Nach dem Kabinettsbeschluss am 6. August 2025 wurde der Entwurf zum „Rentenpaket 2025“ dem Parlament übergeben, wo er derzeit den Beratungsprozess durchläuft. Das Paket soll bereits am 1. Januar 2026 in Kraft treten. Für einen Bundestagsbeschluss werden die Stimmen der 18 Junge-Union-Mitglieder im Parlament benötigt. Andernfalls fehlt die notwendige absolute Mehrheit.
Bundeskanzler Friedrich Merz hat am Samstag beim Deutschlandtag der Jungen Union im Europapark Rust um Zustimmung für das „Rentenpaket 2025“ geworben, seine eigene Zustimmung angekündigt und gesagt, er sei von einer beginnenden Debatte überzeugt, in die noch viele Vorschläge einfließen werden, sodass am Ende eine Beschlussmehrheit zustande kommt. Es dürfe aber keinen Unterbietungswettbewerb geben, was das Rentenniveau anbetrifft. Bundesfinanzminister Klingbeil, SPD, hatte zuvor aber klar gestellt, an dem Entwurf nichts mehr ändern zu wollen.
Die Junge Union lehnt das „Rentenpaket 2025“ weiterhin ab. Stimmen die 18 Mitglieder, die zugleich Bundestagsabgeordnete sind, nicht zu, scheitert es. Kritisiert wird die Festschreibung des Rentenniveaus von 48 % über das Jahr 2031 hinaus und die damit verbundenen hohen Folgekosten von 118 Milliarden bis 120 Milliarden Euro. Dies sei im Koalitionsvertrag nicht vereinbart worden. Die nächste Generation werde dadurch zu stark belastet. Entweder müssten dann die Rentenbeiträge oder die Steuern steigen, um das Defizit bei der Rentenversicherung auszugleichen. Dem Bundeskanzler wirft die Junge Union vor, sich völlig der SPD zu beugen.
Weil die Sozialdemokraten der „Migrationswende“ zugestimmt hatten, soll die Union gemäß einer internen Vereinbarung dem Rentenpaket zustimmen. In der Jungen Union wächst jedoch der Widerstand. Auch Markus Söder, CSU, gelang es nicht, die Jugendorganisation von der Notwendigkeit einer Zustimmung zu überzeugen. Er mahnte, die politische Verantwortung von Friedrich Merz zu berücksichtigen, der die Koalition zusammenhalten müsse. Ein Bruch mit der SPD könne schwere Folgen haben. Die von manchen ersehnte und dann möglicherweise kommende Minderheitsregierung führe dazu, dass fasst keine Beschlüsse mehr gefasst werden können, warnte Söder sinngemäß. Dies wäre wie in der Weimarer Republik und eine Vorstufe der Radikalen.

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