ERSTE VORSCHLÄGE FÜR DIE OB-WAHL 2018

Nach sechs Jahren werden voraussichtlich am 15. April 2018 in Thüringen neue Oberbürgermeister gewählt werden. In Gera gibt es bislang drei Personen, die als Kandidaten im Gespräch sind. Die amtierende Oberbürgermeisterin, Frau Dr. Viola Hahn, deren Amtszeit am 30. Juni 2018 endet, gab bereits im Mai 2016 bekannt, wieder kandidieren zu wollen. Auch Margit Jung von der Linkspartei und Norbert Hein sehen sich für das Amt geeignet.

Hahn war bei der OB-Wahl 2012 von CDU, FDP und der Wählervereinigung „Arbeit für Gera“ unterstützt worden. Der CDU-Kreisverband wird sie auch diesmal unterstützen, FDP und „Arbeit für Gera“ möglicherweise auch. Hahn tritt als parteilose Kandidatin an. Mit ihr verbinden viele Bodenständigkeit und Kontinuität. Zu Beginn ihrer Amtszeit habe sie eine schwierige finanzielle Situation vorgefunden und bewältigen müssen, sagen ihre Befürworter und sehen Gera auf einen guten Weg gebracht.

Margit Jung war im Oktober zunächst vom Stadtvorstand der Linkspartei als Kandidat vorgeschlagen worden. Anfang nächsten Jahres soll sie bei der nachfolgenden Mitgliederversammlung bestätigt werden. Jung sei dazu ermutigt worden, sich aufstellen zu lassen, heißt es. Denn mit ihr sei die Aussicht auf Erfolg am besten. Die 57-Jährige erfreut sich einer hohen Bekanntheit. Sie ist Vizepräsident des Thüringer Landtages, gewann in Gera bei allen drei Landtagswahlen, zu denen sie angetreten war, ein Direktmandat und erhielt bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 die meisten Stimmen, die für einen Bewerber abgegeben wurden. Margit Jung war außerdem bekannt als Vorsitzende des Kreisverbandes der Volkssolidarität (von 2010 bis 2017). Jung will gegen Passivität und Stillstand antreten, den sie und ihre Partei der amtierenden Oberbürgermeisterin attestieren.

Norbert Hein hat bereits eine lange politische Laufbahn hinter sich. Der 52-jährige Jurist gilt als erfahren und tritt als parteiloser Einzelbewerber an. Unterstütz wird er von der SPD.
Von August 2001 bis zu seiner Beurlaubung im Juni 2013 war er in Gera Bürgermeister, zugleich Dezernent für Finanzen und Ordnung. Derzeit ist Hein stellvertretender Vorsteher des Finanzamtes Pößneck, stellvertretender Vorsitzender des Kreisverbandes Gera der Volkssolidarität. Darüber hinaus gibt es weitere Engagements. Norbert Hein war im April 2011 zunächst als Kreisvorsitzender der CDU zurückgetreten; ihm fehlte es an politischem Rückhalt. Am 10. Mai 2013 beendete er seine Mitgliedschaft bei der CDU, trat Mitte Mai 2014 der Bürgerschaft Gera bei und verließ diese schließlich wieder, um unabhängig zu sein. Als OB-Kandidat war er bereits im Jahre 2006 angetreten.
Am 7. März 2013 leitete OB Dr. Hahn ein Disziplinarverfahren gegen Norbert Hein ein; es ging um Zahlungen an die Stadtwerke AG in Höhe von 2,5 Millionen Euro und an den GVB in Höhe von 1,25 Millionen Euro, welche vom Haushaltsplan nicht gedeckt waren. Mit dem Geld wurde die Zahlung der Gehälter sichergestellt. Zurückgezahlt werden sollten die Beträge mit Geldern von der Sparkasse; der Kredit war zum Zeitpunkt des Bedarfs noch nicht genehmigt. Norbert Hein schied am 31. Juli 2013 aus dem Amt. Ein Jahr später wurde er rehabilitiert. Durch sein Vorgehen sollen größerere Unregelmäßigkeiten vermieden worden sein.
Norbert Hein wirft der Amtsinhaberin Versagen vor und spricht ihr die Eignung für das Amt des Oberbürgermeisters ab. Er selbst will die Verwaltung moderniseren, das Schulbauprogramm erneuern, ein Projekt „Stadtwerke 2.0“ verwirklichen und strebt ein besseres Verhältnis zur Landesregierung an.

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