Der Lagebericht des Bundeskriminalamtes zeigt einen deutlichen Anstieg der häuslichen Gewalt gegenüber Frauen und Mädchen. Auch die Zahl der Femizide steht zunehmend im Fokus. Als Ursachen werden belastende Faktoren wie Arbeitslosigkeit und Wohnraumengpässe angegeben. Verallgemeinernd ist in öffentlichen Diskussionen häufig von Männern die Rede, da drei Viertel aller Tatverdächtigen diesen Geschlechts sind. Doch immer mehr Männer wehren sich gegen eine Pauschalisierung, durch die sie als Risikofaktor angesehen werden, ohne einer Frau je etwas getan zu haben. Menschen aufgrund äußerer oder biologischer Merkmale in Risikogruppen einzuteilen, sei ein Prinzip des Rassismus, heißt es unter anderem.
Unlängst erregte eine Sendung des WDR die Aufmerksamkeit vieler Zuschauer. In der „Lokalzeit“ wurden beispielhaft Fälle von Femiziden gezeigt, bei denen nicht näher auf die Täter eingegangen wurde. Es folgten heftige Reaktionen in den sozialen Netzwerken. Abgleiche mit anderen Medien wie RTL West oder lokalen Zeitungen zeigten, dass es sich jeweils um einen Syrer, Rumänen, Kosovaren, Türken und Mazedonier handelte. Kritiker der geschlechtsbezogenen Deutung von Gewalt erklären sich die Zahlen vor allem mit der Kultur, Erziehung und Glaubensgrundsätzen. Ehrenmorde würden ebenfalls die in die Statistik einfließen und dann, um bestimmte Gruppen nicht unter Generalverdacht zu stellen, mit männlichen Verhaltensweisen grundsätzlich in Verbindung gebracht.
Studien zeigen, dass bei Femiziden etwa ein Drittel der Tatverdächtigen einen Migrationshintergrund haben, während nur etwa 12 % der Menschen in Deutschland ausländische Wurzeln haben. Die häufigsten nichtdeutschen Staatsangehörigkeiten der Täter waren afghanisch, rumänisch und syrisch. Bei häuslicher Gewalt gegen Frauen und Mädchen werden hingegen überwiegend Deutsche als Tatverdächtige genannt.
Die Diskussion über die Täter und deren Herkunft findet wegen der Überrepräsentation bestimmter Gruppen bei schweren Gewalttaten seit der massiven Zuwanderung kein Ende und wird durch jede Tat neu entfacht. Die Allgemeinheit assoziiert mit der Herkunft eine kulturelle Prägung, die mitgenommen wird, sich auch im Ankunftsland zeigt und teilweise auf die nachfolgende Generation übergeht.
Andererseits sind gemäß einer weltweiten Ipsos-Studie 83 % der Frauen, die verheiratet sind oder sich in einer Beziehung befinden, mit ihrer Beziehung zufrieden. In Deutschland liegt dieser Anteil bei 85 %.

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