RUSSLANDS NEUE STRATEGIE

Russland erhöht seine Gasexporte nach China und bietet die fossilen Energieträger zu Tiefstpreisen an. Die Volksrepublik hat dadurch weitere Wettbewerbsvorteile gegenüber der EU und kann dadurch noch mehr europäische Exportprodukte vom Markt drängen.

Im fernen Osten formiert sich gerade ein neuer Machtblock. Russland möchte in der neuen Konstellation eine bedeutende Rolle spielen und weiß seine Rohstoffe auch dort strategisch einzusetzen. Auf militärischer Ebene wird die Zusammenarbeit ebenfalls intensiviert. China ist mittlerweile ein wichtiger Lieferant von Technologien für die russische Rüstungsindustrie. Derzeit werden in mehreren Bereichen Partnerschaften, Bündnisse und Allianzen geschlossen.

Mit seinen preisgünstigen Energieträgern kann Russland der chinesischen Wirtschaft einen neuen Auftrieb verleihen. Die Volksrepublik wäre wiederum in der Lage, die westlichen Märkte mit noch mehr und wesentlich preisgünstigeren Waren zu sättigen. Auch die Exportoffensive der USA wird untergraben. Gleichzeitig erhält das russische Militär die benötigten Technologien. Russland verkauft der Volksrepublik China sein Gas sogar deutlich günstiger als es Deutschland bzw. andere Europäer in der Vergangenheit erhalten haben. Konkret handelt es sich um 18 % bis 23 %. China konnte die gegenwärtige Situation Russlands nach dem Rückgang der europäischen Nachfrage ausnutzen, um bessere Konditionen auszuhandeln.

Am Dienstag, den 2. September 2025, vereinbarten der russische Staatskonzern Gazprom und der chinesische Staatskonzern CNPC die Ausweitung der Gaslieferungen nach China über die bestehende Röhre und den Bau einer neuen Gasleitung. Die Staatsoberhäupter der Länder legten sich fest auf einen „Wirtschaftskorridor China-Mongolei-Russland“, in dessen Rahmen die neue Gasleitung entstehen soll.

Die Verbindung zwischen einen Energielieferanten und einem aufstrebenden Technologiestandort missfällt vor allem den USA, die gleiches zwischen Europa und Russland stets zu verhindern suchten. Falls China seine Exporte steigert, muss es mit stärkeren Gegenmaßnahmen des Westens rechnen.

Die geplante Gasleitung von Russland nach China wird eine maximale Kapazität von 50 Milliarden Kubikmetern Gas pro Jahr haben, und damit nur minimal weniger als „Nord Stream 1“. Der Liefervertrag soll über einen Zeitraum von 30 Jahren laufen. Über die bestehende Leitung wird die Liefermenge von 38 Milliarden auf 44 Milliarden Kubikmeter erhöht. Die weggefallenen Liefermengen nach Europa kann Russland zwar auch mit den künftigen Gasexporten nach China nicht kompensieren, wichtig für Russland sind aber die strategischen Ziele.

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