PFLEGEBERICHT FÜR DIE STADT GERA VORGESTELLT

In der vergangenen Sitzung des Ausschusses für Soziales und Gesundheit, Anfang Dezember 2021, wurde ein 58-seitiger Pflegebericht für die Stadt Gera vorgestellt. Dieser gibt erstmals einen Überblick über den Stand der Pflegestrukturen in Gera. Er beinhaltet eine ausführliche Darstellung der derzeitigen allgemeinen Pflegesituation, stellt mit Hilfe demografischer Daten Prognosen für einen künftigen Pflegebedarf auf und gibt Lösungsvorschläge zu aktuellen  Herausforderungen. An diesen Bericht können sowohl die Verwaltung mit der kommunalen Pflegebedarfsplanung, aber auch die einzelnen Träger und privaten Anbieter von Pflegedienstleistungen praktisch und konzeptionell anknüpfen.

Fest steht: Der demografische Wandel und die damit einhergehende Alterung der Bevölkerung führen mittelfristig zu einer steigenden Anzahl von pflegebedürftigen Personen in Gera. Bei einer gleichzeitig sinkenden Zahl von potenziell erwerbsfähigen Personen und dem Mangel an ausgebildeten Pflegekräften, wird die bereits bestehende Schieflage in der Pflegeinfrastruktur verschärft. Sandra Wanzar, Dezernentin für Jugend und Soziales, gibt Einblicke in die Zahlen:

„Das aktuelle Durchschnittsalter in Gera liegt bei 48,17 Jahren. Auch wenn ein erhöhtes Alter nicht gleichbedeutend mit einer Pflegebedürftigkeit ist, so nimmt die Wahrscheinlichkeit mit steigendem Alter deutlich zu, pflegebedürftig zu werden. Aktuelle Prognosen schätzen, dass bis 2030 die Anzahl der Personen über 60 Jahren in Gera um etwa 1000 Personen zunehmen, bis 2040 jedoch wieder um über 2200 abnehmen wird. Hierauf müssen wir uns vorbereiten“.

Gemäß dem Erhebungsstand vom 15. Dezember 2019 sind in der Stadt 6413 Bürger pflegebedürftig.

„Die Pflegelandschaft setzt sich aus vielen einzelnen öffentlichen Trägern und privaten Anbietern zusammen und ist kleinteilig. Uns ist sehr daran gelegen, hier als Brücke zu fungieren und Synergien zu bündeln. Darüber hinaus arbeiten wir in angrenzenden Feldern wie beispielsweise in der Gesundheitsprävention oder der Bürgerberatung sowieso ganz eng mit den älteren und oftmals pflegebedürftigen Bürgerinnen und Bürgern zusammen“, erläutert Frau Wanzar die Arbeitsstruktur. „Daher war es uns wichtig, diesen ausführlichen Pflegebericht für die Stadt Gera zu erstellen und allen Interessierten diese Arbeitsgrundlage anzubieten.“ Dank des Berichtes wisse man, mit welchem Bedarf an den unterschiedlichen Dienstleistungen zu rechnen sei.

Die Akteure der Geraer Pflegeinfrastruktur und die Stadt hatten sich erst im Juli zu einem Fachtag und einem Aktionstag Pflege intensiv ausgetauscht. Herausforderungen wie der allgegenwärtige Fachkräftemangel und der einheitliche Konsens, dass pflegende Angehörige stärker unterstützt werden müssen, wurden genauso besprochen wie die Pflegevorausberechnung. Die Ergebnisse beider Veranstaltungen finden sich im Bericht ebenso wieder wie die Formulierung einzelner Maßnahmen als Handlungsempfehlung:

  • Gesundheitsfördernde und präventive Maßnahmen unter dem Motto „Gesund alt werden im Quartier“ zur Förderung eines langen selbstbestimmten Lebens in der eigenen Wohnung
  • Stärkung der Angebote zur Beratung und Unterstützung pflegender Angehörige im häuslichem Umfeld
  • Etablierung der Vernetzung der Akteurinnen und Akteuren in der Geraer Pflegeinfrastruktur
  • Stärkung der Kommunalen Demenzstrategie
  • Geoportal der Stadt Gera als öffentliches Informationsportal für Pflegeangebote

Frau Wanzar bedankt sich insbesondere bei den vielen beteiligten Gewerken für die Unterstützung bei der Erstellung des Pflegeberichts: „Dank eines vertrauensvollen Miteinanders und den intensiven Austausch, ist es uns gelungen, diesen sehr breit gefächerten Pflegebericht zu erstellen.“

Der Pflegebericht ist im Ratsinformationsmanagement unter folgender Adresse zu finden:

https://www.gera.de

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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