
Am 22. September 2025 wird das Stadtbahnprogramm in der Wiesestraße fortgesetzt. Die ersten beiden Tina-Wagen gehen bereits Mitte 2026 in den Probebetrieb. Insgesamt neun Tina-Wagen werden ab Mitte 2027 im Einsatz sein.
Minister Steffen Schütz (BSW) vom Thüringer Ministerium für Digitales und Infrastruktur übergab dem Geraer Verkehrsbetrieb am 17. September 2025 zwei bedeutende Fördermittelbescheide. 22,08 Millionen Euro erhält das Unternehmen für das Stadtbahnprogramm Stufe II, Bauabschnitt Wiesestraße, und 7,85 Millionen Euro für den Kauf von drei neuen Straßenbahnfahrzeugen. Auch die Stadt Gera unterstützt beide Vorhaben mit mehreren Investitionskostenzuschüssen über insgesamt 18,71 Millionen Euro bis 2030.
Somit erhält der GVB insgesamt Fördermittel in Höhe von 29,93 Millionen Euro zur Fortführung von zwei maßgeblichen Projekten für den ÖPNV, und zwar dem Stadtbahnprogramm Gera Stufe II und für die Beschaffung von drei zusätzlichen Niederflurfahrzeugen zu den bereits im Dezember 2023 bestellten sechs Triebwagen.
Nachdem im Februar 2023 der Trassenabschnitt 2.2.1 des Stadtbahnprogramms in der Wiesestraße zwischen der Karl-Marx-Allee und der Arminiusstraße fertiggestellt wurde — die Gesamtkosten beliefen sich auf 18,6 Millionen Euro — laufen die Vorbereitungen für die Umsetzung der Trassenabschnitte 2.2.2 und 2.2.3 der Wiesestraße sowie des Trassenabschnitts 2.3 Lusan.
Gemeinsam mit dem Aufgabenträger Stadt Gera, dem Bundesministerium für Verkehr (BMV), dem TMDI und dem Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr (TLBV) hat der GVB seither intensive Abstimmungen vorgenommen, um die nächsten Schritte im Gemeinschaftsprojekt zwischen der Stadt Gera, dem Zweckverband Mittleres Elstertal, der Telekom und der EGG in Angriff zu nehmen. Minister Steffen Schütz erklärt:
„Die Förderung zeigt, dass die Landesregierung in moderne, leistungsfähige und umweltfreundliche Mobilität in Gera investiert. Wir fördern den Streckenausbau und die neuen Straßenbahnen, damit die Menschen in Gera weiterhin komfortabel und verlässlich mobil sind. Das sind wichtige Investitionen in einen zukunftsfähigen Stadtverkehr.“
„Für mich persönlich ist der heutige Tag der Höhepunkt meiner bisher neunjährigen Tätigkeit für die Stadt Gera“, resümiert der GVB-Geschäftsführer Thorsten Rühle in seiner Rede und führt aus:
„Vom Tag der Betriebsaufnahme der neu gegründeten GVB im Oktober 2016 waren wir darum bemüht, die Fortführung des Stadtbahnprogramms auf eine tragfähige finanzielle Basis zu stellen und die finanziellen Mittel für den Ersatz der zum Teil 45 Jahre alten Tatra-Bahnen durch neue Niederflurbahnen zu beschaffen. Dank der finanziellen Unterstützung des Bundes, des Landes Thüringen und der Stadt Gera können wir nun nicht nur weiterbauen, sondern auch weiterdenken — in Richtung nachhaltige Mobilität und urbaner Lebensqualität.“
22,08 Millionen Euro für Infrastrukturmaßnahmen
Der erste Zuwendungsbescheid über 22,08 Millionen Euro unterstützt die umfassende Modernisierung der Straßenbahntrasse. Die Fördermittel decken 75 % der zuwendungsfähigen Kosten ab — davon stammen 60 % aus Bundesmitteln im Rahmen des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) und 15 % vom Land Thüringen. Die Stadt Gera unterstützt das Projekt bis 2030 mit einem Investitionskostenzuschuss in Höhe von 12,43 Millionen Euro. Neben der Erneuerung der Straßenbahntrasse werden auch begleitende Infrastrukturen wie Straßen, Gehwege und unterirdische Leitungen modernisiert. Für die Anwohner entsteht so ein zukunftsfähiger, lebenswerter urbaner Raum.
7,85 Millionen Euro für drei zusätzliche Straßenbahnen
Ein zweiter Förderbescheid des Landes in Höhe von 7,85 Millionen Euro ermöglicht es der GVB, drei weitere Niederflurbahnen beim Fahrzeughersteller Stadler zu bestellen. Bereits im Dezember 2023 hatte der GVB sechs Niederflurfahrzeuge vom Typ Tina bei Stadler bestellt. Mit der Bestellung drei weiterer Fahrzeuge löst der GVB eine Option des im Jahr 2023 mit der Stadler Deutschland GmbH geschlossenen Vertrages ein. Neben den Fördermitteln des Landes erhält der GVB insgesamt 6,28 Millionen Euro für die Beschaffung der Straßenbahnwagen. „Mit neun baugleichen Fahrzeugen können wir unseren Fahrgästen nicht nur ein verbessertes Angebot bieten, sondern auch Betrieb, Wartung und Instandhaltung effizienter gestalten“, so Rühle.
Die ersten beiden Tina-Wagen gehen bereits Mitte 2026 in den Probebetrieb. Die übrigen Fahrzeuge folgen dann sukzessive nach Auslieferung bis Mitte 2027 und werden künftig das Geraer Stadtbild mitprägen.
Baubeginn im September, Fertigstellung Ende 2030
Der Baustart für die Fortführung des Trassenabschnitts Wiesestraße ist für den 22. September 2025 mit Maßnahmen der rückwärtigen Erschließung geplant. Die Arbeiten an der Wiesestraße erfolgen in vier großen Teilabschnitten und sollen bis Dezember 2030 abgeschlossen sein. Der GVB informierte die Anwohner im Vorfeld umfassend über die einzelnen Bauphasen. Dabei wird großer Wert auf eine möglichst geringe Beeinträchtigung gelegt.
Feierlicher Festakt mit prominenten Gästen
Zur feierlichen Übergabe der Bescheide hatte der GVB neben Minister Schütz auch Oberbürgermeister Kurt Dannenberg, Vertreter der Stadtverwaltung, Mitglieder des Stadtrates sowie Gäste aus Ministerien und Landesbehörden eingeladen. Vor Ort konnten sich alle Beteiligten ein Bild von den geplanten Maßnahmen und den technischen Details der neuen Fahrzeuge machen. „Dank der großzügigen Fördermittel können wir nicht nur die Modernisierung unserer städtischen Infrastruktur vorantreiben, sondern auch unser Angebot für die Fahrgäste deutlich verbessern.
Oberbürgermeister Kurt Dannenberg sieht in den Investitionen ein klares Bekenntnis zu nachhaltiger Mobilität. „Mit der Stärkung des ÖPNV und der GVB als starken Partner setzen wir die Weichen für die urbane Lebensqualität unserer Stadt“, so das Stadtoberhaupt.
QUELLE: STADTVERWALTUNG
Kommentar hinterlassen