bundesrepublik, heißt es da zum Beispiel von Leuten, die häufig ins Ausland fliegen. Kaum habe man die Grenze überschritten, begännen die Warnungen.
Einige Initiativen, Nichtregierungsorganisationen und Politiker fordern bereits, das Anzweifeln des menschengemachten Klimawandels strafrechtlich zu verfolgen. Derzeit sind Äußerungen wie „das gab’s doch schon immer“ von der Meinungsfreiheit gedeckt. In naher Zukunft könnte ein solcher Satz aber erhebliche Probleme mit sich bringen, und vielleicht sogar mit dem Hinweis auf tausende Tote zur gesellschaftlichen Ächtung führen. Viele junge Menschen werden das Narrativ von der tödlichen Hitze verinnerlicht haben, während sich bei den älteren Skepsis breit macht.
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