
Wie schlafen eigentlich Vögel, ohne dabei vom Ast zu fallen? Wie entsteht das Leuchten der Glühwürmchen? Und warum öffnen Nachtkerzen ihre Blüten erst nachts? Diese und noch mehr faszinierende Einblicke können kleine und große Besucher vom 3. Oktober 2025 bis 30. August 2026 im Museum für Naturkunde entdecken. Die neue Sonderausstellung „Tiere der Nacht“ präsentiert das eine breite Auswahl beeindruckender Präparate und bringt die verborgene Welt nachtaktiver Lebewesen ans Licht, während Informationen zur Lebensweise und Anpassungen an das Leben in der Dunkelheit zum Staunen einladen.
Tiere, die in der Dunkelheit der Nacht aktiv sind, haben im Laufe der Zeit beeindruckende Anpassungen entwickelt, um mit den speziellen Lebensbedingungen zurecht zu kommen. Sie nutzen die Phase mit eingeschränktem Licht, um Beute zu finden und Fressfeinden zu entgehen. Das Leben in der Nacht dient auch dazu, Konkurrenz zu vermeiden und Feinden aus dem Weg zu gehen.
Eine besondere Rolle spielt die Nacht in Gebieten mit extrem langen Dunkelphasen. So gibt es den Polarregionen mehrere Wochen oder gar Monate keine direkte Sonne, dafür jedoch extreme Kälte. Auch im Boden herrscht Dunkelheit. Dennoch gibt es in diesen Lebensräumen eine große Vielfalt an Tierarten. Die Tiefsee, als einer der wenig erforschten Bereiche der Erde, beherbergt in ihrer Dunkelheit bizarre Lebensformen und Nahrungsketten, die unabhängig von der Energie der Sonne sind.
Doch durch die die relativ kurzen Nächte außerhalb dieser extremen Lebensräume haben sich Tiere auf ein Leben in der Dunkelheit spezialisiert. Nachtfalter bestäuben nachtblühende Pflanzen, Fledermäuse nutzen Ultraschall-Echoortung, um nachtaktive Insekten aufzuspüren und zu erbeuten. Die innere Uhr, die den Tag-Nacht-Rhythmus steuert, kontrolliert auch den Schlaft der Tiere und beeinflusst den Vogelzug. Durch künstliche Lichtquellen kann dieser Taktgeber gestört werden. Auch die allseits bekannte Anziehungskraft von Lampen auf Insekten stellt eine enorme Gefahr für diese Tiergruppe dar.
All diese Aspekte des Lebens in der Dunkelheit möchte die Ausstellung beleuchten und das verborgene Leben der Tiere der Nacht sichtbar machen. Dazu wurde die Ausstellung in liebevoller Handarbeit mit Objekten aus den eigenen Magazinbeständen und Leihgaben aus Berlin, Jena, Halle und Gotha gestaltet.
Im Rahmen der Ausstellung bietet das Museum für Naturkunde ein umfangreiches Begleitprogramm an. Dieses beinhaltet Vorträge sowie Nachtfänge von Insekten und Fledermäusen. Sämtliche Termine werden auf der Seite „www.gera.de/naturkundemuseum“ angekündigt.
Nach der feierlichen Eröffnung am 2. Oktober 2025 um 18 Uhr steht sie dem neugierigen Publikum bis zum 30. August 2026 jeweils dienstags bis sonntags von 11 Uhr bis 17 Uhr offen.
QUELLE: STADTVERWALTUNG
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