Laut einer Studie der Universität Potsdam und der Bertelsmann-Stiftung werden auf sozialen Plattformen Videos von Parteien der politischen Ränder deutlich häufiger angezeigt als die von Parteien der Mitte — unabhängig davon, wie viele Videos die jeweilige Partei veröffentlicht hat. Es konnte nicht herausgefunden werden, welche Kriterien für die Videoempfehlungen maßgebend sind. Während Linkspartei, AFD und BSW von den Algorithmen profitieren, werden SPD, CDU und CSU hintenangestellt. Die Unterschiede waren auch nicht mit der Zahl der Kommentare, Befürwortungen und Aufrufe zu erklären.
Anteilig hatte die SPD im Bundestagswahlkampf die meisten Videos veröffentlicht. Doch diese wurden verhältnismäßig selten angezeigt. Deutlich häufiger waren Videos der AFD zu sehen, obwohl sie etwa weniger hochgeladen hatte.
- SPD: Anteil an den hochgeladenen Videos 24,1 %; Anteil an allen Vorschlägen 14,1 %
 - AFD: Anteil an den hochgeladenen Videos 21,5 %; Anteil an allen Vorschlägen 37,4 %
 - CDU/CSU: Anteil an den hochgeladenen Videos 17,1 %; Anteil an allen Vorschlägen 4,9 %
 - Linkspartei: Anteil an den hochgeladenen Videos 9,7 %; Anteil an allen Vorschlägen 27,6 %
 
Festgestellt wurde, dass Videos mit kritisierendem und informierendem Tonfall häufiger ausgespielt werden als humoristische oder emotionale. Von den Beiträgen der Parteien auf sozialen Plattformen lassen sich immer mehr, insbesondere jüngere Menschen in ihrer Wahlentscheidung beeinflussen.

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