GERA ALS FAMILIENGERECHTE KOMMUNE — JAHRESBERICHT

Kürzlich wurde den Fachausschüssen des Stadtrates ein Jahresbericht über Maßnahmen und Projekte zur Stärkung der Familienfreundlichkeit in der Stadt Gera vorgestellt. In dem federführend vom Dezernat Jugend und Soziales erarbeiteten Jahresbericht wurde über den Projektstand informiert. „Seit 2015 dürfen wir uns offiziell als ‚Familiengerechte Kommune‘ bezeichnen. Darauf sind wir stolz, denn es ist wichtig, die Lebensbedingungen von Familien in den unterschiedlichen Lebensmodellen auch weiterhin zu stärken und kontinuierlich zu verbessern“, erläutert die Dezernentin für Jugend und Soziales, Sandra Wanzar. Familienfreundlichkeit sei ein elementarer Standortfaktor und könne demografische und soziale Entwicklungen in Gera nachhaltig positiv beeinflussen

Die Ziele und Maßnahmen sind in unterschiedlichen Themenfeldern strukturiert, die bei einem generationsübergreifenden Sozialplan anfangen, Familien in Gestaltungsprozessen einbinden, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf thematisieren, inklusive Bildung im Schulnetzplan verankern, Beratungsangebote zur Kompetenzstärkung der Familien aufgreifen und bis hin zu stadtplanerischen Konzepten für ein familienfreundliches Wohnumfeld reichen. Seit der Verabschiedung des Maßnahmenkatalogs im Jahr 2020 zur Erhaltung des Zertifikats konnten viele Projekte ganz oder in Teilen umgesetzt werden. Dies sei Dank vieler interdisziplinärer Arbeitsgruppen mit Beteiligten aus der Kommunalpolitik, aus Verbänden und Initiativen, aber auch durch aktive Bürgerbeteiligung möglich gewesen, so Sandra Wanzar.

Die etablierte Anlaufstelle „Service Generationen“ in der Geraer Innenstadt, die Eröffnung einer neuen Kindertageseinrichtung vor zwei Jahren zur Erweiterung der Betreuungskapazitäten, aber auch die vielen sozialen Angebote für Kinder, Jugendliche und deren Eltern in den Planungsräumen Lusan, Bieblach/Tinz und der Innenstadt sind nur einige ausgewählte Beispiele der erfolgreich umgesetzten Projekte. Erwähnenswert seien zudem die Maßnahmen mit theoretischem und wissenschaftlichem Schwerpunkt. „Diese sind derzeit für die Bevölkerung noch nicht konkret greifbar, sind aber wichtige Vorarbeiten für ein funktionierendes Gemeinwesen, aus denen sich dann wiederum neue zielgruppenrelevante Projekte generieren“, erläutert Sandra Wanzar und spricht damit zum Beispiel den in 2021 veröffentlichten Pflegebericht, die Sozialraumanalyse in Bieblach-Ost sowie Konzepte für Mobilität im Stadtteil Lusan oder für Barrierefreiheit an den Schulen an. Auch Geras erste repräsentative Kinder- und Jugendstudie über die Lebenswelt der zehn bis 17-Jährigen gehört dazu. 

„In Gera ist vieles in Bewegung. Familieninklusives und generationsübergreifendes Miteinander  wird gefördert und ausgebaut. Es freut uns sehr, dass die Angebote auch so gut von der Bevölkerung angenommen werden“, zieht Sandra Wanzar eine zufriedene Bilanz. Dies habe mit Sicherheit auch dazu geführt, dass Gera im vergangenen Jahr in einer Studie zur Lebensqualität der Geraer Bevölkerung zu 90 % als familienfreundlich eingeschätzt wurde. „Dennoch sind wir noch nicht da, wo wir stehen wollen. Die Pandemie hat auch uns zugesetzt, so dass wir natürlich Nachholbedarf haben. Ich bin hier aber guter Dinge, die gesteckten Ziele zu erreichen. Wir können hier in Gera auf ein sehr vertrauensvolles und umfangreiches Netzwerk zurückgreifen. Alle ziehen an einem Strang, um das Beste für unsere Stadt herauszuholen“, bedankt sich Sandra Wanzar bei allen Beteiligten, die sich im Rahmen des „Audit Familiengerechte Kommune“ engagieren.

Der Prozess Familiengerechte Kommune wurde vom Land Nordrhein-Westfalen, der Bertelsmann Stiftung und der Hertie-Stiftung entwickelt und wird seit 2011 über den Verein Familiengerechte Kommune e. V. bundesweit in Kreisen und Kommunen durchgeführt. In Deutschland sind derzeit 51 Kommunen im Prozess Familiengerechte Kommune. Um das imagefördernde Zertifikat des bundesweit agierenden Vereins auf unbestimmte Zeit nutzen zu können, ist ein sogenannter „Bilanzierungs-Audit“ notwendig; also eine Überprüfung der vereinbarten Ziele für eine familien- und generationengerechte Ausrichtung, die bis Ende 2023 realisiert werden sollen.

QUELLE: STADTVERWALTUNG

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