Die Theaterfabrik lädt am Montag, den 17. November 2025, zu einer weiteren Ausgabe der monatlichen Literaturreihe „Lesbar“ ein. Unter dem Motto „Lesbar trifft…“ steht der Autor Kaleb Erdmann zum Gespräch bereit und liest aus seinem aktuellen Roman „Die Ausweichschule“ – in diesem Jahr auf der Shortlist für den deutschen Buchpreis. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr in der Theaterfabrik, der Eintritt ist frei.
In „Die Ausweichschule“ nähert sich Kaleb Erdmann einem der dunkelsten Kapitel jüngerer deutscher Geschichte: dem Amoklauf am Erfurter Gutenberg-Gymnasium im Jahr 2002. Der Roman ist weniger eine Abhandlung über den Amoklauf selbst, sondern thematisiert das Schreiben darüber und stellt die Frage, inwiefern aus den Erinnerungen an ein Attentat überhaupt Literatur werden darf. Kaleb Erdmann war Schüler der Schule und elf Jahre alt, als er den Amoklauf miterlebte.
Der Roman ist ein vielschichtiges Spiel mit Erinnerung, Schuld und Deutungshoheit. Erdmann verwebt autobiografische Elemente mit Fiktion und stellt zentrale Fragen: Wie lässt sich ein traumatisches Ereignis erzählen, ohne es zu instrumentalisieren? Welche Verantwortung trägt der Schreibende? „Die Ausweichschule“ ist damit nicht nur eine Erzählung über individuelle Erinnerung, sondern auch ein Nachdenken über kollektive Traumata und den Umgang einer Gesellschaft mit Gewalt.
Als offenes Gesprächsformat wendet sich die Lesbar an ein breites Publikum. Das Autorengespräch mit Kaleb Erdmann öffnet bewusst den Rahmen – es richtet sich an Literaturinteressierte, aber auch an alle, die generell Interesse haben, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Die Theaterfabrik ist dankbar, das Projekt dank finanzieller Unterstützung umsetzen zu können: Es wird durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ sowie durch das Landesprogramm „Denk bunt“ sowie die zugehörigen Ministerien gefördert.
QUELLE: THEATER ALTENBURG GERA GGMBH

Kommentar hinterlassen