OFFENE FRAGEN ZUM THEMA KLIMAWANDEL

Erdgeschichtlich betrachtet ist der CO₂-Gehalt derzeit ungewöhnlich niedrig.

Nach Angaben der Weltorganisation für Meteorologie, einer in Genf ansäßigen Sonderorganisation der Vereinten Nationen, schreitet die Erderwärmung schneller voran als bisherige Berechnungen vermuten ließen. Laut dem im Mai 2022 veröffentlichten Weltklimabericht 2021 waren die vergangenen sieben Jahre die wärmsten seit Beginn der meteorologischen Aufzeichnungen. Als Ursache werden sogenannte menschengemachte Treibhausgase genannt. Von großer Bedeutung sei hier vor allem Kohlenstoffdioxid, welches die Formel CO₂ hat. Aber auch Methan und Lachgas hätten einen großen Einfluss auf das globale Klima.

Was den Einfluss des CO₂ anbelangt, kommen allerdings zunehmend Fragen auf. Laut dem Deutschen Wetterdienst wird das Klima in der Erdgeschichte von der gegenläufigen Entwicklung im CO₂-Gehalt der Atmosphäre und der Strahlungsenergie der Sonne bestimmt. Während die Sonnenenergie etwa gleichförmig zunimmt, verläuft der Rückgang im CO₂-Gehalt in Schüben, verursacht durch Verwitterung, Kalkbildung und biogene CO₂-Bindung. Dadurch kommt es im Laufe der Erdgeschichte zu einem mehrmaligen Wechsel von Warm- und Kaltphasen. Ob dabei großflächige Vereisungen auftreten können, hängt zusätzlich von anderen überlagernden Klimafaktoren, wie z. B. der Verteilung der Kontinente, ab.

https://www.dwd.de/DE/leistungen/klimastatusbericht/publikationen/ksb2003_pdf/01_2003.pdf?__blob=publicationFile&v=1

Demnach nimmt der CO₂-Gehalt in der Atmosphäre langfristig ab. Derzeit liegt er bei nur noch 0,04 %, wobei der Großteil der Emissionen auf natürliche Prozesse zurückzuführen ist. Das durch menschliche Tätigkeiten entstehende CO₂ trage am stärksten zur Erderwärmung bei, schreibt allerdings die Europäische Kommission auf ihrer Internetseite zu den Ursachen des Klimawandels. Bis 2020 sei die CO₂-Konzentration in der Atmosphäre auf einen Wert von 48 % über dem vorindustriellen Niveau, gemeint ist die Zeit vor 1750, gestiegen.

Betrachtet man nur diese kurze Zeitspanne, entsteht der Eindruck, als sei der CO₂-Gehalt in der Atmosphäre gegenwärtig ungewöhnlich hoch. Wird allerdings ein größerer erdgeschichtlicher Abschnitt in den Blick genommen, zeigt sich das Gegenteil, wie unter anderem den Ausführungen der Freien Universität Berlin zu entnehmen ist. Wie diese schreibt, zeigen die CO₂- und O₂-Gehalte der Atmosphäre während der letzten 600 Millionen Jahre der Erdgeschichte (Phanerozoikum) im Vergleich mit heutigen Werten, dass wir in einer Phase ungewöhnlich niedriger CO₂-Werte leben, wie sie nur im Jungpaläozoikum für etwa 60 Millionen Jahre unterschritten wurde. Der Klimaverlauf der Erde sei durch sich abwechselnde Zyklen von relativ kurzen Kalt- und längeren Warmzeiten geprägt. Diese korrelierten jedoch nur teilweise mit dem CO₂-Gehalt.

https://www.fu-berlin.de/presse/publikationen/fundiert/archiv/2007_01/07_01_keupp/keupp.pdf

Laut der FU Berlin leben wir heute heute im Ausklang einer vor 34 Millionen Jahren eingeleiteten Kaltzeit. Die Beantwortung der „Schuldfrage“, also die Erklärung möglicher Ursachen des Klimawandels, falle mit Blick auf diese Erkenntnis keineswegs mehr so eindeutig aus. Vielmehr würden aus geologisch-historischer Sicht die Einflussmöglichkeiten des Homo sapiens deutlich relativiert. Es könne deshalb keineswegs garantiert werden, dass der volkswirtschaftlich sehr teure Aktionismus zur Verminderung der CO₂-Produktion, selbst bei zukünftig weit über die Ziele des derzeitigen Kyoto-Abkommens hinausgehenden Werten, den gewünschten Erfolg erzielen werde.

Die Klimaveränderungen sollen an dieser Stelle keineswegs negiert werden, ebenso wenig der Einfluss des Menschen, der das gesamte System nachweislich immer stärker belastet. Möglicherweise bringt dieser aber noch weitere Einflussfaktoren mit. Denkbar wären auch noch unbekannte systemische Zusammenhänge, und nicht auszuschließen eine interessengeleitete Wissenschaft.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*