DONALD TRUMPS MEINUNGSUMSCHWUNG

Drohnen und russische Kampfflugzeuge über Nato-Territorium, Trumps plötzlicher Sinneswandel — das alles sind keine guten Vorzeichen für die nahe Zukunft. Aber sie kommen auch nicht überraschend, da die Interessen der Großmächte schon lange auf einen schweren Konflikt hindeuten. Es scheint inzwischen, als wolle eine der Konfliktparteien den passenden Einstiegsgrund für einen Krieg liefern. In dieser Phase ist auch die Wahrscheinlichkeit von Aktionen unter falscher Flagge besonders hoch.

Spekuliert wird unter anderem, ob Russland Reaktionen testet, den Abschuss eines seiner Militärflugzeuge durch die Nato provozieren will, oder ob die Ukraine an einer Strategie arbeitet, die Nato in eine direkte Konfrontation mit Russland zu bringen. Käme es nämlich zu einem Frieden, würde der ukrainische Präsident wahrscheinlich nicht lange daran teilhaben können. Sein politischer und physischer Fortbestand ist an den Krieg gebunden, sagen einige Beobachter. Die Rückeroberung der von Russland besetzten Gebiete wäre somit für ihn von existenzieller Bedeutung.

Auch Putin ist nicht an einem schnellen Frieden interessiert. Er hat lange zugesehen, wie der Westen seinen Einflussbereich immer mehr in Richtung Osten ausdehnt und Russland allmählich umschlingt. Setzt sich die Entwicklung fort, könnte sein Land unter Druck gesetzt und schließlich isoliert werden. Wenn Russland nicht im Sinne des Westens handelt, endet es dann wie Nordkorea. Eine direkte Grenze lehnt Putin daher ab und verlangt den postsowjetischen Raum als russlandfreundlichen Korridor.

Was Donald Trump anbetrifft, käme es ihm sehr gelegen, wenn Russlands militärische Kräfte noch stärker in Europa beansprucht werden. Denn um Taiwan zeichnet sich ebenfalls ein Konflikt ab. Die Volksrepublik zeigt übermäßig starkes Interesse an dem wirtschaftlich bedeutsamen Inselstaat. Greifen die USA dort militärisch ein, würde China mit hoher Wahrscheinlichkeit Russland um Hilfe ersuchen, das dann aber kaum freie Kapazitäten hat.

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