
In Moldawien wurde am 28. September 2025 ein neues Parlament gewählt. Die Menschen sollten über die politische Ausrichtung des Landes zwischen Pro-EU und Pro-Russland abstimmen. Die proeuropäische Partei der Aktion und Solidarität (PAS) von Maia Sandu, Präsidentin der Republik Moldawien, gewann mit 50,2 % der Stimmen die absolute Mehrheit im Parlament und erreichte 55 von 101 Sitzen. Die Opposition des Landes erkennt das Wahlergebnis allerdings nicht an. Mehrere prorussische Parteien waren zuvor verboten bzw. von der Parlamentswahl ausgeschlossen worden. Vorgeworfen wurde diesen Korruption, illegale Finanzierung und die Destabilisierung Moldawiens.
Die Partei „Herz von Moldau“ (Partidul Republican Inima Moldovei), Teil des pro-russischen Wahlbündnisses „Patriotischer Block“, wurde wegen Bestechung, illegaler Finanzierung und Geldwäsche für zwölf Monate verboten und von der Wahl ausgeschlossen. Alle Kandidaten dieser Partei mussten von den Wahllisten gestrichen werden. Das Verbot folgte einem Urteil eines Berufungsgerichts und einer Entscheidung der Wahlkommission Moldawiens. Die Parteichefin Irina Vlah sprach von einem politischen Spektakel und einer politisch motivierten Entscheidung.
Die Partei SOR, eine prorussische Partei unter der Führung des Oligarchen Ilan Shor, wurde vom Verfassungsgericht Moldawiens für verfassungswidrig erklärt und soll aufgelöst werden. Ihren Mitgliedern wurde vorgeworfen, eine kriminelle Vereinigung gebildet zu haben, außerdem gibt es Vorwürfe der Geldwäsche, illegaler Finanzierung und Destabilisierung. Die Mitglieder behalten ihr Mandat nur als unabhängige Abgeordnete ohne Anschluss an andere Fraktionen. Ilan Shor ist international sanktioniert und zu einer langen Haftstrafe verurteilt.
Die Partei „Moldova Mare“, eine weitere prorussische Partei, wurde kurz vor der Wahl mit der Begründung illegaler Finanzierung und möglicher Wählerbestechung von der Wahl ausgeschlossen. Sie gilt als Nachfolgerin der zuvor verbotenen Partei des Oligarchen Ilan Shor.
In der Region werden nun Unruhen befürchtet. In den sozialen Netzwerken kursieren Videos von Menschen, die angeben, an der Wahl gehindert worden zu sein. Verifiziert sind diese allerdings nicht. Darunter ist den Angaben zufolge ein Bewohner von Transnistrien zu sehen, der äußert, die Polizei habe die Leute nicht zum Wahllokal nach Moldawien fahren lassen. Einige Autos seien nur durchgelassen worden, als OSZE-Wagen erschienen waren. Inzwischen gibt es auch erste Kommentare aus Russland. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte gegenüber russischen Zeitungen, hunderttausende Moldauer auf russischem Territorium seien von der Stimmabgabe ausgeschlossen worden.
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