RISKANTES VORGEHEN DER USA IM NAHEN OSTEN

Das „Islamic Republic of Iran News Network” berichtet am 4. Januar 2020 über den Vorfall in Bagdad und zeigt Bilder vom Trauermarsch. (Bild: IRINN)

Wenige Tage nach der versuchten Erstürmung der US-Botschaft in Bagdad/Irak, veranlasste Donald Trump die letale Entnahme eines hochrangigen irakischen Generales und eines bedeutenden Vertreters pro-iranischer Milizen im Irak. Der US-Präsident spricht davon, einen der schlimmsten Terroristen beseitigt, und einen Krieg verhindert zu haben. Ferner kündigten die USA an, zusätzlich 3000 bis 3500 Soldaten in den Nahen Osten zu entsenden. Gegenwärtig sind im Irak rund 5000 US-Soldaten stationiert.

Laut Kritikern wurde durch diesen Eingriff das Risiko einer militärischen Eskalation erhöht. Trump habe zudem ohne Billigung des Kongresses gehandelt und niemanden in seinen Plan eingeweiht. Er sei sich des Risikos seines Unterfangens bewusst und glaube, es könne gelingen, mit relativ geringem Aufwand in kurzer Zeit Frieden zu schaffen. Dann, so sei er wahrscheinlich überzeugt, würde er als Friedenspräsident in die Geschichte eingehen.

General Ghassem Soleimani führte die al-Quds-Brigaden an. Diese iranische Elite-Einheit ist darauf spezialisiert, Terroristen und Rebellen in anderen Länden im Sinne der iranischen Führung zu unterstützen. Sie unterstützt auch die Hamas und den islamischen Dschihad.

Abu Mahdi al-Muhandis war Anführer einer schiitischen Miliz, die gegen die irakische Regierung kämpft und für Anschläge im Irak verantwortlich ist. Zugleich war er Vizechef der Volksmobilisierungseinheiten — einem Dachverband mehrerer paramilitärischer Verbände. Diese waren im Jahre 2014 ins Leben gerufen worden, um gegen die Organisation IS zu kämpfen.

Zusammengefasst dargestellt, traf sich demnach der ranghohe iranische General, welcher Terroranschläge und Stellvertreterkriege im Sinne der iranischen Führung organisiert, im verfeindeten Irak mit dem Anführer einer pro-iranischen Rebellengruppe, die sich bereits in einem Konflikt sowohl mit dem Irak als auch den USA befindet.

Ghassem Soleimani war am 3. Januar 2019 in Bagdad gelandet und wurde von Abu Mahdi al-Muhandis empfangen. Letzterer war einer der einflussreichsten Männer im Irak und gilt dort als Held. Als beide in einer Fahrzeugkolone auf dem Weg vom Flughafen Bagdad in die Innenstadt fuhren, wurde die Kolone dreimal von Raketen getroffen, die von einer amerikanischen MQ-9-Reaper-Drohne abgefeuert worden waren.

Der Iran betrachtet die Tötung als Kriegserklärung und kündigte „schwere Rache” an. Einen größeren direkten Angriff kann sich das Land militärisch und wirtschaftlich allerdings nicht leisten. Zu erwarten sind deshalb Stellvertreter-Angriffe in der Region, die einen asymmetrischen Krieg mit größeren Anschlägen zur Folge haben. Der iranische stellvertretende Kommandeur, Mohammed-Resas Naghdi, sagte: „Das Weiße Haus kann jetzt schon für seine Truppen in der Region die Särge bestellen.”

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